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Sevenheart-2

Sevenheart-2

Titel: Sevenheart-2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora_Jackson
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musste auflachen.
    „Warum bist du gestern nicht einfach mit uns gekommen?“
    Glenna schlug sich die Hand vor den Mund, als ob ich etwas Verbotenes gesagt hätte.
    „Ich? Nein, ein Mädchen wirbt nicht für einen Jungen!“
    Dann kniete sie sich wieder plötzlich vor mich, nahm meine beiden Hände in ihre und blickte mich erwartungsvoll an.
    „Mein Gott! Du bist ja neu hier, wie konnte ich das vergessen. Ich muss dir zweifellos noch so vieles beibringen. Das ist ja noch aufregender!“
    Wieder lachte ich auf.
    Dieses Mädchen war verrückt. Jedoch machte sie das umso sympathischer.
    „Ich werde Moriath nach dir schicken lassen. Währenddessen bereite ich mit Mutter alles für den heutigen Nachmittag vor“
    Glenna stand wieder auf und begab sich Richtung Vorhang.
    „Nachher hole ich dich hier wieder ab“
    Ich nickte ihr zu und sie verschwand hinter dem Vorhang. Zuletzt wechselte sie noch ein paar Worte mit Oss, bis man hören konnte, wie die Zimmertür zuschlug.
    Zweifellos würde Moriath gleich hier aufkreuzen. Wofür ich jedoch fertiggemacht wurde, wusste ich immer noch nicht.
    Ich ging zu meiner Kommode, warf ich mir ein zu großes und zu langes Hemd über und begann in einer großen Porzellanschüssel mein Gesicht zu waschen. Wieder sah ich nicht, wie das Mädchen den Vorhang beiseite schob und in meinen Teil des Saales trat. Ich hörte nur ein dumpfes Geräusch und sah das Mädchen, wie es am anderen Ende des Raumes stand und mit einer Hand gegen die Wand neben sich klopfte, um meine Aufmerksamkeit zu erregen.
    Sie schenkte mir ein seltenes Lächeln und schritt auf mich zu.
    „Hallo“
    Ich sagte es in einem kläglichen Versuch, eine Konversation mit dem Mädchen zu starten, doch sie nickte nur leicht. Dann trat sie vor mich, schob sanft mein Hemd beiseite und fuhr mit ihren zerbrechlichen Händen an der Narbe entlang, die der Bär an meiner Taille hinterlassen hatte. Ich verspürte weder einen Schmerz noch zuckte zusammen, denn die Wunde war bereits verheilt. Es sah schlimmer aus als es in Wirklichkeit war. 
    Mir war es auch vollkommen egal, dass das Mädchen mich so ungehemmt berührte und das Hemd von mir streifte. Ich hatte aus einem unerklärlichen Grund ein Vertrauen zu ihr, wie es sich nur bei guten Freunden aufbaute. Sie hatte etwas Geheimnisvolles an sich, wie ihr geräuschloses Handeln und die Art, mit der sie mit mir umging. Geheimnisvoll war auch der Grund, warum sie bis jetzt noch nicht ein Wort mit mir geredet hatte.
    Sie nahm einen Arm in ihre kleinen Hände und fuhr zärtlich darüber, während sie die kleinen Narben begutachtete. Ich war mir sicher, dass sie keine Heilerin war wie Sunny, doch ich wusste auch, dass sie diese Narben an mir unheimlich störten.
    Sie ließ von mir ab und ging zu meiner Kommode. Ich beobachtete sie dabei und setzte mich schon einmal auf einen Hocker. Das Mädchen hatte eine so zarte, zerbrechliche Gestalt, dass ich jedes Mal den Drang verspürte, sie zu streicheln oder sie in den Arm zu nehmen.
    Ihre Gedanken und ihr Geist waren verschlossen und ihre Miene ließ keine Emotionen erkennen.
    „Kommt Moriath denn nicht?“, fragte ich sie vorsichtig.
    Sie drehte sich zu mir um und schüttelte den Kopf. Dann trug sie ein azurblaues Kleid mit silbernen Verziehrungen zu mir und half mir beim Anziehen. Diesmal schnürte sie meine Taille fester, ich spürte, dass ich diesmal eine richtige Korsage trug. Dieses Kleid verbot mir einen tiefen Atemzug und ein richtiges Abendessen..
    „Was bereitet Glenna heute Nachmittag vor? Ist es etwas Wichtiges?“
    Das Mädchen sah mich mir ihren katzengrünen Augen an. Sie legte sich zwei Finger an die Lippen und dann legte sie sie sanft an meine. Schließlich schüttelte sie kaum merkbar den Kopf. Ich brauchte einige Zeit, um zu begreifen, dass dies keine Antwort auf meine Frage war, sondern eine Erklärung für ihr Verhalten.
    Ich nickte ihr bedrückt zu und lächelte kläglich. Sie wusste nun, dass ich sie verstanden hatte und ich wusste nun, dass sie stumm war.
    Das stumme Mädchen bedeutete mir zu folgen. Mich durchfuhr der Drang, mehr über dieses seltsame Mädchen zu erfahren.
    Ich sah Oss, zusammen mit einem weiteren Mann, der vermutlich auch ein Leibwächter war, weil er dieselbe Kleidung trug. Wahrscheinlich war er der Leibwächter des Mädchens, jedoch wusste ich nicht, wer genau sie war, dass sie ebenfalls einen Leibwächter der königlichen Elitegarde bekam. Beide erhoben sich bei unserem Anblick.
    „Myladys“,

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