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Septimus Heap 06 - Darke

Titel: Septimus Heap 06 - Darke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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auf den Seiten des Buchs der Große Umkehrer versteckt war – jene sagenumwobene Zauberformel gegen Dunkelkräfte, die bei jedem aktiven Schwarzkünstler mehr gefürchtet war als alles andere. Aber die Worte des Zaubers waren wahllos auf das ganze Buch verteilt. Wenn man sie finden wollte, brauchte man den Index zu dem Buch, den Schwarzen Index.
    Trotzdem war es nicht einfach. Um den genauen Wortlaut des Großen Umkehrers zu ermitteln, genügte es nicht, einfach nur im Index nachzuschlagen – man musste auch die richtigen Seiten im Index kennen. Hier kamen die paarigen Geheimformeln ins Spiel. Um herauszufinden, welche Abschnitte im Schwaigen Index auf die richtigen Seitenzahlen und Wortzahlen in der Vernichtung der Dunkelmächte verwiesen, mussten die paarigen Geheimformeln gelesen werden. Und zwar korrekt.
    Und genau dies sollte nun geschehen. Unter den gespannten Blicken von Silas, Septimus, Jenna und Nicko – und dem über allen schwebenden Alther – begann Marcia, die paarigen Geheimformeln zusammenzusetzen.
    Marcia hob die Zaubererturm-Hälfte der Formeln aus der Dose und legte sie auf das quadratische Samttuch, auf dem sein Gegenstück – zuletzt weit unwirtlichere Umgebungen gewohnt – bereitlag. Dann nahm sie die beträchtlich kleinere Scheibe des Manuskriptoriums und setzte sie auf die Ausbuchtung um das Loch in der Mitte der Zaubererturm-Scheibe. Ein blauer Funke leuchtete auf, und im nächsten Moment schwebte die Scheibe des Manuskriptoriums einen Millimeterbruchteil über der des Zaubererturms. Dann begann sich die Scheibe des Manuskriptoriums zu drehen. Langsam zunächst, dann immer schneller, bis nur noch leuchtende Wirbel zu sehen waren. Schließlich ertönte ein scharfes Klicken, und die rotierende Scheibe war eingerastet.
    Alle reckten die Hälse, um besser sehen zu können. Die beiden Scheiben schienen zu einer verschmolzen zu sein, und es war deutlich zu sehen, dass die strahlenförmigen Linien auf der Manuskriptorium-Scheibe sich mit einigen Linien auf der Zaubererturm-Scheibe verbunden hatten. Und jede dieser Linien wies auf ein Symbol. Ehrfürchtige Stille trat ein. Dies waren die Symbole, die man benötigte, um den Großen Umkehrer in Gang zu setzen, der wiederum das Dunkelfeld auflösen und die Burg befreien würde.
    Marcia zückte ihre Lupe und besah sich die Symbole genauer.
    »Bereit, Septimus?«, fragte sie.
    »Bereit«, antwortete Septimus, in der einen Hand sein kostbares Lehrlingstagebuch, in der anderen einen Stift, den er gezückt über einer leeren Seite hielt.
    Das rote Glühen des erlahmenden Schutzschilds erfüllte nun das gesamte Studierzimmer und überstrahlte das Kerzenlicht. Es fiel auf die glatte, leere Seite des Tagebuchs und warf bedrohliche Schatten in den Raum. Septimus wusste, dass der Schutzschild bald durchbrochen werden würde – jede Minute konnte es so weit sein. Er wartete, bereit, die Abfolge von Symbolen zu Papier zu bringen, die sie zum Großen Umkehrer führen würde. Aber warum fing Marcia nicht endlich an, die Symbole vorzulesen? Die Zeit drängte.
    Jenna ahnte den Grund, hatte aber verzweifelt gehofft, dass sie sich irrte. Jetzt hielt sie die Ungewissheit nicht länger aus und beschloss, ihr Recht auf Auskunft in Anspruch zu nehmen.
    »Marcia, woher wissen Sie eigentlich, mit welchem Symbol sie beginnen müssen?«
    Marcia war sich bewusst, dass sie alle Fragen der Prinzessin im Wartestand »umgehend, umfassend und wahrheitsgemäß« beantworten musste. Und so schaute sie auf und sah Jenna in die Augen.
    »Ich weiß es nicht«, sagte sie.
    Bedrückende Stille legte sich über den kleinen Raum, denn jedem war klar, was Marcias Antwort bedeutete.
    In ständiger Angst, von einem Gespenst erkannt zu werden, bahnte sich Simon einen Weg durch den schwarzen Nebel. Am Südtor hatte er keine Probleme gehabt. Das Gespenst, das dort Wache hielt, hatte ihn mit einem knochigen Arm gepackt und hineingezogen, ohne ihn auch nur anzusehen. Aber ihm war klar, dass er beim nächsten Mal wohl nicht so viel Glück haben würde. Er wünschte, Lucy hätte nicht von ihm verlangt, seine schwarzmagischen Mäntel wegzuwerfen. Jetzt hätte er die »scheußlichen alten Dinger«, wie Lucy sie genannt hatte, gut gebrauchen können. Sie hätten ihn vor dem schwarzen Nebel geschützt, der zum Ersticken war, viel schlimmer noch als im Palast, als der Nebel noch neu gewesen war. Seitdem hatte er allen, die er überwältigt hatte, Energie entzogen, und so drückte er sich nun auf Simon

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