Sevenheart (1) - Gefährliche Zeiten (German Edition)
zurück.
„Was? Bestimmt nicht! Ich wohne hier schon seit mehreren Jahren, ich hätte gemerkt, wenn du hier wohnen würdest“
Sie lächelte ein charmantes Lächeln, mit dem sie bestimmt jeden Typen herumkriegen würde. Sie war unglaublich hübsch, doch im Moment hätte ich sie am Liebsten aus meinem Zimmer geschmissen.
„Du bist ja noch dümmer, als ich dich eingeschätzt hatte! Denkst du, dass ich hier freiwillig eingesperrt wurde? Denkst du, dass ich hier freiwillig stehe und mit dir rede?“
„Was?“
Ich verstand kein Wort, was sie da faselte. Sie machte mich nur noch aggressiver.
„Ich habe keine Lust, es dir zu erklären! So dumm wie du bist, wirst du es nicht verstehen. Außerdem will ich nicht noch länger hier feststecken! Also fangen wir an!“
„Was fangen wir an? Wir fangen gar nix an! Ich will jetzt alleine sein!“
Von allen raubte mir diese Frau den letzten Nerv. Beängstigend waren nur ihre pechschwarzen Augen und ihre glasige Erscheinung.
„Na schön. Vielleicht wird dich etwas anderes ganz schnell wieder zu Verstand bringen“, meinte sie.
„Ich bin noch zu gut im Verstand, um zu begreifen, dass du schleunigst mein Zimmer verlassen solltest!“
„Du glaubst mir nicht, dass ich schon dreizehn Jahre hier feststecke. Ich kann dir sagen, was Gabriella für ein Geheimnis hatte“, sagte sie und setzte sich elegant auf mein Bett.
„Du kennst Gebbie?“, fragte ich verwirrt.
Sie lachte kalt.
„Natürlich kenne ich sie. Und wie es aussieht besser wie du, immerhin hatte sie vor dir ein Geheimnis gehabt, habe ich Recht?“
Wer ist diese Frau? Was will sie von mir?
„Wie meinst du das? Sie hatte keine Geheimnisse vor mir“, erwiderte ich und wusste gleichzeitig, dass sie Recht hatte.
„Bist du dir da sicher? Warum schloss sie nachts ihr Zimmer ab? Warum redete sie in letzter Zeit nicht mehr so viel mit dir? Warum schlief sie in letzter Zeit immer so oft im Wald ein? Warum zog sie sich immer zurück? Warum-“
„Ist okay. Ich hab’s verstanden! Aber warum solltest du ihr Geheimnis wissen?“, unterbrach ich sie.
„Weil ich ihr Geheimnis war“, lachte sie.
Ich sah sie unglaubwürdig an.
„Ich habe Gebbie zur Hexe erzogen und sie wollte mir helfen, hier rauszukommen“
Okay. Das ging mir zu weit. Die Frau war eindeutig diejenige, die den Verstand verloren hatte.
„Was redest du da für einen Unsinn?“, brummte ich.
„Keinen Unsinn! Wie ich schon gesagt habe: Ich habe keine Lust, dir noch einmal alles zu erklären, also fasse ich mich kurz:
Vor dreizehn Jahren wurde ich von einem mächtigen Zauberer hierher verflucht. Er besitzt ein Zeitportal, mit dem er durch alle Zeiten reisen kann, was ihm allerdings nicht viel nützt. Ein Zauberer kann nämlich nur in seiner Welt zaubern und nicht in der Vergangenheit oder in der Zukunft. Man verliert seine Gabe und fast seine kompletten Kräfte. Also hat er mich dorthin verflucht, wo es am Schlimmsten für jeden Zauberer ist. In eine Welt, in der man nicht zaubern kann. Ich habe meine richtige Gestalt verloren und existiere nur noch nachts als ein Geist. Nichts kann mich in diesem Zustand töten, ich werde nur altern.
Ich war immer in diesem Haus, bekomme alles mit, obwohl ich tagsüber keine Gestalt annehme. Mit der Zeit sah ich Gebbie aufwachsen und sie wurde meine einzige Chance.
Man kann diesen Fluch nur rückgängig machen, wenn man dieselben Worte spricht, die ihn verwirklichten. Also brachte ich ihr die Magie bei und sie sollte in meine Welt und den Fluch rückgängig machen. Aber nun wurde sie entführt und ich kann nicht noch länger warten. Ich muss wieder zurück in meine Zeit, auf mein Schloss. Also wirst du die Aufgabe übernehmen“
Ich brauchte Zeit, um diese Wort zu verarbeiten.
„Bist du irgendwie eine von den Leuten, die sich einbilden, dass sie in einer virtuellen Welt leben?“
Sie sah mich angewidert an.
„Denkst du etwa, dass ich mir das ausdenke oder verrückt bin?“
„Ohh ja“, murmelte ich nickend, „ich wäre dir sehr verbunden, wenn du dahin zurückgehst, wo du herkommst und ich werde so tun, als ob ich das hier nie erlebt hätte“
Die Frau war gerade dabei, die Fassung zu verlieren.
„Oh nein, oh nein, nein, nein, Freundchen! Du hörst mir jetzt mal zu: Ich weiß nicht, wo deine kleine Freundin ist, aber sie ist weder tot noch weggelaufen. Ich werde dir dabei helfen, sie zu finden und du wirst mir dabei helfen, hier rauszukommen, habe ich mich deutlich genug ausgedrückt?“
Sie ging
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