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Septimus Heap - Fyre

Titel: Septimus Heap - Fyre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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mit der Lampe in die Dunkelheit leuchtend, zu dem Türbogen ganz rechts.
    Mit Erstaunen sah sie, dass in der Mauer unter dem Bogen ein großes Loch klaffte. Tiefe Erleichterung überkam sie – hier waren sie also entlanggegangen . Marcellus hatte einen alten Tunnel geöffnet und sich vermutlich darin verirrt. Hastig schlüpfte sie durch das Loch – und spürte keinen Boden unter ihrem rechten Python. Sie kippte nach vorn. Ein kalter Luftstoß wehte ihr entgegen, als sie, wild mit den Armen rudernd, versuchte, das Gleichgewicht wiederzufinden. Sie wollte sich an der Mauer festhalten, doch einige Steine gaben nach und stürzten in die Dunkelheit. Mehrere Sekunden später hörte sie, wie die Brocken weit unter ihr aufschlugen.
    Panik befiel sie. Sie wusste, dass sie am Rand eines Abgrunds balancierte.

 
    * 17 *
    GESTÜRZT?
     
     
     
    Ein Knall riss Septimus aus dem Halbschlaf. Er sprang auf.
    Marcellus stöhnte. »Was war das?«
    »Irgendetwas ist aufs Dach gefallen.«
    »Du hast geträumt, Lehrling.«
    »Nein. Ich bin mir sicher. Ich habe gehört, wie …«
    Bumbumbumbumbumbum!
    Gegenstände polterten unter lautem Getöse auf das Dach der Kammer, und dann folgte der satte dumpfe Schlag von etwas Schwerem und Weichem, der den Boden unter ihren Füßen erzittern ließ. Sie spürten, wie sich die Kammer neigte. Und dann spürten sie das nicht lange anhaltende, aber scheußliche Gefühl zu fallen.
    Was Marcellus und Septimus nicht wussten: Die bewegliche Kammer war knapp oberhalb der Tür stecken geblieben, denn im Lauf der Jahrhunderte hatte sich dort ein dicker Tropfstein gebildet, der den Schacht blockierte. Die von oben herabfallenden Gegenstände hatten der Kammer so viel Schub verliehen, dass sie den Tropfstein zerbrach und ihre Fahrt fortsetzte. Und zwar schnell.
    Zum Glück ging es nur drei Meter tiefer.
    Dann erklang ein markerschütterndes Knirschen. Marcellus und Septimus rappelten sich vom Boden auf. Jeder schaute zum anderen hin, sah aber nur das beklemmende Dunkel, das sie seit fast fünfzehn Stunden umgab.
    »Sie ist nicht mehr schräg«, stellte Septimus fest. »Das kann nur ein gutes Zeichen sein.«
    »Hoffentlich«, murmelte Marcellus.
    »Ich werde es noch einmal versuchen«, sagte Septimus. »Vielleicht geht die Tür jetzt auf.«
    »Niemals«, erwiderte Marcellus ausdruckslos. »Da ist kein orangefarbener Pfeil. Das bedeutet, keine Energie.«
    »Wir können es trotzdem versuchen«, meinte Septimus. »Oder fällt Ihnen etwas Besseres ein?«
    »Es besteht kein Grund, gereizt zu sein, Lehrling.«
    »Ich bin nicht gereizt.«
    »Nein. Natürlich nicht. Gut, du nimmst die eine Seite, ich die andere.«
    Sie hatten das bereits unzählige Male getan, bevor sich die Kammer zum zweiten Mal in Bewegung gesetzt hatte, und ihre Hände verzweifelt gegen die kalten, glatten Wände gedrückt. Es hatte nicht das Geringste bewirkt, aber jetzt fingen sie wieder damit an. Septimus nahm sich die eine Seite vor, Marcellus die andere. Plötzlich durchbrach ein schwacher orangefarbener Schimmer das Dunkel. Marcellus sog hörbar die Luft ein.
    »Der Pfeil – er flackert! Rasch, Lehrling. Die Tür ist auf deiner Seite. Vielleicht haben wir Glück. Drück auf den Pfeil. Rasch!«
    Das Dumme war nur, dass Septimus die abgegriffene Stelle nicht sehen konnte, da das orangefarbene Glimmen zu wenig Licht spendete. Daher konnte er nicht wissen, ob er die Hand richtig platzierte. Marcellus kam zu ihm herüber, und in der verzweifelten Hoffnung, die richtige Stelle zu finden, die ihnen die Tür öffnete, drückten sie ihre Hände auf gut Glück mal hier, mal dort gegen die glasartige Wand. Und die ganze Zeit über flackerte der orangefarbene Pfeil und erinnerte Septimus an die Notbeleuchtung im Zaubererturm.
    »Er verblasst! Er erlischt!«, rief Marcellus plötzlich voller Angst und schlug mit den Händen wie wild gegen die Wand.
    Septimus begriff, dass sie die richtige Stelle nie finden würden, wenn sie in Panik gerieten. »Hören Sie auf«, bat er. »Ich möchte es auf eine andere Art probieren.«
    »Ich habe dir doch gesagt, dass Magie hier drinnen nicht funktioniert, Lehrling.«
    »Aber mein Verstand funktioniert noch«, erwiderte Septimus. »Marcellus, bitte. Hören Sie auf und seien Sie einen Moment still. Lassen Sie mich machen.«
    Der orangefarbene Pfeil verglomm, und Marcellus sah ein, dass sie so nicht weiterkamen. Er ließ die Hände sinken. »Also gut, Lehrling. Du bist dran.«
    Septimus schloss die Augen. Das bedeutete

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