Sevenheart-2
Euch zu erkennen. Auch sie hatte die Fähigkeit, die Männer anderer zu verhexen“, bemerkte sie etwas grober und mit einem gehässigen Unterton.
Diese Anspielung war offensichtlich, dennoch tat Richard so, als ob er es nicht gehört hatte. Ich machte es ihm nach und tat genauso unbeeindruckt, ließ mir nichts anmerken.
Hinter den beiden kamen zwei Mädchen hervor, die genau identisch aussahen. Vermutlich waren sie nur ein, zwei Jahre älter als ich.
Sie hatten beide den gleichen langen geflochtenen Zopf und die gleichen hellgrünen Augen. Beide hatten Ähnlichkeit mit ihren Eltern, doch sie waren um einiges hübscher.
„Das sind unsere reizenden Töchter“, stellte das Mausgesicht mit ausgesprochenem Stolz vor
„Praidana“
Eine der beiden ging einen Schritt vor, machte einen Knicks und ging mit einem überheblichen, eingebildeten Blick wieder zurück.
„Und Arove“
Die zweite tat ihrer Zwillingsschwester alles nach. Ich hatte den Eindruck, dass sie etwas schüchterner, etwas zurückhaltender war als ihre Schwester. Vielleicht war sie sogar etwas netter.
„Einfach jeder schließt sie in sein Herz. Sie sind so schön und klug, dass man gar nicht anders kann“, prahlte er.
Sie waren wirklich ganz hübsch anzusehen, doch ich sah in beiden nur zwei falsche Schlangen.
König Richard führte mich endlich zu meinem Platz.
Als ich mich setzen wollte, stand William auf und kam auf mich zu. Er gab mir jedoch nicht die Hand, er küsste sie auch nicht. Stattdessen zog er mich plötzlich an der Taille dicht zu sich heran und hauchte mir einen zarten Kuss auf die Wange.
„Du siehst unglaublich schön aus, Gebbie“
Seine Worte machte er mich verlegen. Er war ein Gentleman und er war durch seine Art unglaublich anziehend.
„Danke sehr“
Er zog mir den Stuhl zurück, sodass ich mich setzen konnte.
„Du solltest öfters lächeln, es macht dich schöner“, sagte er, als er mir Essen auf den Teller legte.
„Ich werde es mir merken“
Nach dem Essen führte William mich durch den riesigen Gang mit den langen Fenstern.
Die Gäste wurden alle verabschiedet und die Leute, die auf dem Schloss wohnten, gingen in ihre Gemächer.
„Was hat dieser Lord Caradoc gegen mich?“, fragte ich plötzlich.
William blieb stehen und sah mich einen Augenblick stutzend an. Dann lachte er leise auf.
„ Lord Caradoc? Hat er gesagt, dass du ihn so nennen sollst?“
„Richard hat es mir gesagt“
Wieder schmunzelte er leicht.
„Richard schätzt ihn und ich muss zugeben, dass er immer sehr nützlich gewesen war, aber er wollte immer zu den erhobenen Leuten gehören. Caradoc fühlt sich als etwas Besseres. Jedoch ist es nicht zu leugnen, dass er auf der Gasse gelandet wäre, wenn Richard ihn nicht gewährt hätte, für ihn zu dienen. Caradoc und seiner Familie passt es nicht, dass es jemand anderes gibt, der besser behandelt und höher angesehen wird als er und seine beiden Töchter. So etwas nennt man Eifersucht“
„Er ist also kein Adeliger?“
„Er führt sich nur so auf“
Ich lachte auf.
Als wichtigster Mann des Königs hatte er sich einen guten Stand ausgesucht. Eins musste ich dieser Ratte lassen: Er war unheimlich clever.
„Du musst ihn nicht Lord Caradoc nennen“, lachte William, „wenn er ein Problem damit hat, soll er sich an mich wenden“
Ich sah zu ihm und bereute heimlich, dass ich ihn anfangs falsch eingeschätzt hatte.
Er war für mich zwar immer noch Prinz Charming, doch nur äußerlich. Er war keineswegs eingebildet oder ein solcher Macho, für den ich ihn gehalten hatte. William hatte einen großartigen Charakter und ein unglaubliches Aussehen.
Er war perfekt. Vielleicht zu perfekt.
Falsche Wahrheiten
Ich träumte von den sieben Zauberern. Immer davon, dass Ciaran mir immer und immer wieder verletzende Worte an den Kopf warf, ich hilflos vor ihm stand und vor Tränen kaum denken konnte. Und als er mich gerade küssen wollte- zumindest sah es so aus-, sprang Sunny auf mich zu und rammte mir brutal ihr Messer in die Brust.
Ich erwachte mit lautem Herzklopfen aus meinem Traum.
Jedes Mal, wenn er mir im Traum begegnete, spürte ich auch während meines Schlafes diese unheimlichen Stiche in meiner Brust. Ich wollte weinen, doch die heißen Tränen kamen nie.
Es begann wieder die Zeit der Alpträume, so wie jene, in denen mich Fa nachts heimgesucht hatte. Nun suchte mich Ciaran heim und das war noch viel grausamer, weil es der Mensch war, den ich gleichzeitig liebte und
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