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Sevenheart-2

Sevenheart-2

Titel: Sevenheart-2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora_Jackson
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begann ich.
    Er sah zu mir.
    „Du hast gesagt, meine Gabe sei Gestaltenwandeln. Welche Gestalten meintest du? Andere Gestalten als Menschengestalten?“
    Er nickte.
    „Welche?“
    „Tiere“
    Es entstand eine kurze Pause.
    „Warum kann ich mich nicht in sie verwandeln?“
    „Entweder musst du deine Gabe noch erweitern oder es erfordert etwas anderes“
    „Was?“
    Er sah mich mit einem unergründlichen Blick an.
    „Das etwas, was deine Gabe macht, um dich in gefährlichen Situationen zu retten. Etwas, was du nicht kontrollieren kannst. Wir nennen es Instinkt. Der Instinkt deiner Gabe“
    „Was muss ich dafür tun?“
     
    Reece führte mich an eine Klippe. Wir stiegen hoch, bis wir auf dem höchsten Punkt standen.
    Die Klippe selbst war nicht sonderlich hoch, vielleicht fünfzehn, sechzehn Meter. Von ihr aus konnte man auf den schmalen Fluss sehen, der durch den magischen Wald floss.
    Reece führte mich bis an den äußersten Rand. Er zeigte nach unten.
    „Ich soll mich umbringen?“, fragte ich belustigt.
    „Soweit soll es nicht kommen“
    „Was erwartest du?“
    „Ich weiß es nicht. Wir werden es schon noch herausfinden“
    Ich trat ein Schritt weiter vor, bis meine Füße fast keinen Platz mehr auf dem riesigen Steinvorsprung hatten.
    „Was ist, wenn dieser Gabe-Instinkt bei mir noch nicht richtig ausgefeilt ist?“
    „Jeder Zauberer mit einer starken Gabe hat ihn. Du wirst ihn zweifellos auch haben“
    Ich sah noch einmal herunter.
    „Bei dir funktioniert er?“
    Reece lächelte leicht.
    „Sicher. Keine Angst, ich werde dich nicht umbringen. Wir tun nur so, als ob“
    Alles klar .
    Punkt Nummer eins: Ich war lebensmüde, keine Frage.
    Dann sprang ich. Von fünfzehn Meter Höhe in die Ungewissheit.
    Der Flug in der Luft war nicht lang, mir kam es so vor, als ob es nur ein Bruchteil einer Sekunde war. Ein besseren Vertrauensbeweis Reece gegenüber konnte ich nicht geben. Er hatte regelrecht mein Leben in der Hand.
    Irgendetwas an mir veränderte sich, ich konnte jedoch nicht zuordnen, was.
    Als ich auf das Wasser zuflog, lief mir mein Leben schon vor dem inneren Auge ab. Jedoch erreichte ich das Wasser nicht. Ich dachte wirklich, es wäre mein Gabe-Instinkt, aber der war es nicht. Reece hatte mich kurz vor dem Wasser angehalten und nun schwebte ich in der Luft. Mit einer Handbewegung ließ er mich wieder zu sich hoch schweben.
    „Das war wohl nichts“, murmelte ich, als er mich neben sich herunterließ.
    Er lächelte kurz.
    „Nein, das war nichts. Wir müssen uns zweifellos etwas anderes einfallen lassen“
    Reece führte mich, aber ich wusste nicht, wohin. Er hatte mir die Augen zugebunden. Ich konnte nur hören und spüren, wo ich hinlief.
    „Sind wir bald da?“
    „Gedulde dich noch ein wenig“
    Nach einigen Minuten hielt er endlich an. Eigentlich hatte ich gehofft, dass er mir nun die Augenbinde abnehmen würde, doch er tat es nicht.
    „Renn!“, sagte er und gab mir einen Schubs.
    Ich war völlig baff.
    „Wohin?!“
    „Wohin dich deine Füße tragen!“
    „Ist das eine Art Arena mit gefährlichen Fallen? Oder soll ich so lange gegen einen Baum rennen, bis ich umfalle oder eine Gehirnerschütterung erleide?“, rief ich.
    „Keines von beidem“
    Ich drehte mich einmal im Kreis.
    „Wo bin ich überhaupt? Muss ich irgendetwas wissen, bevor ich in den Tod renne?“
    Reece lachte.
    „Ich kann dir das leider nicht sagen. Das einzige, was du wissen musst, ist, dass du deinen Gefühlen freien Lauf lassen sollst. Wie man so schön sagt: Renn um dein Leben, Gebbie!“, lachte er.
    Ich schluckte und fing an zu rennen. Es war komisch. In den Tod hineinzurennen und nichts zu sehen war angsteinflößend.
    „Du rennst nicht“, ermahnte mich Reece.
    Seine Stimme war noch nah. Und er hatte Recht. Ich rannte äußerst vorsichtig, weil ich dachte jeden Moment in einen Baum hineinzurennen. Wer schon einmal Blinde Kuh auf offener Straße mit Jugendlichen gespielt hatte, wusste, was ich meinte.
    Ich nahm meinen Mut zusammen, presste meine verbundenen Augen noch fester aufeinander und fing mit ganzer Kraft an zu sprinten. Plötzlich verhakte sich etwas in meinem Shirt und ich fiel der Länge nach auf die Nase.
    Aufstehen , sagte ich mir.
    Die Zähne zusammengebissen, die schmerzenden Stellen an meinem Körper ignoriert und ich rannte wieder weiter. Nur ein paar Sekunden nach meinem Sturz hörte ich ein lautes Knurren. Ich drehte mich absurder Weise einmal um die eigene Achse. Das Knurren wurde

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