Sevenheart (1) - Gefährliche Zeiten (German Edition)
ehm... dir zu helfen, den Fluch zu brechen, wenn du auch deinen Teil erfüllen wirst“, sagte ich.
Und während ich das aussprach, umzüngelte eine dünne Flamme leicht unsere Hände.
Es gab keinen Zweifel mehr, dass es über das hinausging, was ich je gedacht hatte.
Ich nahm meine Hand weg und sah in ihre fast schwarzen Augen. Ihre glasige Gestalt bewegte sich einen Schritt nach hinten und sie nickte mir zu.
Nun war ich an sie gebunden. Es gab keinen Weg mehr zurück.
Ich war auf einen unbrechbaren Pakt eingegangen und somit auch auf einen Weg, den ich mir nie erträumen lassen hatte.
Drei Waisenkinder
Als erstes zog ich mich um. Dieses Kleid hatte mir schon genug Ärger bereitet. Ich legte es behutsam in meine Truhe und da sollte es auch für die nächste Zeit bleiben. Es war mir egal, was sie jetzt darüber dachten, wenn ich meine Hotpants und mein Top anziehen würde. Also tat ich es auch.
Nach wenigen Minuten klopfte es wieder an meine Tür.
„Ja?“
Sunny kam herein. Ich atmete erleichtert aus.
„Cormarck, Niall und Reece werden mit ihnen abreisen. Sie müssen den Auftrag erledigen“, sagte sie.
Ich seufzte kaum hörbar. Reece war nun weg und ich würde alleine mit Sunny und Ciaran klar kommen müssen. Seine klugen und geschickten Antworten würden mich nicht mehr vor diesen verrückten Kriegsbemalten retten.
„Wie lange werden sie wegbleiben?“
„So lange, bis sie den Auftrag erfüllt haben. Ich schätze, dass es Wochen sein werden, wenn nicht sogar Monate“
Ich nickte verständlich. Doch es fehlte noch jemand. Er war nicht bei dem Essen dabei.
„Wo ist eigentlich Godric?“
„Er ist mit einer kleinen Eskorte zum König geritten. Aber er müsste eigentlich in ein paar Tagen wieder hier sein“
Ich fragte mich, was er beim König machte. Doch es gab so einige Fragen, die ich mir stellte.
„Wie lange werden die bemalten Männer noch hierbleiben?“
„Zwei Tage“
Ich atmete tief ein. Mir graute es schon vor dem Morgen.
„Wir werden schon nicht zulassen, dass er dir zu nahe kommt“
Sie tätschelte meinen Arm und ich lächelte leicht. Ich fragte mich, warum sie sich die Mühe machten, wenn sie mich töten wollten.
Wir gingen in Sunnys Zimmer. Sie warf mir plötzlich ein weißes Hemd zu.
„Hier, zieh das an. Du willst ja nicht in deinen Hosen schlafen, oder?“
Ich zog das lange Hemd an und krabbelte in das Bett, in dem Sunny schon lag. Es erinnerte mich unheimlich an Zuhause. Immer, wenn es mir schlecht ging oder ich Angst hatte, schlief ich bei Seth im Bett. Ich vermisste ihn so unglaublich. Was würde ich dafür geben, ihn jetzt nur einmal zu sehen. Mein Herz verkrampfte sich bei dem Gedanken. Ich musste hier alleine durch.
Sunny pustete die Kerze auf ihrem Nachtisch aus. Auch das tat Seth immer, wenn ich zu ihm ins Bett krabbelte.
„Gebbie?“
Sunny schien einen Moment zu zögern, dann sprach sie ihre Frage aus.
„Was ist mit Lady Clodagh? Sie hat dich zur Hexe erzogen, nicht wahr?“
Ich fragte mich, woher Sunny sie kannte.
„Ja“, sagte ich zögernd.
„Sie…“, begann Sunny, „sie lebt dort noch?“
Sofort musste ich an ihre glasige Gestalt denken. So richtig da war sie ja nicht. Und als Leben konnte man das nicht gerade bezeichnen. Es war eher die Hölle.
„Nun ja. Sie ist gefangen dort, sie lebt als Geist“
Ich konnte Sunnys Gesicht in der Dunkelheit nicht richtig erkennen, wusste nicht, was sie dachte. Jetzt war ich an der Reihe mit Fragenstellen.
„Was ist mit ihr? Woher kennst du sie?“
Sunny lächelte leise.
„Jeder Mensch auf Tandera kennt sie. Jeder kennt ihre Geschichte. Und die Geschichte ist eine Legende“, flüsterte sie.
Ich begriff nicht ganz. Clodagh hatte mir erzählt, dass sie von einem bösen Zauberer zu Unrecht verflucht wurde.
„Was ist das für eine Geschichte?“, wollte ich wissen.
Sunny drehte sich auf eine Seite. Ihre Silhouette zeigte mir, dass sie mich ansah.
„Du kennst sie nicht?“, fragte sie verwundert.
„Nein!“
Ich setzte mich auf und sah sie an. Sie sollte gefälligst mit der Sprache rausrücken.
„Ich weiß nur, dass sie verflucht wurde, obwohl sie unschuldig war“
Sunny lächelte leise.
„Ich werde es dir morgen erzählen“
Sie zog mich sanft runter.
„Aber jetzt schlaf“, sagte sie, drehte sich um und zog die Decke fast bis über ihren Kopf, sodass nur ihre goldenen Strähnen zu sehen waren.
Ich legte mich langsam wieder zurück, starrte aber noch mit offenen Augen in
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