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Serial

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Titel: Serial Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Kilborn , Blake Crouch
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vorgekommen sein, dass ich die eine oder andere Wette abgeschlossen habe.«
    » Dann werfen wir eine Münze. Der Gewinner darf sich als Erstes an der Polizistin zu schaffen machen.«
    Taylor dachte nach. » Das klingt akzeptabel, wenn alles mit rechten Dingen zugeht.«
    » Wir könnten in das Restaurant gehen, und die Kellnerin kann das Münzwerfen für uns übernehmen. Außerdem wäre es vielleicht keine schlechte Idee, ein bisschen frische Luft zu schnappen, um den Kopf wieder frei zu kriegen.«
    » Selbst wenn ich damit einverstanden wäre, bin ich noch immer im Nachteil.«
    Donaldson nickte. » Der Revolver. Den abzufeuern, wäre weder für mich noch für Sie eine weise Entscheidung. Die Bullen sind vielleicht schon auf dem Weg hierher, nachdem Lieutenant Daniels den Zuhälter abgekanzelt hat.«
    » Da hätte ich eine Lösung.«
    » Ich höre.«
    » Eine leere Pistole kann niemandem weh tun. Sie geben mir die Patronen, aber schön langsam und vorsichtig, sonst könnte ich nervös werden und Sie hier oben für ein paar Tage ohne Klimaanlage oder Wasser einschließen.«
    » Klingt okay.«
    Donaldson fuhr langsam und vorsichtig, genauso wie Taylor es verlangt hatte, mit der Hand in die Hosentasche und zog die Waffe hervor. Er schob den Finger in den Abzugbügel, sodass die Pistole umgedreht in der Luft hing. Dann öffnete er die Trommel, um alle Patronen in seine Hand zu schütten und sie Taylor zu reichen.
    Taylor grinste.
    Vielleicht klappte das doch mit dem Abwechseln.
    » Alles klar?«, fragte Donaldson.
    » Alles klar. Aber jetzt müssen wir erst einmal die Polizistin fesseln.«
    Taylor kletterte in die Schlafkabine. Die beiden starrten sich an und taxierten sich, ehe sie mit der Arbeit begannen. Donaldson hatte rasch den Dreh raus, und nach kurzer Zeit war Jack Daniels gefesselt.
    » Sie sind sich sicher, dass hier nichts passieren kann?«, wollte Donaldson wissen und starrte auf das Resultat seiner Arbeit.
    » Mir ist noch nie jemand entkommen. Gummizüge sind fester als Seil. Der Aufbau ist aus Stahl und das Schloss an der Luke massiv. Die kann nirgendwo hin.«
    Taylor nahm Jack Daniels’ Handtasche, warf sie sich über die Schulter und kletterte hinter Donaldson die Leiter hinunter in die Fahrerkabine. Er schloss die Luke zu, untersuchte die Handtasche, holte einige Sachen heraus und ging dann zusammen mit Donaldson zurück zum Diner.

8
    Sobald sie verschwunden waren, rollte ich auf den Bauch und erhob mich mühsam auf die Knie. Meine Hände waren hinter dem Rücken gefesselt. Die Gummizüge waren so fest um meine Handgelenke gebunden, dass meine Finger zu kribbeln begannen. Ich zerrte an den Zügen, um mich von ihnen zu befreien, aber sie gaben kaum nach.
    Um meine Brust und meine Oberarme waren weitere Gummizüge gespannt, die sich bis zu Knien und Fersen wanden. Ich drehte mich auf die Seite und stöhnte auf. Meine Schulter war noch immer lädiert, und meine linke Brust, in die Donaldson so grob gezwickt hatte, pochte vor Schmerzen. Wenn er nur wenige Sekunden länger zugekniffen hätte, wäre ich nicht mehr in der Lage gewesen, an mich zu halten, und hätte laut aufgeschrien.
    So zu tun, als ob ich das Bewusstsein verloren hätte, schien mir eine bessere Option, als wirklich in Ohnmacht gefallen zu sein. Doch als sie mich gefesselt hatten, merkte ich, dass Schreien und heftiger Widerstand, während ich dazu noch in der Lage gewesen war, vielleicht klüger gewesen wären.
    Panik breitete sich in mir aus und drohte mich zu überwältigen. Ich begann zu hyperventilieren. Die Angst und ich– wir waren alte Weggefährten. Ich konnte sie nicht aus meinen Gedanken verbannen, aber wenn ich es schaffte, nicht den Kopf zu verlieren, würde ich sie aushalten und mich durchkämpfen. Das Ziel war es, nicht über das nachzudenken, was mir widerfahren könnte, sondern keinen anderen Gedanken als den an eine erfolgreiche Flucht zuzulassen.
    Ich konnte die Augen vor brennendem Schmerz noch immer nicht öffnen. Also rollte ich mich nach links und hoffte, auf irgendetwas zu stoßen, das mir bei meinen Befreiungsversuchen nützlich sein könnte. Ich traf auf etwas Weiches und fuhr mit der Wange darüber. Eine Art Schaumstoff. Ich rollte nach rechts, bis ich auf etwas Geeigneteres stieß– etwas Hartes, das am Boden festgemacht war. Ich raffte mich hoch und rieb mit meinen gefesselten Handgelenken daran.
    Es fühlte sich wie ein Brett an, das ungefähr einen halben Meter hoch und recht dünn war. An einer Seite ragte

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