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Settlers Creek

Settlers Creek

Titel: Settlers Creek Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Nixon
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Dutzend Fischerboote lag dort an orangefarbenen Bojen vertäut. Box kam an einer Ansammlung von hangarartigen Gebäuden vorbei, die von Drahtzäunen umgeben waren. Vermutlich wurden dort Fisch und Krustentiere direkt vom Schiff weiterverarbeitet.
    Box war seit ungefähr zwanzig Jahren nicht mehr in Kaikoura gewesen. Damals hatte die Stadt aus nicht viel mehr als einer Imbißbude, einem kleinen Laden, einer Tankstelle und ein, zwei Kneipen bestanden. Die Art von Stadt, wo nichts passiert – in der Zwischenzeit war aber ziemlich viel passiert. Er sah gleich, daß es viel mehr Motels und Campingplätze gab, als er in Erinnerung hatte. Und eine große Jugendherberge. An der Straße lagen nun diverse Restaurants, mindestens ein halbes Dutzend Cafés und eine Touristeninformation, vor der gerade ein Reisebus hielt, auf dem Parkplatz stand mit laufendem Motor ein zweiter, aus dem asiatische Touristen hervorquollen. Dazu eine Töpferei und Kunsthandwerksläden. Ein Geschäft, das nur Souvenirs aus polierten Paua-Muscheln verkaufte. Mietwagen und Wohnmobile parkten überall an der Straße. Die Leute saßen vor den Cafés in der Sonne.
    Box steuerte die Tankstelle an. Er war ohne Pause von Christchurch durchgefahren und fühlte sich beim Aussteigen ziemlich steif. Er hängte den Stutzen in den Tank, ließ das Benzin fließen und betrat den Verkaufsraum. Ein junger Typ in blauer Tankwartuniform stand hinter der Theke, langes blondes Haar sah unter seiner grünschwarzen Wollmütze hervor.
    »Nur das Benzin.«
    »Macht zweiundachtzig Dollar.«
    Box gab ihm seine Kreditkarte. »Ist irgendwas Besonderes los in der Stadt?«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Es sind jede Menge Leute unterwegs.«
    »Nein, das ist ziemlich normal. Sie sollten mal an Weihnachten kommen, dann ist hier echt die Hölle los.«
    »Ich bin nur zwei Tage hier. Was kann man in der Zeit machen?«
    Der Junge zuckte die Achseln, während er die Zahlung abwickelte, wobei er die Schultern bis an seine Haarspitzen hochzog. »Die Touristeninformation ist gleich dort drüben.«
    »Klar. Aber was würden Sie empfehlen?«
    Er sah Box flüchtig an. »Weiß echt nicht. Sie könnten rausfahren und die Delphine anschauen. Die meisten machen das.«
    »Mit Pacific Encounter?«
    »Genau. Wenn es Ihnen nichts ausmacht, naß zu werden, können Sie mit den Delphinen schwimmen. Oder mit den Seehunden. Dazu müssen Sie noch nicht mal mit dem Boot rausfahren.«
    »Ist es nicht ein bißchen zu kalt zum Schwimmen?«
    »Die geben Ihnen einen guten Neoprenanzug. Brauchen Sie die Quittung?«
    Box nahm den Papierstreifen und seine Karte, die ihm der Junge hinhielt. »Danke für Ihre Tips.«
    »Gerne.«
    »Ach, noch was. Kennen Sie Tipene Pitama? Ich glaube, der wohnt hier irgendwo.«
    »Tut mir leid, ich bin nicht von hier. Bin erst zwei Monate in Kaikoura.«
    »Woher sind Sie?«
    »Aus Northland. Whangarei.«
    »Und was hat Sie hergelockt?«
    »Das Surfen. Ein Stück die Küste rauf ist es super.«
    Box wendete und fuhr auf den Parkplatz neben der Touristeninformation. Hinter dem Eingang lagen bunte Werbebroschüren und Flyer aus. Er fand einen mit dem Aufdruck »Pacific Encounter«, darunter ein Foto eines aus dem Wasser springenden Delphins.
    Box drehte den Zettel um und studierte die Rückseite. Laut Impressum gehörte das Unternehmen einer »Mana Tours«. Er schaute sich noch mehr Broschüren an und fand ein zweites Unternehmen der »Mana Tours«, die »Glow Worm Cave Tours«. Das Backpacker Hostel gehörte ihnen ebenfalls. Vermutlich war das nicht alles, doch mehr fand er auf den ersten Blick nicht.
    Es herrschte kein Mangel an attraktiven Angeboten. Box nahm Flyer zum Mieten von Mountainbikes, Motocross- und Quad-Rädern. Unten am Kai gab es ein kleines Aquarium. Mehrere Hochseetrips garantierten einen respektablen Fang. Es gab Flußtouren durch Kalksteinhöhlen, bei denen man offenbar Neoprenanzüge und aufblasbare Reifenschläuche brauchte.
    Eine Maori-Frau, die hinter der Informationstheke gesessen hatte, stand auf und trat zu ihm. Sie trug einen dünnen schwarzen Pullover mit Polokragen unter einem dunkelgrauen Jackett. Eine Kette mit einem großen Jadestein hing um ihren Hals.
    »Kia Ora.«
    »Hallo.«
    »Kann ich Ihnen helfen?« Breites Lächeln.
    »Ja, ich möchte gern etwas Spannendes unternehmen.«
    »Ich muß Sie enttäuschen, dazu ist es etwas zu spät für heute. Die meisten Touren und sonstigen Aktivitäten gehen morgens los. Wie lange bleiben Sie hier?«
    »Morgen wäre

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