Sevenheart (1) - Gefährliche Zeiten (German Edition)
war keine Menschenseele. Ich war gespannt, was er mir sagen wollte. Mein Herz begann wieder schnell zu schlagen. Ich war aufgeregt.
„Unsere Gäste müssten jeden Moment eintreffen. Wenn ich dich ihnen vorstelle, gehst du vor und begrüßt sie höflich. Siehe ihnen nicht lange in die Augen, stell keine dummen Fragen, und du redest nur dann, wenn dich jemand etwas fragt, hast du das verstanden?“
„Ja“
Ja, Daddy .
Am liebsten hätte ich ihm gesagt, dass er mich mal sonst wo konnte.
Ciaran sah mir in die Augen und sah dann noch einmal kurz an mir herab. Meine weibliche Intuition versicherte mir,- auch wenn es nur der Bruchteil einer Sekunde war- dass er mir in den Ausschnitt starrte. Und irgendwas sagte mir, dass ihm mein Kleid ganz und gar nicht gefiel.
Wir betraten das Wohnzimmer wieder. Es war wie verändert.
Ein riesiger Tisch stand in der Mitte, an den Wänden entlang standen angezündete Fackeln. Es war mit verschiedenen Masken, Teppichen und Bemalungen geschmückt. Eine seltene Willkommensgeste, die ich noch nie gesehen hatte. In der Ecke loderte der Kamin und es roch köstlich.
Sunny rannte zwischen Wohnzimmer und Küche hektisch hin und her, trug verschiedenes Essen auf, dekorierte und kommandierte Leute herum.
Ciaran ging raus. Cormarck, Reece, Shaimen und Niall standen neben dem Tisch und unterhielten sich.
Alle Zauberer bis auf Ciaran und Godric waren im Saal.
Ich stellte mich zu ihnen und sie musterten mich lächelnd. Die restlichen Männer verließen den Raum. Sunny trug eine riesige Platte mit Schweinefleisch auf den Tisch und rückte sie zurecht, bis es ihr passte. Dann stellte sie sich neben mich.
Die Tür öffnete sich und Ciaran kam herein. Dicht gefolgt von sieben merkwürdig aussehenden Männern.
Ciaran stellte sich neben mich und Sunny. Die Männer stellten sich uns gegenüber, in eine Reihe.
Sie sahen gruselig aus.
Ihr ganzer Körper war mit weißen Mustern auf ihrer braun gebrannten Haut bemalt. Sogar im Gesicht waren sie mit den breiten weißen Streifen bemalt. Sie trugen weder Schuhe noch Hemden. Nur schwarze kurze Hosen.
Sechs dieser Männer hatten eine Glatze. Einer von ihnen hatte einen langen, dicken, geflochtenen Zopf, der Rest um ihn herum war abgeschoren. Er unterschied sich dadurch von den anderen. Anscheinend war er ihr Anführer.
Sie musterten uns gehässig. Vor allem starrten sie mich und Sunny an, als ob sie noch nie Frauen gesehen hätten.
Ich bedauerte es stark, einen Ausschnitt angezogen zu haben.
Der eine Mann mit dem langen, schwarzen Zopf war blind auf einem Auge. Das linke Auge hatte keine Pupille, es war einfach ein weißer Augapfel. Das andere Auge flog den Raum grob ab und blieb dann auf mir stehen.
Nicht lange in die Augen sehen, erinnerte ich mich.
Der Anführer ging vor.
„Mein Name ist Fa, Sohn des Häuptlings Cador“
Dann wandte er sich zu seinen Begleitern.
„Das sind meine treusten und besten Krieger. Sie würden für mich auch bis zum Ende der Welt gehen“
Die sechs Männer nickten uns anerkennend zu.
„Wir würden uns geehrt fühlen, wenn Ihr uns auch Euere Leute vorstellt, verehrter Ciaran“
Mit einem verschmitzten Lächeln, das einen goldenen Zahn entblößte, blickte er Sunny und mich an und ging dann wieder einen Schritt zurück.
Ciaran war ernst, er kniff seine blassen Lippen aufeinander.
„Das sind auch meine besten Leute. Ich würde für sie auch bis ans Ende der Welt gehen“
Er lächelte triumphierend. Die Stimmung war angespannt.
„Cormarck, mein bester Freund“
Cormarck nickte ihnen zu.
„Reece, meine rechte Hand“
Reece lächelte.
„Shaimen und Niall, die zu den mächtigsten Zauberern Tanderas gehören“
Der Anführer grinste höhnisch.
„Wohl kaum mächtiger als Ihr, Mylord. Oder täusche ich mich?“
Ciaran warf ihm einen scharfen Blick zu.
„Ich kann mich nicht mit meinen besten Männern vergleichen. Unter meinem Dach gibt es keine schwachen Zauberer“
„Ihr wählt Euere Worte bescheiden für einen Mann, der die Hölle mit den eigenen Augen sah“
Dann wandte sich der Häuptlingssohn mit einem Blick zu Sunny und mir. Er ließ Ciaran noch nicht mal Zeit, etwas auf seine Aussage zu erwidern.
Dieser Mann schien mehr über Ciarans Vergangenheit zu wissen als alle anderen hier.
„Doch warum duldet Ihr diese Frauen auf Euerer Festung, wenn hier nur die mächtigsten Krieger und Zauberer zugange sind?“
Ciaran hielt seinem Blick stand.
„Ihr solltest etwas mehr Respekt gegenüber
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