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Seuchenschiff

Seuchenschiff

Titel: Seuchenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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müsse. Er wünschte sehr, er hätte gewusst, was es bedeutete, als sie den Kopf leicht nach hinten legte und den Mund ein wenig öffnete, ehe er sie im Krankenrevier verließ.
    Er hätte Doc Huxley fragen sollen.
    Das Flugzeug setzte auf, schwankte für einen Moment gefährlich auf zwei Rädern, ehe der Pilot mit dem Querruder gegenlenken konnte, um die Maschine wieder gerade auszurichten. Sie rollten ein langes Stück – die Landebahn war über fünf Kilometer lang – und gelangten schließlich zu einem riesigen Hangar neben einem weiteren nicht näher gekennzeichneten Privatjet. Über dem Hangartor war der Name einer längst eingestellten Fluglinie zu lesen. Die Maschinen wurden leiser und verstummten schließlich, während der Kopilot aus dem Cockpit kam.
    »Tut mir leid, Mr. Stone, aber wir können bei diesem Sandsturm nicht in den Hangar hineinrollen. Aber machen Sie sich keine Sorgen. Bis heute Abend hat er sich gelegt.«
    Eric hatte sich bereits auf einem Dutzend Wetter-Sites im Internet informiert und wusste auf die Minute genau, wann diese Kaltfront weiterziehen würde. Um Mitternacht würde sich nicht mehr das leiseste Lüftchen regen.
    Er klappte seinen Laptop zu und griff nach seinem Reisegepäck, einer alten Navy-Reisetasche, die ihn seit Annapolis begleitete.
    Der Kopilot öffnete die Kabinentür, und Eric kämpfte sich die Treppe hinunter, während er die Augen zum Schutz vor dem Sand, der über den Asphalt geweht wurde, zusammenkniff. Vor einer kleinen Tür, die in das größere Hangartor eingelassen war, stand ein Mann und winkte ihm. Eric trabte die fünfzehn Meter bis zur Tür und schlüpfte hindurch. Der Fremde schloss sie sofort wieder. In der Mitte des Hangars stand ein großes Flugzeug, das mit einer Schutzplane bedeckt war. Seine Form war kaum zu erkennen, auf jeden Fall aber war sie mit nichts Bekanntem zu vergleichen.
    »Dieser verdammte Staub ruiniert unsere Maschinen«, schimpfte der Mann. »Sie müssen Eric Stone sein. Ich bin Jack Taggart.«
    »Es ist mir eine Ehre, Sie kennenzulernen, Colonel«, sagte Eric mit einem Unterton von Heldenverehrung. »Ich habe schon von Ihnen gehört, als ich noch ein Kind war.«
    Taggart war in den Sechzigern und hatte ein vom Wetter gegerbtes Gesicht und klare blaue Augen. Er war auf seine raue Art so attraktiv wie das Sinnbild eines Cowboys alter Schule, mit einem energischen Kinn und silbergrauen Bartstoppeln. Bekleidet war er mit einer Baumwollhose und einem Fliegerhemd. Dazu trug er trotz der Hitze eine Bomberjacke. Sein Händedruck war eisenhart, und seine Baseballmütze zeigte das Logo einer der ersten Space Shuttle-Flüge. Er hatte als Pilot daran teilgenommen.
    »Sind Sie bereit für den Ritt Ihres Lebens?«, fragte Taggart und ging voraus zu einem Büro in einer Ecke des Hangars. Sein westtexanischer Akzent war unüberhörbar.
    Eric grinste. »Jawohl, Sir, das bin ich.«
    Zwei Männer hielten sich in dem Büro auf. Eric erkannte einen von ihnen sofort an seinen buschigen Bartkoteletten. Es war der legendäre Flugzeugkonstrukteur Rick Butterfield. Der andere war eine hochgewachsene aristokratische Erscheinung mit vollem schlohweißem Haar. Er trug den dreiteiligen Anzug eines Bankiers. Seine Weste zierte eine goldene Kette mit Phi-Beta-Kappa-Emblem. Eric schätzte sein Alter auf Ende siebzig.
    »Mr. Stone«, sagte er und streckte eine Hand aus. »Es kommt leider nur selten vor, dass ich ein Mitglied von Juans Team kennenlerne.«
    »Sind Sie etwa Langston Overholt?«, fragte Eric fast andächtig.
    »Der bin ich, mein Junge, der bin ich. Allerdings haben Sie mich niemals persönlich getroffen und werden es höchstwahrscheinlich auch in Zukunft nicht tun. Haben Sie verstanden?«
    Eric nickte.
    »Ich hätte eigentlich überhaupt nicht hierherkommen sollen. Dies ist trotz allem eine private Abmachung zwischen der Corporation und Mr. Butterfields Firma.«
    »Der ich niemals zugestimmt hätte, wenn Sie mir nicht damit gedroht hätten, meine Zulassungsbewerbung für die FAA und die NASA auf Eis zu legen.« Butterfield hatte eine erstaunlich hohe Stimme.
    Overholt wandte sich zu ihm um. »Rick, das war keine Drohung, sondern nur ein freundlich gemeinter Hinweis darauf, dass Ihre Maschine noch nicht für flugtauglich erklärt wurde und dass ein Wort von mir Ihnen eine Menge Papierkrieg ersparen kann.«
    »Sie sollten mich lieber nicht unter Druck setzen.«
    »Ich denke, dass ich Ihnen eine befristete Flugtauglichkeitsbescheinigung für diese Operation

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