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Seuchenschiff

Seuchenschiff

Titel: Seuchenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Grog zu servieren, oder, in diesem Fall, die Flaschen eines bernsteinfarbenen äthiopischen Honigweins namens
tej,
dessen süßes Aroma auch die schärfsten Gewürze neutralisieren konnte.
    Cabrillos »Braintrust« – Max Hanley, Linda Ross, Eddie Seng und Dr. Huxley sowie Stoney und Murph – hatte sich um den Tisch versammelt. Juan wusste, dass Franklin Lincoln unten in der Waffenkammer gerade eine ähnliche Konferenz mit dem Operationsteam veranstaltete. Juan hatte keinen großen Hunger, daher griff er nur nach seinem Glas Wein und trank genussvoll einen Schluck. Er wartete, bis seine Leute ihre Teller gefüllt hatten, ehe er die Konferenz begann, indem er sich auf seinem Platz vorbeugte.
    »Wir ihr wisst, haben wir es mit zwei verschiedenen, wahrscheinlich aber miteinander in Verbindung stehenden Problemen zu tun. Das erste ist, Max’ Sohn aus dem Lager der Responsivisten in Griechenland herauszuholen. Unter der Verwendung von Satellitenfotos und anderen Informationen, die Mark und Eric zusammengetragen haben, arbeitet Linc zur Zeit mit seinen Apportierhunden einen taktischen Angriffsplan aus. Wenn sie damit fertig sind, gehen wir diesen Plan Stück für Stück durch. Was müssen wir tun, sobald wir Kyle rausgeholt haben?«
    »Muss er deprogrammiert werden?«, erkundigte sich Hux. Sie überlegte, ob Kyle spezieller psychiatrischer Hilfe bedurfte, um die geistigen Fesseln zu sprengen, die ihm die Responsivisten zweifellos angelegt hatten.
    »Nach allem, was mir bekannt ist, ja«, erwiderte Mark.
    »Demnach handelt es sich um eine Sekte?« Max’ Stimme hatte einen ernsten Klang. Daraus sprach die Sorge, dass sich sein haltloser Sohn mit einer solchen Gruppe eingelassen hatte.
    »Sie entsprechen sämtlichen klassischen Mustern«, sagte Eric. »Sie haben charismatische Führer. Mitglieder werden gedrängt, die Verbindung zu Freunden und Angehörigen abzubrechen, die nicht zur Gemeinschaft gehören. Man erwartet von ihnen, nach einem bestimmten Kodex zu leben, der in den Lehren des Gründers zu finden ist, und falls sich jemand von der Gruppe löst oder lösen will, versuchen die anderen Mitglieder, ihn daran zu hindern.«
    »Und wie hindern sie den Betreffenden?«, fragte Juan. »Mit physischer Gewalt?«
    Eric nickte. »Es gibt Berichte von abtrünnigen Mitgliedern, die aus dem Schoß ihrer Familien herausgeholt und zu Einrichtungen transportiert wurden, die die Gruppe für, hm, Umerziehungsmaßnahmen benutzt.«
    »Wir wissen von der Einrichtung in Griechenland«, sagte Juan und ließ den Blick um den auf Hochglanz polierten Tisch wandern. »Und sie haben ihre alte Zentrale in Kalifornien durch das Anwesen ersetzt, von dem Murph mir heute Nachmittag Bilder gezeigt hat. Was haben wir sonst noch?«
    »Mehr als fünfzig Krankenhäuser in einigen der ärmsten Drittweltländern der Erde – Sierra Leone, Togo, Albanien, Haiti, Bangladesh, Kambodscha, Indonesien, auf den Philippinen und mehrere in China –, wo sie in großem Umfang von der Regierung unterstützt werden, wie ihr euch sicher denken könnt.«
    »Das ist eine interessante Geschichte«, meldete Mark Murphy sich mit halbvollem Mund zu Wort. »Die Chinesen hassen Sekten mit Glaubensinhalten, die mit einer gewissen Leidenschaft verteidigt werden. Sie schnappen sich immer wieder Mitglieder der Falun Gong, da sie diese Vereinigung als Bedrohung der Rolle der Zentralpartei betrachten, aber Responsivisten lassen sie auf Grund ihres Programms zur Geburtenkontrolle in Ruhe.« Unter einem zerknautschten Jeanshemd trug Murph ein T-Shirt, auf dem ein nach oben zeigender Pfeil mit der Unterschrift I’M with stupid prangte.
    »Peking weiß, dass sie eine Bedrohung sein könnten, ist aber bereit, das Risiko einzugehen, weil die Anwesenheit der Responsivisten seiner drakonischen Ein-Kind-pro-Familie-Politik ein wenig westliche Legitimation verleiht«, sagte Eddie. Angesichts seiner Erfahrungen in China zweifelte niemand an seiner Einschätzung.
    »Zurück zu Kyle und wie man ihm helfen kann«, sagte Juan, um den Gang der Konferenz zu beschleunigen. »Haben wir uns schon mit einem Deprogrammierer in Verbindung gesetzt?«
    »Haben wir«, erwiderte Linda Ross. »Rein technisch betrachtet entführen wir Kyle, daher müssen wir ihn so schnell wie möglich aus Griechenland rausbringen, um Probleme mit der örtlichen Polizei zu vermeiden. Der Berater wird in Rom mit uns zusammentreffen. Tiny verlegt die Gulfstream von der Riviera zum Flughafen von Athen, um ihn nach Italien zu

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