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Sevenheart (1) - Gefährliche Zeiten (German Edition)

Sevenheart (1) - Gefährliche Zeiten (German Edition)

Titel: Sevenheart (1) - Gefährliche Zeiten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Jackson
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sie und lächelte.
    „Wurdest du auch… entführt?“
    Sie lachte.
    „Nein, es fühlte sich an wie eine Erlösung. Vor mir stand ein schwarzer Engel, der mich fragte, ob ich mit ihm gehen will“
    Das konnte ich mir gut vorstellen.
    „Ich habe keinen Moment gezögert und bin mit ihm gegangen. Was hatte ich schon zu verlieren? Ich hätte mich selbst verloren, wenn ich es nicht gemacht hätte“
    „Und deine Familie?“
    Sie lachte wieder.
    „Du meinst meinen Vater, der mich geschlagen und beschimpft hatte? Du meinst meine Mutter, die sich schon kurz meiner Geburt aus dem Staub gemacht hat oder meine Stiefschwester, die nicht einen Finger im Dreck rührte?“
    „Oh“, hauchte ich, „das habe ich nicht gedacht“
    „Schon gut. Es macht mir nichts mehr aus, darüber zu reden“
    „Warum hat er dich mitgenommen?“
    Es entstand eine kurze Pause.
    „Weil ich wie seine Mutter aussah“
    Unwillkürlich musste ich einen Blick auf sie werfen, sie sah mich an und lächelte bedrückt.
    Das Thema war beendet. Ich wollte keine Fragen mehr darüber stellen. Vielleicht ein anderes Mal. Ich wollte mehr darüber erfahren, aber nicht heute.
    Irgendwas in ihr machte sie mir unglaublich sympathisch. Irgendwo in ihr lag das kleine Stücken, das mir fehlte. Und dicht daneben war auch die Lücke, die nur ich füllen konnte.

Die bemalten Männer
     
     
     
    Wir stiegen von den Pferden und sattelten sie ab. Ich trug meinen Sattel in den Stall und sah, dass Ciaran auf uns zukam. Aus irgendeinem Grund war es mir peinlich, ihm in die Augen zu sehen.
    Ich musste ihn auch gar nicht ansehen, um zu wissen, dass er sich uns näherte. Denn die Art, in der er auf uns zukam, war von einer solchen Eleganz und Anmut, mit der nur Ciaran gehen konnte.
    „Sunny!“
    Ich hing meinen Sattel auf und Sunny drehte sich um. Egal ob es mir peinlich war, ihm in die Augen zu sehen, ich musste es.
    Sein rabenschwarzes Haar legte sich verwuschelt in verschiedene Richtungen und doch sah es so aus, als ob jedes einzelne Haar von ihm genauso lag, wie es liegen sollte.
    „Du musst dich beeilen, sie könnten jeden Moment im Wald eintreffen. Zieh sie damenhaft an und schick zu mir“
    Es schien so, als ob er mich gar nicht beachten würde. Ich schnaubte. Irgendwann würde ich noch mit ihm reden können, und dann würde ich von ihm eine Erklärung für das Ganze verlangen.
    Sunny nickte.
    „Los, wir haben keine Zeit zu verlieren!“
    Sie nahm mich am Arm und wir liefen in die Festung. Ich wusste weder warum alle hier so aufgeregt waren noch welche Prominenz hier eintreffen würde.
     
    In der Küche befanden einige Männer und bereiteten schon das köstliche Festessen vor.
    „Gut“, murmelte Sunny mehr zu sich selbst, „mit dem Essen sind wir schnell fertig. In meinem Zimmer in einer Truhe liegt ein rotes Kleid, das kannst du anziehen. Warte dort auf mich, ich werde mich beeilen“, sagte sie zu mir.
    Ich tat, was sie sagte.
    In der Truhe neben ihrem Bett suchte ich nach einem roten Kleid. Ich fühlte  einen dünnen, seidigen Stoff und zog es schnell an.
    Das Kleid war bodenlang. Die Ärmel waren flatterten locker an meinen Armen und waren an meinen Handgelenken mit einem dunkelroten Gummiband zusammengebunden. Sie waren aus einem hauchdünnen, zarten Stoff, sodass man meine Haut darunter sehen konnte. Der gleiche Stoff war noch einmal unten am Kleid in zwei breite Streifen geteilt. Durch sie konnte man meine braunen Beine durchsehen. Der Rest des Kleides war fester, undurchsichtiger Stoff und an meinem Oberkörper befand sich eine leichte Korsage. Das Kleid hatte einen riesigen V-Ausschnitt, der meines Erachtens nicht größer sein könnte. Er machte mir jetzt schon Angst.
    Als ich an mir heruntersah vermutete ich, dass das Kleid wirklich atemberaubend aussehen musste. Zu meinem Bedauern hatte Sunny nur einen kleinen Schminkspiegel, in dem man nur meinen Oberkörper sah. Das, was ich jedoch da sah, war einerseits sehr schön und anderseits beängstigend.
    Das Kleid war wirklich wundeschön, mit seinem seidigen, schimmernden Stoff, der die Haut zarter machte, doch er verdeckte nicht sonderlich viel von meinen Brüsten. So ein Kleid hätte ich mich Zuhause nie getraut anzuziehen. Aber hier war mir das Meiste egal. Es war mir egal, wie ich aussah. Ob sie mich vor meinem Tod mit einem zu großen Ausschnitt oder in irgendeinem Lumpen sahen, machte auch keinen Unterschied. Ihnen war dies sichtlich egal, sie wollten mich tot sehen. Früher oder später.
    Nach

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