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Sevenheart-2

Sevenheart-2

Titel: Sevenheart-2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora_Jackson
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nächste Zeit mit Kerkerputzen verbringen!“
    Auf Phichs Gesicht stahl sich ein Strahlen, das kaum größer werden konnte, während Will mir in die Kutsche half.
    „Danke, Euere Hoheit! Ihr seid so gnädig, Sire! Das werde ich Euch nie vergessen!“
    Phich kroch nach mir in die Kutsche und setzte sich mit einem breiten Grinsen neben mich.
     
    Nach einiger Zeit hielten wir endlich an. Phich ist während der Fahrt ruhig geblieben und hat mich nicht mit irgendwelchen Fragen bedrängt, was sich sehr positiv auf ihn ausgewirkt hat.
    Der Fahrer der Kutsche öffnete uns die Tür.
    Ich vergewisserte mich, dass ich mein Bogen noch umhängen hatte und war bereit für alles, das kommen mochte.
    Phich stahl sich heimlich neben mich. Er fing an, mich zu mustern.
    „Die Lady ist sich sicher, dass sie mit solch einer Waffe umgehen kann? Vielleicht wäre es angebrachter, von Phich in die Kutsche gebracht zu werden, um die Lady in Sicherheit zu wissen“
    Ich sah zu ihm rüber. Er erinnerte mich an einen Gnom. An einen kleinen, nervtötenden Gnom.
    „Vielleicht sollte sich Phich lieber in die Kutsche begeben, um sich selbst in Sicherheit zu wissen. Man weiß nämlich nie, ob der Pfeil der Lady nervige Stallburschen treffen könnte“
    Phich neben mir machte große Augen. Ich musste mich zusammenreißen, nicht laut loszulachen.
    Wir beobachteten die Männer, die mit ihren Bögen die Umgebung erkundeten und nach einer geeigneten Stelle zum Jagen suchten. Dank Shaimens intensiven Unterrichtsstunden war mein Gespür für Tiere ausgefeilt. Keiner außer mir schien zu bemerken, dass sich schon einige Kaninchen in nicht allzu großem Abstand im Unterholz bewegten.
    „Sie wollten jagen gehen?“, fragte ich Phich mit leiser Stimme, um die Tiere nicht großartig zu verscheuchen.
    Ich fixierte ein Kaninchen, nicht weit von den Brüdern entfernt, das sich hinter einem Baum versteckte. Mir war mehr als fraglich, warum die Männer die Tiere nicht längst schon entdeckt hatten.
    „Natürlich, Madame“
    Schnell legte ich mir die Zeigefinger an die Lippen und bedeutete ihm, nicht so laut zu sprechen.
    „Wissen sie nicht, dass sie die Tiere verscheuchen? Sie bewegen sich wie Elefanten im Porzellanladen“, sagte ich mehr zu mir selbst als zu Phich.
    „William“, sagte ich und hoffte, er würde mich hören.
    Doch er hörte mich natürlich nicht.
    Ich spannte meinen Bogen und zielte auf einen Baum direkt neben den Männern, die auf ihn und das nächste Kaninchen zustampften. Der Pfeil mit den roten Phönixfedern flog mit enormer Geschwindigkeit auf sein Ziel zu und blieb fünfzehn Zentimeter neben dem ältesten der beiden Brüder stecken, der gerade einen weiteren Schritt nach vorne machen wollte. Er blieb geschockt stehen und war nicht im Stande, etwas anderes zu machen als mit aufgerissenen Augen auf den Eibenholzpfeil zu starren. William war bereits der Fluglinie des Pfeils gefolgt und sah mich mit unerklärlichem Blick an. Ich ließ den Bogen senken und legte mir wieder den Zeigefinger an die Lippen. Dann zog ich einen weiteren Pfeil aus meinem Köcher, den ich umhängen hatte und zielte auf das Kaninchen. Der Blick der Männer folgte nun meinem und sie entdeckten das tote Tier im Gras, auf das ich zusteuerte.
    „Ihr seid zu laut! Wenn man auf der Jagd ist, sollte man sich leise im Wald fortbewegen und immer wachsam sein. So wie ihr handelt, gebt ihr jedem Tier in hundert Metern Radius die Möglichkeit, so schnell wie möglich zu verschwinden“, sagte ich und zog meinen Pfeil aus dem toten Tier.
    Die Männer starrten mich immer noch unschlüssig an.
    Ich lächelte zufrieden und übergab das Kaninchen Phich, der mir seid dem nicht mehr von der Seite gewichen war. Sin zog den Pfeil vor sich aus dem Baum und betrachtete ihn.
    „Die Pfeile kommen mir bekannt vor, William. Sind sie von dir?“
    Es war nun das erste Mal, das William sprach.
    „Nein, das sind sie nicht. Ich kenne sie nicht“
    Doch so, wie er auf den Pfeil starrte, war ich mir sicher, dass William genau wusste, von wem der Pfeil stammte. Es breitete mir ungutes Gefühl im Bauch.
    Sin übergab mir den Pfeil, der sogleich in meinem Köcher verschwand. Ich warf einen Blick zu William, der mich immer noch mit einem unerklärlichen Blick ansah.
    „Du warst überzeugt davon, mich zu schlagen. Gilt unsere Wette noch, Will?“
    Ein atemberaubendes Lächeln stahl sich auf seine Lippen.
    „Wenn du dich nicht vorher drückst“
     
    Nachdem wir auf die Pferde gestiegen sind, hatten

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