Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Settlers Creek

Settlers Creek

Titel: Settlers Creek Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Nixon
Vom Netzwerk:
darauf, Ihren Sohn mitzunehmen.«
    »Das ist doch lächerlich. Es ist alles arrangiert, in zwei Stunden findet die Beerdigung statt.«
    Heather stand noch im Zimmer, gespannt schaute sie auf sein Gesicht.
    »Sie müssen so schnell wie möglich herkommen. Er ist sehr massiv in seiner Forderung. Ich fürchte, ich werde ihn nicht aufhalten können.«
    »Das kann er doch nicht machen!«
    »Soll ich die Polizei rufen?«
    »Ja, natürlich! Warum haben Sie das nicht längst getan? Ich bin in zehn Minuten da. Lassen Sie auf keinen Fall zu, daß sie Mark mitnehmen!«
    »Beeilen Sie sich!«
    Box legte auf.
    »Was ist denn passiert?« fragte Heather. »Dad?«
    »Mach dir keine Sorgen. Bleib hier, ich bin gleich wieder da.«
    Box lief in die Küche. Liz war schon ausgehfertig angezogen. Sie stand am Tisch und sah abwesend auf ihre leeren Hände herab. »Um Gottes willen, Box, was ist los?«
    »Komm mit. Beeil dich!«
    »Was ist denn?«
    »Tipene und seine Kumpane wollen Mark aus dem Bestattungsinstitut stehlen. Wir müssen sofort hin!«
    Der Pickup stand in der Einfahrt. Sie stiegen ein, und Box setzte rückwärts auf die Straße zurück. Seine Reifen quietschten, als er den Vorwärtsgang einlegte und Gas gab. Er erhaschte noch einen Blick auf Heather, die im Hauseingang stand. Sie weinte.
    Liz schwieg. Sie wußte, er war jetzt nicht ansprechbar. Bei der ersten roten Ampel bremste Box kurz, ließ einen gelben VW vorbei und passierte dann die Kreuzung.
    Siebeneinhalb Minuten nachdem er aufgelegt hatte, hielt Box auf dem Parkplatz des Bestattungsinstituts. Der Direktor stand draußen, offenbar wartete er auf sie. Er war blaß und zitterte. »Sie sind gerade weg.«
    »Haben sie Mark mitgenommen?«
    Der Mann nickte mehrmals. »Ich konnte nichts machen, leider, sie waren zu sechst. Ich konnte sie nicht aufhalten.«
    »In welche Richtung sind sie gefahren?«
    Er zeigte in Richtung Norden. »Vor drei, vier Minuten erst. Ein rotes Auto, ein Nissan, glaube ich. Ich habe die Nummer.«
    Box sprang ins Auto, der Motor lief noch. Liz legte ihre Hand auf seine. »Laß es, Box. Das ist Sache der Polizei.«
    »Ich kann sie einholen.«
    »Und was dann?«
    »Steig aus, wenn du nicht mitkommen willst.«
    Sie seufzte. »Okay. Fahren wir.«
    Box überlegte, daß Tipene wohl versuchen würde, die Umgehungsstraße in Richtung Osten zu nehmen. Wenn sie Mark nach Kaikoura bringen wollten, führte der kürzeste Weg zum Highway durch die nördlichen Außenbezirke. Er fuhr also nach Norden durch die Vororte und an einer Shopping Mall vorbei, wo der Verkehr fast zum Erliegen kam; er fluchte und drosch mit den Händen auf das Steuerrad ein.
    Als er die Mall endlich hinter sich hatte, breiteten sich neue Siedlungen wie Rollrasen vor ihm aus. Und dann verschwanden sogar sie, und Box passierte Farmen und große Plantagen. Noch immer kein Zeichen von Tipenes rotem SUV.
    Sie fuhren an einem großen Marktstand mit Plakaten für Äpfel und Birnen und hausgemachtes Eis vorbei, als Liz plötzlich zischte: »Da!«
    Zwei Wagen vor ihnen war Tipenes Nissan. Tipene schien es nicht eilig zu haben, er fuhr nicht besonders schnell. Die Ladefläche war von einer Plane überdeckt. Box folgte ihm etwa zehn Minuten lang. Er sah drei Leute im Wagen sitzen.
    Neben ihm rief Liz per Handy die Polizei an. Sie redete mit jemandem, beschrieb, wo sie gerade waren.
    Ohne Vorwarnung fuhr ein weißes Auto, das direkt hinter ihnen gewesen war, neben Box. Er registrierte die Bewegung aus dem Augenwinkel, als der Wagen schon dabei war, sich schräg vor ihn zu schieben. Box machte eine Vollbremsung, um einen Unfall zu vermeiden. Liz schrie auf und ließ das Telefon fallen, als sie nach vorn gerissen wurde, wobei der Sicherheitsgurt sich straff über ihrer Brust spannte.
    Sie stützte sich ab, als der Pickup von der Straße in den Kies des Randstreifens schleuderte und dann durch das ausgefahrene Gras schlingerte. Box hatte alle Hände voll zu tun, damit sie nicht in einem breiten Graben landeten.
    Der Pickup brauchte etwa dreißig Meter, bis er zum Stehen kam.
    Box schaute zu Liz rüber. »Alles okay?«
    »Ja. Bin nur erschrocken.«
    »Sicher?«
    »Ja. Nichts passiert.«
    Der weiße Wagen, der sie von der Straße gedrängt hatte, hielt etwa zehn Meter vor ihnen. »Warte hier«, sagte Box.
    Liz sagte etwas, als er ausstieg, aber er hörte nicht hin.
    Im Wagen, der da schräg vor ihm auf dem Seitenstreifen stand, nahm er keine Bewegung wahr. Offenbar warteten die Insassen darauf, was er wohl

Weitere Kostenlose Bücher