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Seuchenschiff

Seuchenschiff

Titel: Seuchenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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kamen.«
    »Die nächste Frage ist: warum?«, sagte Juan. »Sie haben das Virus oder ein Derivat eingesetzt, um jeden an Bord der
Golden Dawn
zu töten. Was aber planen sie jetzt damit?« Er kam einer möglichen Antwort Erics zuvor und fügte sofort hinzu: »Ich weiß, dass sie die Überbevölkerung als schlimmste drohende Krise des Planeten betrachten, aber ein Virus freizusetzen, das die Menschheit vernichtet oder jedenfalls den größten Teil, dies könnte die Welt in ein derartiges Chaos stürzen, dass sich die Zivilisation wahrscheinlich niemals davon erholen würde. Dieses Ding ist doch die reinste Weltuntergangswaffe.«
    »Und wenn ihnen das egal ist?«, sagte Eric. »Was ich meine, ist, wenn sie gerade dies, den Zusammenbruch der Zivilisation beabsichtigen? Ich habe mich über diese Leute informiert. Sie gehen ganz allgemein nicht rational vor. Nirgendwo in ihrer Literatur ist von einem Rückfall ins Mittelalter die Rede, aber möglicherweise wollen sie genau das – das Ende der Industrialisierung und die Rückkehr zu den landwirtschaftlichen Wurzeln der Menschheit.«
    »Warum greifen sie dann aber Kreuzfahrtschiffe an?«, fragte Juan. »Warum setzen sie das Virus nicht einfach in jeder größeren Stadt der Erde frei, und das wär’s?«
    Eric wollte etwas sagen, schüttelte aber dann den Kopf. Er hatte keine Antwort.
    Juan stemmte sich von seinem Platz am Tisch hoch. »Hört mal, ich weiß die Arbeit, die ihr euch gemacht habt, wirklich zu würdigen, und ich vermute auch, dass wir auf diesem Weg erfahren werden, welches Ziel genau die Responsivisten verfolgen, aber wenn ich jetzt nicht ins Bett komme, schlafe ich auf der Stelle ein. Habt ihr Eddie über all das ins Bild gesetzt?«
    »Klar haben wir das«, antwortete Julia.
    »Okay, er soll Overholt anrufen und ihm die ganze Geschichte erzählen. Zur Zeit weiß ich zwar nicht, was er tun könnte, aber ich möchte die CIA mit im Spiel haben. Wissen wir, wann Mark und Linda sich melden sollen?«
    Eric nickte. »Sie haben kein Satellitentelefon mitgenommen, daher werden sie wohl die normale Schiff-zu-Land-Verbindung benutzen. Linda meinte, dass sie« – er sah auf die Uhr – »in drei Stunden von sich hören lassen.«
    »Sag Linda, ich will, dass die beiden umgehend das Schiff verlassen, und wenn sie dazu ein Rettungsboot stehlen oder über die Reling springen müssen.«
    »In Ordnung, Juan.«
    Juan kam es so vor, als hätte er sich gerade erst hingelegt, als das Telefon klingelte.
    »Cabrillo.« Seine Zunge klebte ihm am Gaumen, und das matte Zwielicht, das durch die Vorhänge hereindrang, wirkte wie das Gleißen einer Lichtbogenlampe.
    »Juan, ich bin’s – Hali. Ich glaube, du solltest lieber ins Operationszentrum runterkommen, um dir etwas anzusehen.«
    »Was ist los?« Er schwang sich aus dem Bett, klemmte das Telefon zwischen Ohr und Schulter fest, um nach seiner Prothese greifen zu können.
    »Ich glaube, wir werden auf dem ELF-Band angefunkt.«
    »Wird das nicht von der Navy benutzt, um mit U-Booten Kontakt zu halten?«
    »Nicht mehr. Die beiden Transmitter, die sie in Betrieb hatten, wurden vor zwei Jahren stillgelegt. Außerdem sendeten sie mit sechsundsiebzig Hertz. Dieser Ruf kommt aber mit hundertfünfzehn Hertz rein.«
    »Woher kommt denn der Ruf?« Eilig schlüpfte Juan in seine Hose.
    »Wir haben noch nicht genug empfangen, um die Quelle genau zu orten, und auf Grund der speziellen Eigenschaften der Extremely Low Frequency-Übertragung werden wir es wahrscheinlich auch nie erfahren.«
    »Okay, mein Interesse ist jedenfalls geweckt. Ich bin in ein paar Minuten bei euch.« Juan vervollständigte seine Kleidung, verzichtete auf Socken und putzte sich schnell die Zähne. Seiner Uhr zufolge hatte er drei Stunden geschlafen. Ihm kam es vor wie drei Minuten.
    Das Operationszentrum zu betreten, vermittelte Juan stets ein ganz besonderes Hochgefühl. Es war das elegante Design, das leise Summen der Computer und die Vorstellung von all der Kraft und Leistung, die von diesem Zentrum aus gesteuert werden konnte, und zwar nicht nur dank des revolutionären Antriebs der
Oregon,
sondern auch wegen der enormen Feuerkraft, die das Schiff in Sekundenschnelle entfesseln konnte.
    Hali hatte ihm bereits eine Tasse heißen Kaffee bereitstellen lassen.
    Cabrillo bedankte sich knapp und trank einen Schluck. »Jetzt geht’s mir schon viel besser«, sagte er und stellte die Tasse neben Kasims Monitor ab. »Dann erzähl mal, was du da hast.«
    »Wie du weißt, scannt

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