Sevenheart (1) - Gefährliche Zeiten (German Edition)
sollte ich so schnell wie möglich meine Gabe bekommen. Daran zweifelte sie nicht, denn jeder Zauberer hatte eine Gabe.
Solange wir noch Ferien hatten, nutzte sie diese Gelegenheiten aus. Wenn die Schule bald wieder anfing, durfte sie das nicht mehr mit mir machen. Ansonsten würde ich vor meinen Mitschülern noch einen Kollaps an Übermüdung erleiden müssen.
Mein Wecker klingelte um viertel vor sieben. Ich schrak auf und beendete den Arlammodus in meinem Handy. Dann zog ich mir noch einmal die Bettdecke über den Kopf und fragte mich, warum Gott so ungerecht war und mich zwang, in die Schule zu gehen.
Meine Zimmertür wurde plötzlich aufgerissen und ich wurde daran gehindert, wieder einzuschlafen und unnötige Gedanken wie Schule zu verdrängen.
„Juhuuu! Schule!“, schrie Seth und tanzte einmal um seine eigene Achse.
Natürlich meine er es nicht ernst. Ich tastete nach einem Kissen und warf es nach ihm.
„Verschwinde, Seth!“
Er knipste das Licht an.
„Willkommen in der Realität, Löckchen. Die sechs Wochen Sommerferien sind vorbei“
Ich krabbelte aus meinem warmen Bett, ging zu meiner Truhe und nahm mir das erstbeste T-Shirt, das ich finden konnte.
„Du bist um halb acht fertig“, ermahnte er mich und verschwand aus meinem Zimmer.
Ich zog mich an, kämmte meine fast taillenlangen Wellen, wusch mein Gesicht mit kaltem Wasser und trug etwas Wimperntusche auf.
Nachdem ich mein Frühstück verdrückt hatte, packte ich meine große braune Tasche und hing sie mir über die Schulter.
Seth wartete schon vor der Haustür auf mich. Ich zog noch schnell meine braunen Converse-Schuhe an, verabschiedete mich von Emma und folgte Seth bis zu seinem Auto.
Einen Bus konnte man hier im Wald vergessen- wir konnten schon froh darüber sein, dass das Müllauto überhaupt den Weg hierher fand.
Da Seth und ich auf verschiedene Schulen gingen, musste er mich erst an meiner absetzten.
Sein Auto näherte sich dem Gelände allmählich. Als ich das Schulgebäude meiner neuen Schule sah, musste ich darüber lächeln, dass etwas so Normales wie Schule Platz in meinem Leben hatte.
Ich stieg aus dem Auto. Die Autotür fiel mit einem dumpfen Schlag zurück in ihr Schloss.
Jahrgangsstufe 12. Mathekurs Ma 14. Raum 1-11.
Ich fand meinen Raum ziemlich schnell.
In der Klasse selbst saßen schon einige Schüler. Einige Gesichter kannte ich schon. Ein Mädchen namens Sarah West winkte mich zu sich. Ich kannte sie aus meiner alten Schule.
„Wusste nicht, dass du auch hierher gehst“, sagte ich, als ich mich auf dem Platz neben ihr niederließ.
Wir verglichen unseren Stundenplan und stellten fest, dass wir ziemlich viele Kurse gemeinsam hatten. Nur in Sport und Geschichte hatte ich keinen in meinem Kurs, den ich kannte. Bis jetzt noch nicht.
Die erste Stunde Mathe verlief gut. Der Lehrer stellte sich vor, wies uns noch einige Male auf die neuen Regeln der Schule hin und begann nach einem Redeschwall über sein Privatleben endlich den Unterricht.
Die Pause verbrachte ich zusammen mit Sarah und ein paar anderen Mädchen, die ich aus meiner alten Schule kannte. Ich freundete mich sogar mit einem Mädchen namens Rebecca Rolls an. Sie schien mir sehr freundlich und offen, und wir hatten sehr viele gleiche Interessen, über die wir reden konnten.
Zum Ende der Pause verabschiedete ich mich von meinen Freundinnen und ging alleine zum Geschichtsunterricht.
Ich setzte mich alleine an einen freien Platz und hoffte, dass noch irgendjemand kommen würde, den ich kannte. Bis jetzt kannte ich hier noch niemanden, aber einige schienen ganz sympathisch zu wirken.
Ein sehr hochgewachsener Junge setzte sich neben mich.
„Hey, Babe“, begrüßte der Idiot mich.
„Bist du sitzengeblieben?“, fragte ich, ohne ihn anzusehen.
Innerlich schrie ich auf.
Ich hatte total vergessen, dass er hier wohnte.
„Nein, immer noch nicht. Hast du schon mal etwas von Späteinschulung gehört?“
Darf ich vorstellen: Dale Hasting. Der größte Junge der Schule, vielleicht der größte Idiot der Schule noch dazu. Eins fünfundneunzig groß, dunkelbraune Haare, blaue Augen, Macho, Sportler und mein einziger Ex-Freund. Leider. Außerdem war er Basketballspieler, sogar einer der Besten, weshalb er auch so beliebt war. Er war achtzehn, so alt wie Seth, von dem ich ihn auch kannte. Sie hatten mal zusammen in einer Eishockeymannschaft gespielt.
Ich tat unbeeindruckt und musterte ihn abschätzig. Wie immer war er braun gebrannt, mit
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