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Septimus Heap 05 - Syren

Titel: Septimus Heap 05 - Syren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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Grinsen umspielte Septimus’ Mundwinkel, als er sah, wie sein Teller allen Bemühungen Milos zum Trotz den Tisch hinunterwanderte. Er schielte zu Nicko, und zu seiner Überraschung und Freude entdeckte er verräterische Anzeichen unterdrückter Heiterkeit. Und dann verschwand mit einem ohrenbetäubenden Zischen alles, was auf dem Tisch stand, in Feuerspeis Schlund. Nicko prustete explosionsartig los und fiel mit einem Lachkrampf vom Stuhl.
    Snorri, die einen ernsteren Nicko gewöhnt war, sah verdutzt zu, wie er sich auf dem Deck wälzte und schüttelte. Vom Kai antwortete lautes Gelächter, das sich wie eine Welle ausbreitete.
    Milo blickte bestürzt auf die Trümmer seines Festes. Und Feuerspei blickte enttäuscht auf den leeren Tisch. In seinem Magen schepperten scharfkantige Gegenstände, und sein Hunger war noch nicht gestillt. Milo, der sich nicht ganz sicher war, ob die Fresslust des Drachen vor Menschen haltmachte, packte Jenna an der Hand, zog sie vom Stuhl hoch und wich mit ihr zurück.
    Jenna riss sich los. »Nicht«, fuhr sie ihn an.
    Milo blickte verwirrt und ein wenig gekränkt. »Vielleicht«, schlug er vor, »sollten wir eine andere Unterkunft für deinen Drachen suchen.«
    »Er ist nicht mein Drache«, entgegnete Jenna.
    »Nicht? Aber du hast doch gesagt...«
    »Ich weiß. Aber das hätte ich nicht tun sollen. Ich bin nur die Navigatorin. Es ist Seps Drache.«
    »Aha. Nun, in dem Fall wirst du verstehen, dass das Tier den Quarantänebestimmungen des Handelspostens unterliegt. Solange es an Bord ist...«
    »Er heißt Feuerspei«, korrigierte Jenna.
    »Na schön, solange Feuerspei an Bord ist, finden die Bestimmungen keine Anwendung, aber sobald es ...«
    »Er.«
    »... sobald er einen Fuß ...«, Milo spähte nach unten, um festzustellen, ob Feuerspei auch wirklich Füße hatte, »... sobald er einen Fuß an Land setzt, wird er unter Quarantäne gestellt.«
    Septimus erhob sich. »Das wird nicht nötig sein. Wir fliegen jetzt. Danke, dass Sie uns aufgenommen haben, aber jetzt, wo Feuerspei wach ist, müssen wir los. Habe ich recht, Beetle?«
    Beetle war gerade damit beschäftigt, sich Feuerspeis nasser Schnauze zu erwehren. »Pfui, Feuerspei. Oh ... ja, das müssen wir. Aber danke, Mr. Banda. Danke, dass wir auf Ihrem Schiff übernachten durften. Ich meine, auf Jennas Schiff. Es war wirklich ... interessant.«
    Milo gewann seine Fassung zurück. Er verbeugte sich höflich. »Nichts zu danken, Schreiber.« Er wandte sich an Septimus. »Aber ihr habt doch nicht die Absicht, sofort zu fliegen? Ich befahre seit vielen Jahren die sieben Weltmeere, und ich spüre, dass ein Sturm in der Luft liegt.«
    Septimus hatte über die sieben Weltmeere so viel gehört, dass sein Bedarf für längere Zeit gedeckt war – und viel zu viel über Milos Fähigkeiten, das Wetter vorherzusagen.
    »Wir werden darüber hinwegfliegen«, sagte er und trat zu Beetle. »Habe ich recht?«
    Beetle nickte etwas unsicher.
    Milo stutzte. »Aber bei einem Sturm gibt es kein darüber weg.«
    Septimus zuckte mit den Schultern und tätschelte dem Drachen die Nase. »Dir macht so ein kleiner Sturm nichts aus, nicht wahr?« Feuerspei schnaubte, und ein Faden Drachensabber troff auf Septimus’ kostbare lila Streifen und hinterließ einen dunklen Fleck, der nie mehr herausgehen sollte.
    Fünf Minuten später hockte Feuerspei wie eine dicke Möwe auf der Steuerbordseite der Cerys und blickte aufs Meer hinaus. Und auf der Backbordseite drängte sich eine größere und aufgeregtere Menge denn je. Septimus hatte seinen Platz in der Pilotenkuhle hinter dem Nacken des Drachen eingenommen, und Beetle saß weiter hinten in Richtung Schwanz, eingezwängt zwischen den Satteltaschen. Doch der Navigatorensitz war noch leer.
    Jenna stand neben Feuerspei, den Umhang fest um den Leib geschlungen, um sich vor dem kalten Wind zu schützen, der in den Hafen zu blasen begann. »Bleibt heute Nacht hier«, bat sie Septimus. »Feuerspei kann noch eine Nacht an Deck schlafen. Ich möchte nicht, dass du und Beetle in die Dunkelheit hinausfliegt.«
    »Wir müssen«, erwiderte Septimus. »Feuerspei wird heute Nacht kein Auge zutun. Er wird nur Ärger machen. Und wenn er in Quarantäne gesteckt wird – daran mag ich gar nicht denken. Und überhaupt, wir möchten jetzt los, nicht wahr, Beetle?«
    Beetle hatte die dunklen Wolken beobachtet, die vor dem Mond dahinjagten. Er war sich unschlüssig. Draußen vor der Mole bauten sich die Wellen immer höher auf, und er

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