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Septimus Heap 06 - Darke

Titel: Septimus Heap 06 - Darke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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weiter auf der linken Seite gingen, wo die Helling flacher wurde. Sein Pilot steckte einen Schlüssel ins Schloss und drehte ihn um, dann verschwanden beide im Innern, und die Tür fiel hinter ihnen zu.
    Feuerspei behielt die Tür im Auge und wartete darauf, dass die beiden wieder herauskämen. Dabei breitete er die Flügel aus, damit er jederzeit sofort losfliegen konnte – nur für den Fall. Die Schlangenhelling gefiel ihm nicht. Sie war eng und voller Verstecke auf beiden Seiten. Und ebenso wenig gefiel ihm, was in der Burg vorging. Er konnte das Dunkelfeld wittern, und er roch, dass es näher kam. Und dann sah er es plötzlich – eine Bewegung im Schatten. Der Bleib-gesund-Befehl seines Piloten aktivierte sich, und als mehrere, mit Messern bewaffnete Gespenster sich von zwei Seiten an ihn anschlichen, hob er die Flügel und stieg mit einem einzigen mächtigen Abwärtsschlag in die Luft. Er spähte nach unten und sah die Gespenster in der Helling erstaunt zu ihm heraufblicken. Im nächsten Augenblick ertönte ein lautes Platsch!, und Feuerspei hatte mit einem besonders großen, dampfenden Drachenfladen einen Volltreffer erzielt.
    Jenna mochte Marcellus Pyes Haus nicht besonders. Sein Geruch erinnerte sie an eine Zeit vor fünfhundert Jahren.
    »Mussten wir unbedingt hierherkommen?«, fragte sie unbehaglich.
    »Marcellus hat eine Sicherheitskammer«, antwortete Septimus. »Dort bist du ... äh ... sicher.« Er schaute sich um. Der schmale Flur und die Treppe, die ins nächste Stockwerk hinaufführte, erstrahlten wie immer im Kerzenschein, aber es herrschte eine Stille, die ihm verriet, dass das Haus leer war. Er wusste nicht, was er tun sollte. Er hatte gehofft, dass ihm Marcellus mit Rat und Tat zur Seite stehen würde. »Er ist nicht zu Hause«, sagte er mit ausdrucksloser Stimme.
    Jenna war verwirrt. »Er muss zu Hause sein. Bei all den Kerzen, die hier brennen.«
    »Die lässt er immer brennen«, sagte Septimus. »Ich habe zu ihm gesagt, dass er eines Tages nur noch einen Haufen Asche vorfinden wird, wenn er nach Hause kommt, aber er will nicht hören.«
    »Ich möchte nicht alleine hierbleiben«, sagte Jenna beklommen. »Mir ist es hier unheimlich ...«
    »Gehen wir«, beschloss Septimus. »Wir setzen uns auf Feuerspei und warten, bis Marcellus nach Hause kommt.«
    »Ich werde die Burg aber nicht verlassen«, sagte Jenna mit einem warnenden Ton in der Stimme.
    »Ich auch nicht. Wir fliegen nur ein bisschen herum. In der Luft sind wir sicher.« Septimus öffnete die Tür und trat ins Freie. Jenna hörte, wie er scharf die Luft einsog.
    »Was ist los?«, fragte sie.
    »Feuerspei ist fort.«

* 33 *
    33.  Diebe in der Nacht
     

    A l s Jenna und Septimus auf der leeren Schlangenhelling standen, zu ihrer Rechten das dunkle Wasser des Burggrabens und rings um sie die sich ausbreitende Dunkelheit, hörten sie ein klapperndes, von den Wänden widerhallendes Geräusch auf sich zukommen. »Schnell, Jenna. Lass uns wieder hineingehen.«
    Jenna nickte. Das Geräusch klang verdächtig nach einem nahenden Gespenst. Septimus fummelte noch mit dem Schlüssel herum, als eine Stimme rief: »Lehrling! Lehrling!«
    Aus einer Lücke zwischen zwei Häusern tauchte die Gestalt Marcellus Pyes auf und kam aufgeregt auf sie zu. Einer seiner Schuhe sah aus, als sei er von einem Hund angenagt worden. »Dem Himmel sei Dank, dass ihr hier seid.« Der Alchimist verbeugte sich leicht vor Jenna, wie er es immer tat, und dann gelang es ihm sofort, sie zu verärgern – ebenfalls wie immer. »Prinzessin. Ich habe Sie im ersten Moment gar nicht erkannt. Ist Ihnen bewusst, dass Sie den Mantel einer richtigen Hexe tragen?«
    »Ja, durchaus, vielen Dank«, erwiderte Jenna gereizt. »Und bevor Sie fragen, die Antwort lautet nein, ich werde ihn nicht ausziehen.«
    Marcellus überraschte sie. »Das will ich hoffen. Er könnte sich als nützlich erweisen. Und Sie werden nicht die erste Hexenprinzessin in der Burg sein.«
    »Marcellus«, sagte Septimus in dringlichem Ton, »Jenna braucht ein geschütztes Versteck. Ich habe an Ihre Sicherheitskammer gedacht ...«
    Marcellus ließ ihn nicht ausreden. »Dort wäre sie nicht sicher, Lehrling. Miss Djinn weiß von der Kammer. Alle Sicherheitskammern sind der Obermagieschreiberin gemeldet. Und ich fürchte, unsere Obermagieschreiberin hat einige unserer Geheimnisse bereits ausgeplaudert.« Marcellus schüttelte den Kopf. Es bedrückte ihn, was aus dem Manuskriptorium geworden war. »Die Gespenster sind

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