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Sevenheart-2

Sevenheart-2

Titel: Sevenheart-2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora_Jackson
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hasste.
    Als erstes sah ich mich im Raum um, damit ich feststellen konnte, dass das komische Mädchen nicht irgendwo saß und mich wieder beobachtete. Heute war sie aus einem unerklärlichen Grund nicht da.
    Ich krabbelte aus meinem warmen Bett und stolperte über etwas Weiches. Als ich mich umdrehte und dieses Etwas verfluchen wollte, kam mir ein freudiges Quieken über die Lippen. Meine Sachen lagen dort ordentlich zusammengelegt vor meinem Bett.
    Mein Bogen, mein Köcher, meine Messer, meine Tasche und meine Klamotten. Noch nie war ich so froh darüber, meine Klamotten zu sehen.
    Ich zog meine Unterwäsche an und schnappte mir die restlichen Anziehsachen, als es an meine Zimmertür klopfte. Ich sah mich erschrocken um.
    „Äh...“, sagte ich und zog meine Hotpans an mir hoch, „Moment noch!“
    Ich schlüpfte in mein Shirt, fuhr mir mit der Hand schnell noch meine verwuschelten Haare und hob meine Waffen vom Boden auf.
    Die Tür ging langsam auf. Moriaths liebevollen großen, runden Kulleraugen lunzten durch einen Türspalt hindurch.
    „Guten Morgen“, trällerte sie gut gelaunt und schwang ihren kurvenreichen, etwas pummeligen Körper in meine Richtung.
    Sie war keineswegs dick, nur etwas rundlicher. Gerade das ließ sie unheimlich süß wirken.
    „Guten Morgen, Moriath“
    „Hast du gut geschlafen, Süße?“, fragte sie, als sie an mir vorbei ging und mein Bett machte.
    Es überraschte mich, dass sie mich so unbezwungen anredete. Ich hätte mit einer etwas förmlicheren Anrede gerechnet, doch es machte mir nicht im Geringsten etwas aus. Im Gegenteil. Es gefiel mir.
    „Bestens“, lächelte ich.
    Moriath warf einen Prüfenden Blick in meine Richtung.
    „He“, sagte sie stirnrunzelnd, „was hast du denn da an? Ist das deine Kampfkleidung? Hast du vor zu kämpfen?“
    Ich lachte.
    „Nein, das ist nicht meine ‚Kampfkleidung’ und ich habe auch nicht vor zu kämpfen. Es ist einfach die Art Kleidung, die ich immer trage. Wenn du eine längere Hose findest, bin ich damit auch einverstanden“
    „Du erwartest, dass ich dir eine Hose bringe?“
    „Oder zumindest ein Hemd“, schlug ich vor.
    Sie sah mich immer noch mit einem unerklärlichen Blick an.
    „Eigentlich interessiert es mich nicht, wie sich andere Leute anziehen, aber du bist echt irre. Du gefällst mir“
    Sie zwinkerte mir wieder zu.
    „Aber das mit der Hose geht wirklich nicht“, fügte sie strenger hinzu.
    Ich seufze und betrachtete mein Bogen. Moriaths Blick folgte meinem, während sie die Sachen ordnete.
    „Ich mache dir einen Vorschlag“, sagte sie nach einiger Zeit, „ich gebe dir ein ordentliches Kleid, wir ziehen dich um und dann kannst du deine komische Waffe mitnehmen und wir suchen zusammen jemanden auf, mit dem du schießen kannst“
    Ich sah lächelnd zu ihr. Sie wurde mir immer sympathischer.
    „Abgemacht“
    Moriath gab mir ein schlichtes, rotes Kleid mit einer gelben Taillenschleife. Ich durfte sogar meine komische Unterwäsche anbehalten. Sie steckte mir meine Haare hoch, ich nahm mir meinen Bogen, hing meinen Köcher um und dann gingen wir hinaus.
    Moriath brauchte mich gar nicht lange durch das gigantische Schloss zu führen, weil wir schon bald von William abgefangen wurden.
    „Da haben wir ihn“, sagte Moriath mit einem Blick zu mir.
    „Ihr wolltet zu mir?“, fragte er erstaunt.
    Wie immer sah er unglaublich gut aus.
    Heute trug er eine enge schwarze Hose und ein luftiges Hemd, das nicht bis oben hin zugeknöpft war, sondern unter dem man eine lange, silberne Kette sehen konnte.
    „Unser Püppchen hier zieht es lieber vor, mit Waffen herumzuschießen als angemessene, damenhafte Sachen zu machen. Und da ich davon ausgehe, dass du so was gut kannst, hatte ich vor, dich aufzusuchen“
    Will lächelte mir sanft zu.
    „Du denkst, du könntest gegen mich ankommen?“, forderte er mich heraus.
    Ich lachte.
    „Hast du Angst, dich mit einer Frau zu messen?“
    Moriath lachte laut auf.
    „Ich wusste ja schon von Anfang an, dass das Mädchen nicht auf den Mund gefallen ist. Es würde mich nicht wundern, wenn unser Püppchen wirklich besser ist als du, William“
    Sie zwinkerte mir herausfordernd zu und streckte William die Zunge raus. Dann kurvte sie ihren Körper in das nächste Zimmer.
    Ich hätte fast wieder aufgelacht, so sehr freute ich mich auf das Schießen. Es war das, was mir außer Magie noch Kraft gab und mich ablenken ließ. Vielleicht würde ich dann für kurze Zeit nicht an Ciaran denken müssen.

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