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Septimus Heap 05 - Syren

Titel: Septimus Heap 05 - Syren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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VERLOREN, GEFUNDEN, VERDORBEN und BESCHWERDEN. Vor jedem Schalter standen ein oder zwei Leute an, nur vor BESCHWERDEN wartete eine lange Schlange.
    Septimus und Beetle steuerten auf das Schild VERSAND zu. Sie warteten geduldig hinter einem jungen Matrosen, der bald fertig war, und weniger geduldig hinter einem älteren Mann, der lange brauchte, bis er seine Nachricht geschrieben hatte, und dann über den Preis stritt. Schließlich ging er murrend weg und stellte sich in die Schlange vor BESCHWERDEN.
    Sie traten vor an den Schalter. Wortlos reichte ihnen der schmallippige Beamte – ein ungepflegter Mann, dessen grauer Haarschopf verdächtig nach einem schlimmen Fall von »Taubenkopf« aussah – ein Formular und einen Bleistift. Beetle machte die Bestellung, und dann schrieb Septimus sehr sorgfältig in das Formular:

    EMPFÄNGER:
Marcia Overstrand, Außergewöhnliche Zauberin
ANSCHRIFT:
Dachgeschoss im Zaubererturm, Burg, Kleines Feuchtland jenseits des Meeres
ABSENDER:
Septimus Heap
ADRESSE DES ABSENDERS:
Die Cerys, Ankerplatz 5, Hafen Zwölf, Handelsposten
    NACHRICHT (jeweils nur einen Buchstaben, einen Zwischenraum oder ein Satzzeichen in ein Kästchen):

    LIEBE MARCIA. GUT ANGEKOMMEN. ALLE DA. ALLE WOHLAUF, ABER RÜCKKEHR VERZÖGERT SICH. FEUERSPEI SEHR MÜDE. SIND AUF MILOS SCHIFF. STARTEN BALDMÖGLICHST. HERZLICHST IHR OBERLEHRLING SEPTIMUS XXX. PS: BITTE SAGEN SIE MRS. BEETLE, BEETLE WOHLAUF.

    GEWÜNSCHTER SERVICE (NUR EINEN AUSWÄHLEN):
    WIE ES UNS BELIEBT
    EXPRESS
    Er malte einen Kringel um EXPRESS und gab das Formular zurück.
    Der Beamte überflog es und runzelte die Stirn. Mürrisch tippte er mit einem Finger auf das Kästchen ABSENDER. Septimus hatte wie gewohnt mit einem unleserlichen Schnörkel unterschrieben. »Was ist das?«, fragte er.
    »Mein Name«, antwortete Septimus.
    Der Beamte stöhnte. »Gut, das wäre dann schon mal geklärt. Und wo sind die Buchstaben?«
    »Soll ich ihn etwa noch mal schreiben?«, fragte Septimus, sichtlich um Geduld ringend.
    »Das übernehme ich«, gab der Beamte zurück.
    »Einverstanden.«
    »Also, wie lautet er?«
    »Wie lautet wer?«
    Der Beamte stöhnte abermals und sagte ganz langsam: »Dein Name, Kleiner. Wie lautet er? Ich muss ihn wissen, damit ich ihn eintragen kann, verstehst du?«
    Septimus wunderte sich jetzt nicht mehr über die lange Schlange vor dem Schalter BESCHWERDEN. »Septimus Heap«, sagte er.
    Umständlich zog der Beamte einen Leimtopf hervor und klebte ein Stück Papier über die anstößige Unterschrift. Er ließ sich den Namen Septimus drei Mal buchstabieren und brachte ihn unter viel Aufhebens zu Papier. Schließlich war er damit fertig und warf die Nachricht in einen Kasten, auf dem versiegeln und verschicken stand. Ein allgemeiner Seufzer der Erleichterung begleitete Septimus, als er das Porto bezahlt hatte und den Schalter endlich verließ.
    »Hallo! Septimus Heap!«, rief eine Stimme. Septimus drehte sich um und sah, dass der Beamte am Schalter EMPFANGEN ihm winkte. »Ich habe einen Brief für dich.«
    »Für mich?« Septimus ging zu ihm.
    Der Beamte am Schalter EMPFANG, ein ehemaliger Schiffskapitän mit buschigem weißen Vollbart, war deutlich angenehmer als sein Kollege am Schalter VERSAND. Er lächelte. »Du bist Septimus Heap?«
    Septimus nickte verwirrt. »Ja, aber ich erwarte eigentlich keine Nachricht.«
    »Nun, dann ist heute wohl dein Glückstag?«, sagte der Beamte und reichte ihm einen kleinen Umschlag, auf den in der unverwechselbaren Taubenpostschrift sein Name gedruckt war. »Bitte hier unterzeichnen«, fügte der Beamte hinzu und schob ein Blatt Papier zu Septimus herüber. Etwas verlegen setzte Septimus seinen Namen darauf und schob das Blatt zu dem Beamten zurück, der es kommentarlos entgegennahm.
    »Danke«, sagte Septimus.
    »Keine Ursache«, erwiderte der Beamte mit einem Lächeln. »Wir haben bis Mitternacht geöffnet, falls du eine Antwort schicken willst. Der Nächste bitte.«
    Septimus und Beetle blieben unter einer Laterne in sicherer Entfernung vom Taubenpostamt stehen. Nachdem sie nach oben gespäht und sich vergewissert hatten, dass über ihnen keine Tauben saßen, öffnete Septimus den Umschlag, auf den in roter Farbe SICHERHEITSCOUVERT DES TPA FÜR NICHT-STANDARDBRIEF gestempelt war. Er zog ein krumpeliges Blatt Papier heraus, und während er las, nahm sein Gesicht einen verwirrten Ausdruck an.
    »Was steht drin?«, fragte Beetle.
    »Ich verstehe nicht... Es ist ein Rezept für Kohlsuppe.«
    »Dreh um«,

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