Sevenheart-2
nicht einmal das machen, was ich dir sage!?“
Sie sah mich böse an.
„Das mache ich doch schon die ganze Zeit!“
„Dein Kopf ist ein solches Wirrwarr, dass man gar nichts damit anfangen kann!“
Ich sah sie an und versuchte mich dabei zusammenzureißen.
„Nur ein Gedanke“, sagte sie nach einer kurzen Schweigeminute, „eine klare Botschaft, die mir Zugang zu deinen Gedanken gibt“
Ich schloss die Augen.
Ließ meine Gedanken. Nimm dir, was du brauchst. Für Gebbie .
Es war ein starker Wunsch. Es war die Hoffnung, dass sie uns helfen würde. Dass sie Gebbie helfen würde.
Ich verspürte auf einmal den gleichen Schmerz wie vorhin, doch ich war zu konzentriert, um ihn zu beachten. Er ließ bald nach und als ich die Augen öffnete, sah ich sie lächeln.
Sie hielt die Augen immer noch fest geschlossen und ihr Plan schien geklappt zu haben. Ich sah auf meinen Arm und spürte gleichzeitig, dass sich eine Gänsehaut bis zu den Nackenhaaren zog.
Sehr schön, Seth, hörte ich meine eigenen Gedanken sprechen.
Ich konnte mir nicht vorstellen, wie sie das gemacht hatte, doch ich hörte ihre Stimme in meinem Kopf. Ich spürte sie in jeder Faser meines Kopfes, der von einer unglaublichen Energie erfüllt war.
Es war das erste mal, dass ich ihre unglaubliche Kraft wirklich spürte. Ich musste plötzlich lächeln, wenn ich daran dachte, was für ein Genie diese Irre war.
Ich heiße Clodagh, sagte die Stimme.
Ich machte die Augen auf und sah, dass sie sie auch geöffnet hatte. Sie lächelte mir zu und ich lächelte zurück.
Wir waren einen Schritt weiter auf unserem Weg.
Ich kann dir nun helfen, sagte die Clodagh in meinen Gedanken.
Schließe die Augen. Stell dir wieder den leeren, dunklen Raum vor. Stell dir vor, dass du alleine bist. Ohne Gedanken und Gefühle. Ohne meine Stimme und meinen Körper. Versuche, dich selbst zu vergessen .
Diesmal versuchte ich es, so gut ich konnte. Jedoch brach Clodagh nach zehn Minuten ab. Sie zog sich aus meinen Gedanken und überließ sie wieder mir.
Ich öffnete die Augen und sah sie nachdenklich im Sessel sitzen. Mein Kopf fühlte sich seltsam befreit an und doch so, als ob er gleich platzen würde.
„Ich habe wirklich alles versucht, aber irgendwie ging es nicht“, versuchte ich mich zu entschuldigen.
„Ehrlich gesagt, habe ich es mir mit dir schwer vorgestellt, so schwer aber nun wirklich nicht“, meinte sie.
Ich lächelte.
Auch ich habe es mir ein wenig anders vorgestellt.
„Gut“, sagte sie nach einer Weile, „wir werden es morgen noch einmal versuchen. Noch ist nicht alles verloren“
Ich nickte verklemmt. Meiner Meinung nach würde es auch morgen nicht besser werden. Schon alleine die Vorstellung, dass sie sich einbildet, ich würde diesen ganzen Hokuspokus erlernen können, war zu absurd.
„Was sind deine Stärken?“
„Wenn du überhaupt welche hast“, murmelte sie kaum hörbar.
„Ich kann gut Messerwerfen. Ich bin intelligent. Gut aussehend“, sagte ich.
Clodagh schnaufte verächtlich.
„Das wird dir kaum weiterhelfen!“
„Messerwerfen“, murmelte sie nachdenklich, „was ist mit Bogenschießen? Stabkampf? Schwertkampf?“
Ich schüttelte leicht den Kopf. Woher sollte ich das auch können?
„Nein? Nichts? Das hatte ich mir schon gedacht“
Sie seufzte.
„Na gut. Immerhin, ich hatte schon gedacht, du könntest gar nichts“
„Danke“, raunte ich verächtlich.
Sie schien einen Moment noch weiter zu überlegen.
„Kannst du gut lügen?“, fragte sie nach einiger Zeit.
„Nun, ich bin kein Profi“
„Also nein“
Ich wollte gerade etwas sagen, als sie mir schon wieder zuvorkam.
„Eigentlich könnte es mir egal sein, weil du dir selbst helfen musst, aber da du auch wieder heil hier ankommen musst, bin ich wohl oder übel gezwungen, dich darauf vorzubreiten“
„Ich weiß nicht, wovon du redest“, erklärte ich ruhig.
„Natürlich nicht. Du hast von nichts eine Ahnung!“
Ich warf ihr einen scharfen Blick zu.
„Wenn du in meine Zeit gehst, was du zweifellos tun wirst, bist du ganz allein auf dich gestellt. Es wird dort keinen geben, der dir helfen will. Vor allem nicht dort. Ohne Magie oder Stärke wirst du da nicht weit kommen, wenn du einem richtigen Profi gegenüber stehst. Da wird dir schon der nächst gelegene Bauer seine Mistgabel in deine zarte Jungenbrust rammen können!“
Zarte Jungenbrust. Haha .
„Sag mir einfach, was ich tun muss“, erwiderte ich tonlos.
„Du brauchst jemanden, der dir das
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