Sevenheart-2
einfach nur mit einem großzügigen Lächeln und verschwand gut gelaunt hinter dem Vorhang.
Ich ging zu der Wanne und hob mein Messer auf, das ich auf den Boden gelegt hatte. Jedoch wusste ich nicht, wo ich es hintun konnte. In mein Kleid passte es nicht und außerdem würde man den Umriss des Messers erkennen. Also tat ich es wieder in meine Tasche und fand mich damit ab, dass ich heute Abend wehrlos zur Feier gehen würde. Noch nicht einmal die Magie würde mir als Verteidigung dienen.
Es dauerte nicht lange, bis William mich abholte. Ich stand schon vor der Tür und wartete auf ihn. Er küsste wie üblich meine Hand, sagte jedoch nichts zu mir. Erst, als wir auf dem Flur waren, lächelte er mir zu.
„Man erkennt dich kaum wieder“, scherzte er.
Ich sah ihn an.
„Du meinst, im Vergleich zu dem ungeschminkten Monster, das vorhin aus der Badewanne gesprungen kam?“
Er lachte laut.
„Ehrlich gesagt hat mir das ungeschminkte Monster aus der Badewanne fast besser gefallen“
Mir fiel auf, dass Will wirklich gut gelaunt war. Er war offener, lachte viel und teilte seine unglaubliche Energie mit mir. Das liebte ich so an ihm.
Die Feier war in dem Königssaal. Als wir den Saal betraten, erstaunte ich. Es waren so viele Menschen eingetroffen, wie ich es nicht für möglich gehalten hätte. Alle tanzten, lachten und feierten.
Ich fühlte mich wie in einem Märchen.
Der König saß mit seiner Schwester auf dem Thron am Ende des Saales und überblickte alles. Die riesige Tanzfläche war fast überfüllt von tanzenden Pärchen.
William und ich fielen fast gar nicht auf, als wir durch den Raum schritten.
Er führte mich bis zum König und verbeugte sich vor ihm. Ich tat diesmal einen Knicks. Richard nickte höflich und lächelte mir zu. Dann wurden die Türen geschlossen und der König erhob sich.
„Verehrteste Gäste, ich bin erfreut darüber, Euch zahlreich und wohl gesonnen hier zu erblicken. Ich hoffe, Ihr seid nicht zu sehr erschöpft von der langen Reise, denn wir haben noch den ganzen Abend vor uns. Lasst uns feiern und trinken, essen und tanzen und unseren zukünftigen Herrscher von Tandera feiern! Lasst uns das Fest beginnen!“
Die Leute applaudierten und verneigten sich vor William und mir. Ich hatte nicht bemerkt, dass sich eine große Lücke um uns herum gebildet hatte. Alle Augen im Saal schienen mich und ihn anzustarren.
Plötzlich nahm Will meine Hand und drehte sich zu der Menge um. Er suchte Blickkontakt mit dem König.
„Bevor wir speisen werden, möchte ich noch etwas verkünden“
Wieder wurde es still im Raum, alle Aufmerksamkeit galt uns.
„Bitte sehr darum!“
Der König tat eine einladende Handbewegung. Elegant ergriff William meine Hand, sah mir in die Augen und ging vor mir in die Knie. Mein Herz begann plötzlich zu hämmern.
„Mylady, Ihr bezaubert mich von dem ersten Augenblick an, als ich Euch sah. Ich erinnere mich an unsere erste Begegnung, unseren ersten Tanz. Ich liebe Euch mehr alles andere auf dieser Welt, Gabriella, und ich möchte Euch, Euere Hoheit, um Erlaubnis bitten, für ihre Hand anzuhalten“
Meine Beine wurden plötzlich weich und ich drohte umzukippen.
Ich hätte mit allem gerechnet, nur nicht mit damit.
Der König erhob sich und schritt begeistert auf mich und William zu. Die Menge machte ihm platz.
„Selbstverständlich habt Ihr meine Erlaubnis, um die Hand von Clodaghs Nichte anzuhalten!“
Er drehte sich nun zur Menge.
„Gibt es in Tandera eine bessere Königin als die nächste Verwandte von Lady Clodagh? Erhebt Euch bitte, William“
William stand auf, ließ jedoch meine Hand nicht los. Ich hingegen konnte mich schon seit einer Weile nicht mehr vom Fleck rühren.
Der König legte eine Hand auf Wills Schulter.
„Euere Worte werden die Befehle erteilen, Euere Hände werden für das Königreich kämpfen und Euere Söhne werden Tandera zu einem Besseren machen als das, was es ist!“
Der König holte plötzlich einen feinen Ring hervor, den er William übergab.
„Dieses ist der Ring der Königin. Ich hoffe, dass er Euch mehr Glück bringen wird als mir“
William nahm den Ring an. Die Menge applaudierte, weinte, lachte.
Er nahm meine Hand und steckte mir den Ring an.
Ich bemerkte, dass ich während des ganzen Theaters nicht einmal gefragt wurde, ob ich das auch wollte. Mir blieb noch nicht mal die Gelegenheit, nein zu sagen.
König Richard klatschte in die Hände.
„Auf den zukünftigen König und die zukünftige
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