Seth, Träume und Projektionen des Bewusstseins (German Edition)
die mir bei der Interpretation von Träumen geholfen haben, die sonst nicht überprüfbar gewesen wären.
Der nächste Traum war viel seltsamer und ziemlich beängstigend, aber er lehrte mich sogar noch mehr über die Natur des Träumens und illustrierte viele Punkte, die Seth früher gemacht hatte. Hier sind meine originalen Traumnotizen:
Traum vier, 4. Januar 1966
Ich laufe über einen ziemlich großen, offenen Platz, der entweder erdig oder nur teilweise gepflastert ist. Es schüttet aus Kübeln – die Tropfen treffen so hart auf den Boden auf, dass sie mit einem Ping-Ton aufspritzen. Ich renne zur anderen Seite des Platzes und komme zu einem Gebäude. Dann eile ich an seiner Hauptseite vorbei auf einen Anbau zu. Ich schaue durch einen kleinen Raum oder Erker und sehe, wie zwei Männer eintreten. Andere Männer hinter ihnen warten, bis sie an der Reihe sind. Sie alle tragen eine Art Overall, und ihre Gesichter sind hinter Masken verborgen.
Ich erkenne, dass es sich hier um ein Dekontaminierungszentrum handelt, das für die Öffentlichkeit nicht zugänglich und sehr gefährlich ist, und ich bekomme große Angst. Die Männer machen offensichtlich etwas, das mit ihrer Arbeit zu tun hat und werden durch ihre Kleidung vor der Strahlung geschützt. Jetzt erinnere ich mich, dass ich vorher ein Zeichen gesehen habe, das mich hiervor warnte. Ich laufe über den offenen Platz zurück, und erst jetzt realisiere ich, dass der Regen radioaktiv ist. Ich laufe so schnell ich kann, um die Kontaminierung so gering wie möglich zu halten. Der Regen platscht auf meine Beine. Danach treffe ich Rob und einige Freunde und sage ihnen, dass ich von jetzt an vorsichtiger sein werde. Als nächstes befinde ich mich in einem weiten landschaftlich gestalteten Gebiet, mit ordentlich gezogenen Kieswegen und mit verteilt stehenden Bäumen und Büschen. Es gibt mehrere Gebäude, die ziemlich weit auseinander liegen, und hübsche grüne Rasenflächen. Die Gebäude sind stattlich, wie jene in öffentlichen Parks. Ein Gebäude gleicht etwas einer Kirche, aber ich glaube nicht, dass es eine ist. Alle Gebäude sind aus weißem oder grauem Stein. Ein Zeichen sagt, dass wir nicht weitergehen können, da dieser Bereich für das Publikum geschlossen ist. Ich bemerke ein paar ältere Frauen, die auf den Parkbänken sitzen, hiesige Bewohner oder Patienten.
Es gab auch noch ein paar andere Traumelemente, die zu kompliziert sind, um hier erwähnt zu werden. Der letzte Teil, den ich oben genannt habe, hörte zum Beispiel mit einer Sequenz auf, in der J. P. Priestley vorkam, der Autor von Mensch und Zeit , ein ausgezeichnetes Buch, das ich gerade zu Ende gelesen hatte. Ich wachte um drei Uhr auf und schrieb den Traum sofort auf, wobei ich das Nachttischchen als Unterlage gebrauchte. Im Schlafzimmer war es aber so kalt, dass ich meine Notizen schließlich im wärmeren Wohnzimmer fertig schrieb. Die Träume waren immer noch so lebhaft, besonders die ersten Episoden, dass ich auch eine rasche Skizze des Gebäudes mit dem Dekontaminierungszentrum anfertigte. Ich konnte noch immer fühlen, wie es war durch den radioaktiven Regen zu laufen, aber die ganze Sache war so unglaublich, dass ich mir kaum vorstellen konnte, dass der Traum präkognitiv war. Ich aß ein paar Kekse und trank etwas Milch, während ich meine Notizen nochmals durchlas. Auch wenn der Traum nur symbolisch war, so gefiel er mir trotzdem ganz und gar nicht.
Anmerkungen: Am 10. Januar, sechs Tage nach dem Traum, statteten Rob und ich dem Bezirksgebäude einen unerwarteten Besuch ab, um wegen der Erneuerung unserer Fahrzeugzulassung nachzufragen. Sie war mehrere Wochen zuvor mit der Post bestellt worden, aber nicht angekommen, obwohl sich der Stichtag langsam näherte. Als wir in der Schlange warteten, nahm ich eine der Broschüren, die auf den Tresen lagen.
Die Broschüre trug den Titel: Straßenschilder Für Ihr Überleben. Darunter sah man verschiedene Straßenschilder. Auf einem stand: DEKONTAMINIERUNGSZENTRUM; auf einem anderen: HÖCHSTGESCHWINDIGKEIT EINHALTEN. Diesem folgte der Begleittext: „Auf Schnellstraßen, auf denen die radioaktive Kontaminierung so ist, dass die erlaubte Aufnahmedauer begrenzt werden muss.“ Auf einem anderen Zeichen stand: SPERRGEBIET, und es zeigte den Begleittext: „Wird gebraucht, um die Straßeneinfahrt von einer Zone abzusperren, in der aufgrund gefährlicher radioaktiver oder biologischer Kontaminierung jeder Verkehr verboten ist.“
Ich steckte die
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