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Septimus Heap 06 - Darke

Titel: Septimus Heap 06 - Darke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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entdeckte er auf der Rückseite des Torhauses einen rechteckigen Lichtschein, der durch eine offene Tür auf die Straße fiel.
    Er ließ Feuerspei noch ein wenig tiefer fliegen und folgte weiter dem Burggraben. Mit Erleichterung stellte er fest, dass die Kerzen in den Häusern, die an die Burgmauer gebaut waren, noch brannten. Dasselbe galt für die Lampen auf Jannit Maartens Bootswerft und die Laternen auf der Porter Spätfähre, die soeben eingetroffen war und jetzt anlegte. Doch das Bootshaus des Manuskriptoriums ein Stück weiter den Fluss hinunter war dunkel. Nicht nur unbeleuchtet, sondern so dunkel, dass es nahezu unsichtbar war. Hätte Septimus nicht gewusst, dass es dort stand, hätte er angenommen, dort sei eine unbebaute Fläche. Doch seltsamerweise waren die Häuser links und rechts davon noch erleuchtet.
    Was Septimus nicht sehen konnte, war, dass das Dunkelfeld Merrin zum Manuskriptorium gefolgt war und sich über das gesamte Gelände bis hinunter zum Burggraben ausgebreitet hatte. Merrin hatte die Absicht, das Manuskriptorium vorübergehend als Befehlszentrale zu nutzen, bis es ihm gelang, in den Zaubererturm einzudringen. Nun aber, da keine Jillie Djinn mehr da war, die er piesacken konnte, machte es längst nicht so viel Spaß, dort das Kommando zu führen. Das leere alte Haus war ihm unheimlich, besonders weil das Siegel an der Hermetischen Kammer gruselig im Dunkeln leuchtete – jenes Siegel, hinter dem Beetle, ohne dass Merrin es ahnte, fieberhaft nach dem Charm für den Aufhebungszauber suchte, der zusammen mit dem übrigen Inhalt der Belagerungsschublade in der Mülltonne auf dem Hof lag.
    Merrin war in Jillie Djinns Wohnung hinaufgegangen, plante seine nächsten Schritte und naschte von ihrem Keksvorrat, um das lästige Gefühl zu vertreiben, die Scheibe mit den paarigen Geheimformeln würde ihm noch im Hals stecken. Den Mund voller altbackener Kekse, blickte er aus dem Fenster und entdeckte Feuerspei, als der Drache vorbeiflog. Was machte der denn da oben? Merrin fluchte. Diese Gespenster! Sie waren zu dumm, einen einfachen Auftrag wie die Beseitigung eines jämmerlichen Drachens auszuführen. Aber er würde es diesem Drachen schon zeigen. Er würde ihn kriegen. Merrin grinste sein Spiegelbild in der schmutzigen Fensterscheibe an. Oh ja, er würde ihn auf jeden Fall kriegen, so oder so. Das Vieh hatte keine Chance. Nicht bei seinem Plan. Es würde bestimmt lustig werden.
    Feuerspei flog langsam weiter, vorbei an den kleinen Dachfenstern, in denen Kerzen flackerten, bis sie die Schlangenhelling erreichten. Links unter ihnen lag Rupert Gringes Bootshaus, noch festlich beleuchtet von mehreren Eimern mit Fackeln. Auch die Häuser auf der anderen Seite der Helling waren bislang verschont geblieben. Viele Bewohner hatten sich offenbar Marcellus Pyes Gewohnheit zu eigen gemacht und einen ganzen Wald von Kerzen entzündet, sodass die ganze Straße hell erleuchtet war.
    Septimus hatte einen Entschluss gefasst – Alther musste warten. Er wollte mithilfe seines Dunkelschleiers Sarah befreien und anschließend die immer weiter vordringende Dunkelheit bekämpfen. Doch er durfte Jenna nicht in Gefahr bringen. Er lenkte Feuerspei in einem weiten Bogen über den Burggraben hinaus bis hinüber zum Wald, damit der Drache genug Platz hatte, um zu wenden und bequem die Schlangenhelling anzufliegen, denn dort wollte er landen.
    »Was tust du denn?«, schrie Jenna.
    »Landen!«, schrie Septimus zurück.
    »Hier?«
    »Nicht hier. In der Schlangenhelling!«
    Jenna beugte sich vor und brüllte ihm ins Ohr: »Nein, Sep! Wir müssen Mom holen!«
    Septimus wandte ihr das Gesicht zu. »Du nicht, Jenna. Zu gefährlich. Ich gehe.«
    »Nichts da. Ich komme mit!«, schrie Jenna gegen das Brausen an, als der Drache die Flügel nach unten drückte.
    Feuerspei begann mit dem schwierigen Sinkflug in Richtung Schlangenhelling, aber Septimus konnte sich nicht konzentrieren, wenn ihm Jenna ins Ohr brüllte. Er ließ den Drachen noch einmal abdrehen.
    »Nein, Jenna!«, rief er, als Feuerspei wieder über den Burggraben in Richtung Wald flog. »Ich bringe dich vorher an einen sicheren Ort. Wir wissen nicht, was im Palast jetzt vor sich geht.«
    »Mom ist dort, du ... du Vollidiot!«
    Septimus war schockiert. Normalerweise benutzte Jenna nie solche Ausdrücke. Daran war wohl der Mantel schuld. Septimus ließ Feuerspei wenden und richtete ihn wieder für die Landung in der Schlangenhelling aus.
    Feuerspei nahm den zweiten Landeversuch

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