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Septimus Heap 06 - Darke

Titel: Septimus Heap 06 - Darke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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Merrin zu fassen und ihm den Ring abzunehmen. Aber Simon hatte ihnen erklärt, dass dazu mehr erforderlich war, wenn ein Dunkelfeld erst einmal errichtet war, nämlich die kraftvollste Magie, die überhaupt möglich war. Und als er auf die paarigen Geheimformeln zu sprechen kam, berichtete Marcellus schweren Herzens, was damit geschehen war, und die Stimmung verdüsterte sich.
    »Es gäbe da vielleicht einen Weg«, sagte Simon nach einer Weile. »Lehrlinge desselben Außergewöhnlichen Zauberers sind durch ein magisches Band miteinander verbunden. Alther und Merrin sind beide bei DomDaniel in die Lehre gegangen. Und Alther ist der Höhergestellte. Es besteht eine kleine Chance, dass er das Dunkelfeld durch einen Zauber aufheben kann, wenn der das Werk eines rangniedrigeren Lehrlings ist. Aber ...«
    Septimus hörte interessiert zu. »Aber was?«, fragte er.
    Es war seine erste Frage an Simon, die nicht zugleich auch ein Vorwurf war.
    »Aber ich bin mir nicht sicher, ob es auch bei Geistern funktioniert«, antwortete Simon.
    »Aber es könnte funktionieren?«
    »Vielleicht. Vielleicht auch nicht.«
    Septimus fasste einen Entschluss. Er würde in die Finsterhallen gehen und Alther suchen. Egal, ob Alther tatsächlich die Macht besaß, von der Simon gesprochen hatte, er würde ganz bestimmt wissen, was zu tun war. Alther war ihre einzige Hoffnung.
    Septimus wandte sich an Marcellus. »Sie sagten doch, dass es noch andere Portale in die Finsterhallen gibt.«
    »Ja?« Marcellus ahnte, was Septimus im Sinn hatte.
    »Wir müssen das günstigste finden, denn ich werde Alther zurückholen.«
    Simon war entsetzt. »Du kannst nicht in die Finsterhallen gehen!«
    »Und ob ich das kann. Ich hatte sowieso vorgehabt hinzugehen – bevor das alles hier geschehen ist.«
    Simon sah ihn sehr besorgt an. »Septimus, sei vorsichtig. Deswegen hatte ich dir geschrieben – abgesehen davon, dass ich mich dafür entschuldigen wollte, dass ich dich ... dass ich dich umbringen wollte. Es tut mir wirklich sehr leid. Ehrlich. Das weißt du doch, oder?«
    »Ich glaube schon«, antwortete Septimus.
    »Ich möchte auf keinen Fall, dass mein kleiner Bruder in die Fänge der Dunkelkräfte gerät. Sie ergreifen von dir Besitz. Sie verändern dich. Es ist schrecklich. Und die Finsterhallen sind der schlimmste Ort von allen.«
    »Simon, ich möchte ja gar nicht, aber Alther ist dort«, sagte Septimus. »Und wenn die Chance besteht, dass er uns helfen kann, dann möchte ich sie nutzen. Außerdem habe ich Alice versprochen, dass ich ihn zurückbringen werde. Und versprochen ist versprochen.«
    Simon spielte seine letzte Karte aus. »Aber was wird Mom dazu sagen?«
    »Wozu?«, rief Sarah vom anderen Ende des Raums. Sie hatte wahre Fledermausohren, wenn ihre Kinder über sie sprachen.
    »Nichts, Mom«, antworteten Septimus und Simon im Chor.
    Im Schatten des Bücherregals zog Marcellus die Taschenbuchausgabe seines Werkes Ich, Marcellus hervor und blätterte im Almanachteil bis zu dem Kapitel mit der Überschrift Portal-Berechnungen: Koordinaten und Himmelsrichtungen.
    Es wurde Nacht, und Septimus rief noch einmal nach Feuerspei, obwohl er nicht mehr mit einer Antwort des Drachen rechnete. Die Stille, die erneut nach seinem Ruf herrschte, brachte ihn ganz aus der Fassung, doch er versuchte, es sich nicht anmerken zu lassen.
    Sarah kochte wieder einen Eintopf, und Lucy, die wissen wollte, wie man einen Eintopf zubereitete, der tatsächlich auch genießbar war, half ihr dabei. Nach dem Essen kehrten Septimus, Simon und Marcellus gestärkt zum Bücherregal zurück und beendeten den ersten Teil der Berechnungen, aus denen hervorging, dass das Portal in die Finsterhallen ungefähr eine halbe Meile entfernt war. Niemand war von dem Ergebnis sonderlich überrascht.
    Der Abend schritt voran, und ein Nordostwind kam auf. Er rüttelte an der Fensterscheibe und blies eisige Luft durch die Ritzen in das Zimmer. Die Bewohner wickelten sich in Decken und legten sich schlafen. Bald wurde es still in dem Raum hinter der großen roten Tür.
    Kurz nach Mitternacht erschien ein Gespenst draußen vor der großen roten Tür und betrachtete sie neugierig. Es legte seine fransigen Hände auf das glänzende rote Holz und zuckte zurück, als es die getarnte Magie berührte, mit der die Tür überzogen war. Unbemerkt von Marcellus – der Wache hatte, aber eingeschlafen war –, erzitterte die Tür und zog ihre Angeln noch fester an.
    Finstere Flüche vor sich hin grummelnd,

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