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Sevenheart (1) - Gefährliche Zeiten (German Edition)

Sevenheart (1) - Gefährliche Zeiten (German Edition)

Titel: Sevenheart (1) - Gefährliche Zeiten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Jackson
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wenigen Minuten kam Sunny rein. Sie musterte mich mit einem Lächeln, das ich unwillkürlich erwidern musste.
    „Du siehst wirklich sehr hübsch aus“
    Sie holte ein weiteres, dunkelblaues Kleid heraus und zog es selbst an.
    „Und?“, fragte sie.
    „Du siehst einfach toll aus“, sagte ich und es stimmte.
    Ihr Kleid war genauso lang wie meins. Sie hatte einen runden, ebenfalls großen Ausschnitt und ihre Ärmel waren kurz und eng. Als sie sich einmal drehte, sah ich, dass das Kleid ihren kompletten Rücken freigab und nur mit zwei dünnen Bändern am Hals gebunden war.
    „So“, sagte sie und rückte einen Hocker nach hinten, „darf ich dich schminken?“
    Ich sah sie verblüfft an. Eigentlich wollte ich kein Puder in den Haaren oder im Gesicht haben.
    „Ähh...“, murmelte ich.
    Sie lachte auf.
    „Keine Angst, du wirst nicht aussehen wie eine zugepuderte Leiche mit Perücke. Ich stelle meine Schminke selbst her und ich versichere dir, dass es nichts Widerwärtiges ist“
    „Gut. Überredet“, sagte ich und setzte mich auf den Hocker vor ihr.
    Innerlich betete ich, dass ich mich danach nicht in meinem Zimmer einsperren musste.
    „Mach deine Augen zu“
    Ich spürte erschreckend, dass sie mir irgendeine Flüssigkeit ins Gesicht schmierte. Nach zwei weitern Minuten fühlte ich, dass sie irgendetwas auf meine Augenlider malte.
    „So, du kannst deine Augen aufmachen“
    Zögernd öffnete ich sie und blinzelte erst, um nicht gleich vor Schreck umzufallen. Doch in dem kleinen Spiegel sah ich mein erstauntes Gesicht.
    Ich sah überhaupt nicht zugepudert oder verunstaltet aus.
    Mein Gesicht war gleichmäßig und sah besser aus, als wenn ich mich Zuhause geschminkt hätte. An meinen Augen war ein schmaler, schwarzer Lidstrich, der sich etwas nach oben zog und nur, damit es echt aussah, hatte sie mir meine Wangen etwas rosa gepudert. Es gefiel mir.
    Ich drehte mich um und lächelte Sunny an.
    „Ich hätte nicht gedacht, dass du das so gut hinbekommst“
    Sie lächelte.
    „Schön, dass es dir gefällt“
    Ich stand auf und machte mir meine Haare zurecht. Währenddessen setzte sich Sunny auf den Hocker und begann, sich selbst zu schminken.
    Ich sah auf meine Haarspitzen und machte sie etwas lockiger, bis sie mir gefielen. Es war fast so wie damals, als ich mich mit einer Freundin Zuhause für eine Party fertigmachte. Es fühlte sich sogar so gut an wie damals.
    „Sie sind da!“, sagte Sunny.
    Wir hörten, wie sich Pferde der Festung näherten.
    „Hör zu, Gebbie“
    Sie sah mir deutlich in die Augen.
    „Die Turi` sind heute die Gäste der Feste. Sie werden einige Tage hierbleiben. Wenn sie in unserer Gegenwart sind, stell keine Fragen, hast du verstanden? Soweit ich weiß, warst du viel mit Lady Clodagh zusammen. Ich gehe davon aus, dass sie dir einige Manieren beigebracht hat“
    Ich nickte. Clodagh hatte mir genug über das Thema erklärt.
    „Wir beide müssen uns heute Abend gut präsentieren, wir sind die einzigen Damen hier“
    Deshalb das Herausputzen. Wir wurden zur Show gestellt.
    „Aber das Wichtigste ist, dass du ab jetzt niemals alleine in der Festung herumläufst, versprichst du mir das?“
    Ich nickte.
    Ein Versprechen, das ich nicht halten würde, sobald sich die Gelegenheit geben würde, zu fliehen.
    „Sunny, wer sind diese Leute?“
    Sie packte ihre Schminkutensilien zurück in die Schublade und hielt kurz inne.
    „Ich kann es dir nicht genau sagen. Ich habe sie selbst noch nie gesehen, doch man sagt, dass sie sehr gefährlich sind und einige von ihnen eine seltsame Art von Magie verfügen“
    Noch mehr gefährliche Zauberer. Das konnte nur noch besser werden.
    „Aber komm jetzt, wir sind schon fast zu spät“, sagte sie, bevor ich noch etwas fragen konnte.
    Wir liefen den langen Gang entlang und kamen in den riesigen Saal, der schon blink und blank geputzt war.
    Ich sah Reece und er lächelte mich mit seinem breitesten Lächeln an.
    Reece kam auf mich zu
    „Du siehst atemberaubend aus, Gebbie“
    Ich lächelte ihn an.
    „Dankeschön. Reece, aber was wollen die-“
    Doch ich wurde unterbrochen, denn Ciaran näherte sich uns.
    Ich spürte seinen prüfenden Blick schon im Rücken. Er sah mich einen Moment an, blickte von oben nach unten. Einen kurzen Augenblick schlug mein Herz schneller und ich konnte es mir nicht erklären.
    „Kann ich kurz mit dir reden?“, fragte er mich.
    Reece entfernte sich unmerkbar und ich nickte. Ciaran ging schnell aus dem Saal und ich folgte ihm. Im Gang

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