Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Septimus Heap - Fyre

Titel: Septimus Heap - Fyre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
Vom Netzwerk:
Aufgabe, die Entscheidungen des Alchimisten infrage zu stellen. Und so antwortete er nur: Was können wir tun, Alchimist?
    Marcellus hatte sich einen Plan ausgedacht Eine Schar – so nannten sich die Arbeitstrupps der Trommlinge selbst – muss in den Kontrollraum und die Kohle herablassen, um die Feuerstäbe zu schützen. Weitere Scharen müssen zum Wasserzufluss und zum Wasserabfluss und dafür sorgen, dass das Wasser weiter ungehindert fließen kann. Alle anderen müssen sich bereithalten, um notfalls Scharen zu ersetzen, die … äh …
    Getötet werden, ergänzte Duglius nüchtern.
    Ja, das wird leider nötig sein, erwiderteMarcellus und fügte laut hinzu: »Und jetzt, Duglius, krieche ich durch den Trommlinggang nach draußen.«
    Duglius sah seinen Meister besorgt an. »Du wirst nicht durchpassen«, sagte er.
    »Ich muss«, erwiderte Marcellus.
     
    Wie eine Blindschleiche kroch Marcellus durch den Haupttunnel der Trommlinge – den großen Gang, der im Innern des Gesteins wie der ausgehöhlte Stamm eines Baums nach oben führte. Viel Platz gab es dort nicht für einen gut einen Meter achtzig großen Alchimisten, der in letzter Zeit zu viele Kartoffeln gegessen hatte.
    Marcellus spähte vor sich in den gewundenen Gang, der gesprenkelt war von kleinen, zappelnden Lichtern, den Glühraupen, die den Bau vor Jahrtausenden besiedelt hatten. Der Gang hatte eine Steigung, die für einen Trommling sanft, für einen Menschen aber höllisch steil war. Außerdem war es darin furchtbar stickig und heiß. Und wie die Trommlinge selbst war alles mit feinem Staub bedeckt, der das Klettern zusätzlich erschwerte – er machte den Boden rutschig und drang in die Lungen ein, sodass Marcellus anfing zu keuchen und bald nach Luft japsen musste.
    Aber die Wut trieb ihn an. Die Wut, die in ihm brodelte, seit er wusste, was Duglius nach der Schließung der Feuerkammer durch Julius unten am Kessel entdeckt hatte. Die Wut darüber, wie er getäuscht worden war. Vor allem aber die Wut darüber, dass die Burg durch Julius Pikes Betrügereien nun erneut in Gefahr geraten war. Und so kletterte er weiter durch den Hauptgang, vorbei an den kleinen Nebengängen, die zu den Trommlingnestern führten, die noch vor wenigen Stunden mit Trommlingkokons gefüllt gewesen waren.
    Während er sich mühsam bergauf arbeitete, bemerkte er, dass der Fels kühler wurde, und schloss daraus, dass er sich spürbar von der Höhle und dem Feuer entfernte. Bald gab es keine Nebengänge mehr, die zu Trommlingnestern abzweigten, und zu seiner Erleichterung wurde der Fluchttunnel endlich breiter. Auch die Steigung ließ nach, und der Gang schraubte sich wie ein riesiger Korkenzieher nach oben, sodass Marcellus nicht mehr zu klettern brauchte, sondern kriechen konnte. Mit jeder Minute zuversichtlicher, legte er einen Zahn zu, ohne mehr darauf zu achten, dass er sich die Knie aufschürfte und die Hände zerkratzte. Auch dass es immer dunkler wurde, weil die Zahl der Glühraupen rapide abnahm, kümmerte ihn nicht. Er wähnte sich der Ausstiegsluke nahe, die in den unteren Eistunnel unterhalb der Großen Kammer der Alchimie und Heilkunst führte.
    Dann entdeckte Marcellus die Katastrophe. Als er mit beachtlichem Tempo um eine weitere Windung des Korkenziehers bog, versperrte ein Felssturz den Weg. Mit dem dumpfen Geräusch einer zu Boden fallenden Kokosnuss stieß sein Kopf gegen einen Felsblock. Ein Feuerwerk von Sternen explodierte vor seinen Augen. Er taumelte zurück und sank in den Staub. Und da lag er, die Augen geschlossen, an der Stirn eine Platzwunde, aus der Blut rann.
     
    Weit unten in der Feuerkammer hatte eine Trommlingschar – die dritte, die es versuchte – endlich den Kontrollraum erreicht. Sie huschten die Wand hinauf und drückten den ersten Hebel in der Reihe nach unten. Sekunden später löste sich unter donnerndem Getöse eine Kohlenlawine aus der Rutsche in der Decke und stürzte nach unten in den Kessel. Ein gewaltiges Zischen erfüllte die Tiefen, und eine große schwarze Staubwolke stieg in die Luft, hüllte die Ringzauberer ein und färbte ihre grünen Panzer schmutzig schwarz. Wütend drehten sich die Zauberer im Kreis und suchten nach dem Feind, entdeckten ihn aber nicht. Enttäuscht richteten sie ihre roten Lichtstrahlen auf die Kohlen, die nun das Feuer bedeckten. Mit einem lauten Knall entzündete sich die Kohle, und eine Stichflamme schoss in die Höhe. Die Zauberer jubelten.
    Weit unten im rußigen Staub freuten sich auch die

Weitere Kostenlose Bücher