Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Septimus Heap 05 - Syren

Titel: Septimus Heap 05 - Syren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
Vom Netzwerk:
aufgedrückter Hand geöffnet wurde.
    Beetle schwang sich über den Rand der offenen Luke, ließ sich in die Dunkelheit hinab und suchte mit den Füßen festen Halt. Er grinste. »Stufen«, sagte er und verschwand. Septimus kletterte ihm nach. Er ertastete die Stufen und zog die Eisluke zu. Langsam, ganz langsam – quälend langsam – senkte sich der Deckel herab. Zischend fuhr die Tür zur Eiskammer auf, und Septimus erhaschte noch einen kurzen Blick von Tertius Fumes geisterblauer Robe und knorrigen, in Sandalen steckenden Füßen, ehe der Deckel sich schloss.
    Im Tunnel wurde es stockdunkel. Im ersten Moment konnte Septimus nichts sehen – wo war die Versiegelungsplatte? Während Tertius Fume auf der anderen Seite der Luke den ersten beiden Dschinn befahl, die Luke zu öffnen, begann Septimus’ Drachenring zu leuchten, und sein gelber Schein spiegelte sich in der goldenen Versiegelungsplatte.
    Septimus knallte den Schlüssel auf die Platte, und oben in der Eiskammer verfolgte Tertius Fume mit Staunen, wie sich rings um die Luke ein diamantharter Ring aus Siegeleis bildete. Sein wütendes Gebrüll drang durch die Luke.
    »Ich bin froh, dass wir hier unten sind«, sagte Septimus.
    »Ja«, stimmte Beetle zu.
    Septimus hatte bereits eisig kalte Hände, als er eine kleine silberne Pfeife hervorzog und kräftig hineinstieß. Wie immer kam kein Ton heraus.
    »Glaubst du, es funktioniert?«, fragte er.
    »Aber klar«, antwortete Beetle.
    Und er hatte recht. Weit entfernt, in einem verlassenen Eistunnel unter Beetles alter Hütte im Hof des Manuskriptoriums, erwachte der Schlitten des Zaubererturms vom fröhlichen Trillern seiner Zauberpfeife. Er wickelte seine achtlos hingeworfene lila Leine zu einer ordentlichen Rolle zusammen, und Sekunden später knirschten seine schmalen goldenen Kufen über den Raureif, unbekanntem Gebiet und unberührtem Eis entgegen.
    Septimus und Beetle nahmen ihre Umgebung genauer in Augenschein. Im Licht des Drachenrings konnten sie nicht viel erkennen, aber was sie sahen, verriet ihnen, dass dies kein gewöhnlicher Eistunnel war. Er war, wie Beetle sich ausdrückte, der Großvater aller Eistunnel. Und, wie er hinzufügte, breit genug für ein Rennen mit zehn Schlitten und so hoch wie das höchste Bücherregal im Manuskriptorium. Und verflixt kalt. Beetle schlotterte. So kalt hatte er die Eistunnel gar nicht in Erinnerung.
    Von weit oben drang Tertius Fumes wütendes Gebrüll herab, gedämpft zwar, aber deutlich genug. »Streitaxtträger, schlagt die Luke ein!«
    Es gab einen fürchterlichen Knall, und ein Eisregen ging nieder. Beetle sprang zur Seite.
    »Sie können sie doch nicht aufbrechen, oder?«, fragte Septimus und blickte ängstlich nach oben.
    »Na ja ... ich weiß nicht.« Beetle machte ein besorgtes Gesicht.
    »Wenn sie lange genug weitermachen, unter Umständen schon, könnte ich mir denken.«
    »Aber ich dachte, Eisluken sind unzerstörbar«, sagte Septimus.
    »I... ich glaube nicht, dass man das mit Dsch... Dschinn-Kriegern schon ausprobiert hat«, erwiderte Beetle, der mit den Zähnen zu klappern begann. »Zumindest steht im offiziellen Handbuch nichts darüber. Mit wilden Elefanten, ja. A... anscheinend haben sie bei einem Wanderzirkus welche ausgeborgt. Und mit Sturmböcken – aber nicht m... mit viertausend Dschinn-Kriegern. Wa... wahrscheinlich konnten sie keine auftreiben.«
    Eine Serie von Hieben prasselte auf den Lukendeckel nieder und löste einen zweiten Eisregen aus. Tertius Fumes erregte Stimme war zu vernehmen. »Streitkolbenträger nach vorn! Zerschmettert die Luke! Zerschmettert sie! Ich möchte morgen Marcia Overstrands Gesicht sehen, wenn sie aufwacht und feststellt, dass der Zaubererturm umstellt ist!« Eine ganze Serie von Schlägen auf die Luke folgte. Ein großer Eisbrocken löste sich und zerbarst vor ihren Füßen in Millionen Kristalle.
    »Nichts wie weg hier«, sagte Septimus. »Wir können dem Schlitten entgegengehen.«
    »N.. .nein, Sep«, sagte Beetle. »Regel Nummer eins: We... wenn du einen Schlitten gerufen hast, bleib, wo du bist. Wie soll er dich sonst f... finden?«
    »Ich kann ihn ja noch mal rufen.«
    »Er wird trotzdem zu der Stelle fahren, von wo du zuerst gerufen hast. Dann hast du nur noch m.. .mehr Zeit verloren.«
    »Ich werde ihn unterwegs aufhalten. Wir werden ihn doch kommen sehen.«
    »Den kannst du nicht so einfach anhalten wie einen E... Eselskarren.«
    Weitere Hiebe auf die Luke folgten, dann ein weiterer Eisregen.
    »I... ich

Weitere Kostenlose Bücher