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Septimus Heap 06 - Darke

Titel: Septimus Heap 06 - Darke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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überall«, fuhr er fort. »Bald werden sie auch hier sein, und dann sitzt Prinzessin Jenna wie eine Ratte in der Falle. Wir müssen irgendwohin, wo uns das Dunkelfeld nur schwer finden kann.«
    »Aber es breitet sich schnell aus«, gab Septimus zu bedenken. »Bald wird es überall sein. Jenna sollte die Burg verlassen.«
    »Sep, noch bin ich hier«, erwiderte Jenna ärgerlich. »Und ich werde die Burg auch nicht verlassen.«
    »Völlig richtig, Prinzessin«, sagte Marcellus. »Ich könnte mir zum Beispiel vorstellen, dass das Dunkelfeld einige Mühe haben wird, in die Anwanden einzudringen, und selbst wenn es ihm gelingt, wird es sich dort nicht so leicht ausbreiten können. Daher schlage ich vor, wir begeben uns dorthin und ... wie sagte man bei der Jungarmee noch mal, Lehrling?«
    »... formieren uns neu?«, schlug Septimus vor.
    »Ganz recht, formieren uns neu. Ideal für uns wäre eine unauffällige kleine Wohnung am Ende einer Sackgasse, mit einem Fenster ins Freie.«
    Jenna wusste genau, wo eine zu finden war. Sie zückte den Schlüssel, den ihr Silas vor nicht allzu langer Zeit gegeben hatte.
    »Was ist das?«, fragte Septimus.
    »Das ist ein Schlüssel«, neckte ihn Jenna.
    »Das sehe ich. Aber wofür?«
    Jenna grinste. »Für eine unauffällige kleine Wohnung am Ende einer Sackgasse, mit einem Fenster ins Freie.«
    Mit einem Seufzer schloss Marcellus Pye die Tür seines Hauses ab und blickte zu den dunklen Fenstern hinauf. Septimus hatte darauf bestanden, dass er alle Kerzen ausblies, und das hatte ihn ziemlich deprimiert. »Kommt jetzt«, sagte er, »wir müssen los.«
    »Erst rufe ich Feuerspei«, sagte Septimus. »Irgendetwas muss ihn erschreckt haben. Er kann nicht weit sein.«
    Marcellus sah ihn argwöhnisch an. Seit über fünfhundert Jahren kam er ganz gut zurecht, auch ohne auf Drachen zu fliegen, und er hatte es nicht eilig, daran etwas zu ändern. Doch Septimus hatte bereits den Heulzauber angestimmt, der von den dicht gedrängt stehenden Häusern der Schlangenhelling widerhallte und den Alchimisten erschauern ließ. Es war ein urtümlicher Laut, von dem Marcellus vermutete, dass er noch aus voralchimistischer Zeit stammte.
    Nervös spähten sie in die dunklen Winkel der Helling, während sie warteten, und bildeten sich ein, da und dort eine Bewegung wahrzunehmen.
    Nach ein paar Minuten flüsterte Marcellus: »Ich glaube nicht, dass dein Drache noch kommt, Lehrling.«
    »Aber er muss kommen, wenn ich ihn rufe«, erwiderte Septimus besorgt.
    »Vielleicht kann er nicht«, flüsterte Jenna.
    »Sag doch nicht so was, Jenna.«
    »Ich habe damit nicht gemeint, dass er ... äh ...« Jenna verstummte. Sie merkte, dass jedes Wort alles nur noch schlimmer machte.
    »Drache hin oder her, wir können nicht länger warten«, entschied Marcellus. »Wenn wir mit Umsicht vorgehen, können wir im Dunkelfeld kürzere Strecken zurücklegen. Mein Mantel hatte gewisse ... nennen wir es einmal Fähigkeiten, und du, Lehrling, hast eine kleine Zunderbüchse, die sich als nützlich erweisen dürfte.«
    Jenna warf Septimus einen fragenden Blick zu.
    »Und Sie, Prinzessin, werden ausreichend geschützt sein durch Ihre Mitgliedschaft im ...« Er beäugte die Abzeichen auf ihrem Hexenmantel. »Donnerwetter, Sie machen keine halben Sachen, wie? Der Porter Hexenzirkel! Jetzt müssen wir aber los. Wir nehmen den Weg durch die Burgschlüfte.«
    »Burgschlüfte?«, fragte Jenna, die sich etwas darauf zugutehielt, beinahe alles über die Burg zu wissen. »Davon habe ich noch nie gehört.«
    »Das haben vermutlich die wenigsten Prinzessinnen. Obwohl sich das nun, da Ihnen andere ... äh ... Pflichten obliegen, ändern dürfte«, sagte Marcellus mit einem Schmunzeln. »Die Schlüfte gehören nicht gerade zum vornehmsten Teil der Burg, um es mal so zu auszudrücken. Wer sie benutzt, hat meist gute Gründe, das Licht zu scheuen. Doch ich kenne mich dort aus. In der Nacht können wir unbemerkt hindurchschlüpfen. Ich habe darin viel Übung.«
    Das überraschte Jenna nicht. Mit einer schwungvollen Bewegung warf sich Marcellus seinen langen schwarzen Umhang über, und ebenso schwungvoll tat es ihm Jenna mit ihrem Hexenmantel nach und zog sich die Kapuze über den Kopf, um ihr Diadem zu verbergen. Im Vergleich zu seinen Begleitern kam sich Septimus in seinem Lehrlingsgrün ein wenig auffällig vor. Er heftete sich an ihre Fersen wie ein Nachwuchsdieb, der seinen Lehrmeistern folgte.
    Marcellus bog sogleich in einen engen Durchgang zwischen

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