Seth, Träume und Projektionen des Bewusstseins (German Edition)
zu haben, dann schreibe man auch das auf. Wenn man aufwacht, sollte man keine intellektuellen Urteile bezüglich der relativen Wichtigkeit eines Traumes fällen oder entscheiden, dass er nicht relevant genug sei, um aufgeschrieben zu werden. Wir sehen oft sehr triviale Ereignisse voraus, die für uns keine besondere Bedeutung zu haben scheinen. Aber wie ein später folgender Seth-Auszug zeigen wird, kann es sich dabei um Assoziationen handeln, die eine solche Erfahrung eher auf intuitive als auf logische Weise darstellt.
Falls möglich, lese man seine Traumaufzeichnungen am Abend und vergleiche sie mit den Tagesereignissen. Einmal pro Woche soll man die ganze Serie überprüfen. Und man erinnere sich, dass Symbole wichtig sind. Oft muss man seine eigene Art erlernen, Traumsymbole richtig zu lesen, um aus ihnen den Sinn eines Traumes zu erkennen. Nicht jeder Traum ist präkognitiv, und es gibt auch keinen Grund, zu viel Zeit für Interpretationen zu verschwenden, die zu nebulös erscheinen. Einige präkognitive Träume werden in symbolischer Form sein. Aber wie einige meiner eigenen Träume deutlich zeigen werden, so kann man sich, wenn man die Bedeutung eines Symbols nicht kennt, die Suggestion geben, dass sie einem intuitiv klar gemacht wird – man vertraue also der eigenen Antwort.
Traum eins, 4. Januar 1965
Zuerst schien ich über einem Auto zu schweben. Der männliche Fahrer krümmte sich vor Schmerzen.
Als nächstes schwebte ich über einem Auto, das von einem anderen Ich von mir gefahren wurde. (Tatsächlich fahre ich aufgrund schlechter Augen gar nicht.) Der Wagen näherte sich unserer Ecke an der Walnut- und Water-Street. Es waren auch noch andere im Auto. Während ich von meiner schwebenden Position aus zuschaute, machte mein „fahrendes Ich“ einen Fehler an der Ampel und befand sich plötzlich inmitten einer Autoschlange. Wagen kamen aus allen Richtungen. Ich war entsetzt – überzeugt, dass sich ein Unfall ereignen würde, was aber nicht geschah.
Anmerkungen: Am nächsten Tag besuchte uns ein Freund, Peter James. Er hatte Rückenprobleme. Er saß auf dem Sofa, und plötzlich beugte er sich von einem Krampf geschüttelt nach vorne. Wir gaben ihm eine Aspirin. Als er sich erholt hatte, bot er uns an, uns in die Autowerkstatt zu fahren, damit wir unseren Wagen abholen konnten.
Auf dem Weg dorthin fuhr Peter plötzlich über eine Ampel. Wir landeten in der falschen Autoschlange, und von allen Seiten kamen Wagen auf uns zu. Die Autos auf den Spuren zu beiden Seiten hatten grünes Licht, und wir standen genau in ihrer Bahn. Eine Serie von Bremsungen war zu hören, als das erste Auto nur einen halben Meter von uns entfernt stoppte. Aber wie durch ein Wunder gab es keinen Unfall. Peter erzählte uns später, dass er die Ampel einfach nicht gesehen hatte.
Bevor ich an jenem Abend meine Traumaufzeichnungen überprüfte, hatte ich das Traumereignis und das physische Geschehen nicht einmal miteinander in Verbindung gebracht. Eine exakte Durchsicht zeigt, dass eine beachtliche Zahl von Details übereinstimmten. Dies war das erste Beispiel dieser Art, das wir erlebten – und wir fahren nur selten mit jemand anderem mit.
Ähnlichkeiten zwischen Traum eins und dem physischen Ereignis
Der Traum ereignete sich am 4. Januar 1965, das physische Ereignis am 5. Januar 1965.
Männlicher Fahrer krümmt sich im Auto vor Schmerzen. / Ja, aber auf dem Sofa.
Wegen des Fehlers des Fahrers landet das Auto auf der falschen Spur. / Ja.
Ich bin mit anderen im Auto. / Ja.
Ich denke, dass sich ein Unfall ereignen wird, was aber nicht eintrifft. / Ja.
In Elmira. / Ja.
Die Unterschiede zwischen dem Traum und den physischen Ereignissen – anders gesagt, die Verzerrungen – sind offensichtlich. Ich fuhr nicht selbst wie im Traum, sondern Peter. Der Beinahe-Unfall ereignete sich drei Häuserblocks vom Walnut- und Water-Street-Traum-Ort entfernt. Aber die Hauptelemente des Vorfalls fanden sich eindeutig im Traum wieder.
Traum zwei, 3. Juli 1965
Ich träumte, dass es geregnet hatte. Ich sah ein Motorrad auf einer nassen Straße. Der Fahrer verlor sein Gleichgewicht, das Fahrzeug schwankte, aber der Fahrer fand gerade noch rechtzeitig die Balance und fuhr weiter. Ich sagte zu Rob: „Motorräder sind auf nassen Straßen gefährlich.“
Anmerkungen: Am 10. Juli besuchten wir Robs Eltern. Im Laufe der Unterhaltung erzählte mein Schwiegervater, dass er am 3. Juli von seinem Fenster aus einen Beinahe-Unfall mit einem Motorrad
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