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Septimus Heap 06 - Darke

Titel: Septimus Heap 06 - Darke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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Klar?«
    »Klar.« Jenna nickte und befühlte vorsichtig ihre Knöchel. Sie spürte jetzt nur noch ein warmes Kribbeln entlang der verblassenden roten Striemen. »Das ist fantastisch, das Zeug. Was ist es?«
    »Naja,äh ...«
    Jenna sah ihn argwöhnisch an. »Sep, sag es mir. Was ist es?«
    »Drachensabber.«
    »Igittigitt!«
    »Er wirkt prima, Jenna.«
    »Ich soll vierundzwanzig Stunden lang getrockneten Drachensabber mit mir herumtragen?«
    Septimus zuckte mit den Schultern. »Wenn du nicht willst, dass das schwarzmagische Gift wieder wirkt.«
    »Was für ein schwarzmagisches Gift?« Jenna sah Septimus an und senkte die Stimme zu einem Flüstern. »War es das etwa? Was hast du mit schwarzer Magie zu schaffen, Sep?«
    »Dasselbe könnte ich dich fragen«, erwiderte Septimus.
    »Was?«
    »Jenna, du hältst den Hexenmantel vielleicht für eine lustige Kostümierung, aber das ist er nicht. Er ist echt.«
    »Ich weiß«, sagte Jenna leise.
    »Du weißt es?«
    Jenna nickte.
    »Aber ich dachte, niemand kann den Mantel einer schwarzen Hexe tragen, es sei denn ...« Septimus sah Jenna an, und sie erwiderte seinen Blick standhaft. »Jenna, du bist doch nicht etwa ...?«
    »Nur Anwärterin«, sagte Jenna abwehrend.
    »Nur Anwärterin? Jenna, ich ... ich ...« Septimus fehlten die Worte.
    »Es ist etwas geschehen, Sep.«
    »Was du nicht sagst.«
    Jenna unterdrückte einen Schluchzer. »Ach, es war schrecklich. Mom ist...«
    Sie saßen hinten im Drachenhaus im Stroh, und Jenna erzählte Septimus von Merrin, von dem Dunkelfeld und davon, was mit Sarah geschehen war. Jetzt endlich begriff Septimus, was vorgefallen war, seit er Marcia am Nachmittag verlassen hatte.
    Jenna schloss ihren Bericht und verstummte. Septimus schwieg. Ihm war, als wäre die ganze Welt aus den Fugen geraten.
    »So ein Mist«, grummelte er schließlich.
    »Ich hasse Geburtstage«, sagte Jenna. »An Geburtstagen passiert immer etwas. Alles, was man liebt, wird zugrunde gerichtet. Es ist schrecklich.«
    Wieder schwiegen sie eine Weile, dann sagte Septimus: »Ich mache mir Sorgen, Jenna, wirklich große Sorgen.«
    Sie sah ihn an. Sein Gesicht wurde von dem weichen gelben Licht angestrahlt, das sein Drachenring verströmte. Sie konnte sich nicht erinnern, ihn jemals so unglücklich gesehen zu haben, nicht einmal damals, als er noch ein kleiner, verängstigter Soldat der Jungarmee gewesen war. »Es ist nicht deine Schuld, Sep«, sagte sie sanft.
    »Doch. Es wäre nicht passiert, wenn ich dir geholfen hätte, als du mich darum gebeten hast – wenn ich dir nur richtig zugehört hätte. Aber ich war so mit ... mit meinen Angelegenheiten beschäftigt. Und sieh dir an, in was für einem Schlamassel wir jetzt stecken.«
    Jenna legte ihm den Arm um die Schultern. »Schon gut, Sep. Alles ›hätte‹ und ›wäre‹ hilft uns jetzt nicht weiter. Hätte ich im Palast besser aufgepasst. Hätte ich schon beim ersten Mal Nachforschungen angestellt, als ich dachte, ich hätte Merrin gesehen. Hätte Dad etwas unternommen, als ich ihn darum gebeten habe. Wäre ich gleich zu Marcia gegangen, statt Beetle um Hilfe zu bitten. Hätte Marcia Mom alles richtig erklärt. Hätte und wäre. Alle hätten mehr tun können, nicht bloß du.«
    »Danke, Jenna. Ich bin so froh, dass du hier bist.«
    »Ich auch.«
    Sie saßen still nebeneinander und ließen sich vom gleichmäßigen Atem des schlafenden Drachens einlullen. Und sie waren kurz vor dem Einschlafen, als sie plötzlich ein Geräusch hörten, bei dem sich ihnen die Nackenhaare aufstellten. Es klang so, als ob draußen vor dem Drachenhaus jemand mit Fingernägeln über einen Ziegelstein kratzte.
    »Was ist das?«, flüsterte Jenna.
    Septimus spürte, dass Feuerspei die Muskeln anspannte – der Drache war wach. »Ich gehe nachsehen.«
    »Aber nicht allein«, sagte Jenna.
    Das Kratzen näherte sich dem Eingang des Drachenhauses. Feuerspei ließ ein warnendes Schnauben vernehmen. Das Kratzen verstummte für kurze Zeit und hob dann von Neuem an. Septimus spürte, wie Jenna ihn am Arm fasste. »Hier drunter«, formte sie mit den Lippen und deutete auf ihren Hexenmantel.
    Septimus nickte – anscheinend war auch ein Hexenmantel zu etwas nutze. Gemeinsam geduckt unter dem Mantel, schlichen sie zwischen Feuerspei und der rauen Seitenwand nach vorn. Plötzlich machte der Drache eine eigenartige Bewegung, durch die sie beinahe an die Wand gequetscht worden wären. Er hob, den Kopf auf dem Boden, sein Hinterteil in die Höhe. Seine

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