Sevenheart-2
aus.
Ich hörte jedoch nicht, dass sich jemand dem Vorhang näherte.
„Gebbie?“
Es war Williams Stimme. Ohne nachzudenken griff ich in letzter Sekunde nach dem weißen Laken und hielt es an meinen Körper.
Mein Herz rutschte vor Schreck einen halben Meter tiefer, als William ebenfalls erschrocken in mein Zimmer trat.
Ich dankte Gott, dass ich so schnelle Reaktionen besaß.
„Oh!“
Will stand wenige Meter vor mir und wusste nicht, was er sagen sollte. Ich wickelte schnell das Laken fester um meinen nassen Körper. Seine Augen hingen nach wie vor wie Magnete an mir.
„Es tut mir leid“, murmelte er und drehte sich schnell um.
Ich fand es albern, dass er sich so plötzlich umdrehte. Immerhin stand ich nun wenigstes in einen Laken gewickelt vor ihm.
„Es ist schon okay, ist ja nichts passiert“
Ich lächelte.
„Du kannst dich jetzt wieder umdrehen und mir sagen, warum du zu mir gekommen bist“
„Ich wollte dich nur fragen, ob du mich heute Abend begleiten würdest“
Ich lachte auf.
„Das war ohnehin schon klar. Deswegen hättest du mir nicht so einen Schrecken einzujagen brauchen“
„Ich sehe das als ‚Ja’ an“
Ich nickte.
„Und als ‚Ja, du darfst jetzt gehen und mich in Ruhe anziehen lassen’ kannst du es auch ansehen“
Er begab sich zum Vorhang.
„Ich werde später kommen und dich hier abholen“
Nachdem er gegangen war, ging ich hinter den Vorhang und sah nach, ob irgendjemand in der Nähe war, rannte auf Zehenspitzen wieder hinter den Vorhang und zog in Rekordgeschwindigkeit meine Unterwäsche an.
Ich wartete so lange, bis Moriath an die Tür klopfte.
Sie lächelte mich breit an.
Ich warf einen Blick auf das goldene Kleid, das sie in der Hand hielt.
„Glenna hat mich beauftragt, dir das Kleid anzuziehen. Du sollst es heute tragen. Es ist eines ihrer Lieblingskleider“
Ich sah auf das Kleid und nickte.
Bis jetzt sah es ganz schön aus, und wenn Glenna wollte, dass ich es anzog, dann würde ich es auch tun.
Moriath half mir beim Ankleiden und schnürte es am Rücken fest zu. Ich merkte, dass es eins dieser Kleider war, in denen ich keine Luft bekam, doch ich schwor mir, heute Abend in öffentlicher Gesellschaft nicht umzukippen. Irgendwie musste ich das so schaffen.
Als ich fertig angekleidet war, erlaubte mir Moriath nicht, mich im Spiegel anzusehen. Sie wollte mich erst schminken.
Ich setzte mich auf den kleinen Hocker und spürte, wie sie meine Wimpern schwärzte, meine Augenbrauen nachfuhr und meine Lippen schminkte. Meine Haare ließ sie offen und kämmte sie ein paar Mal durch, bis sie mir weich und geschmeidig über die Schultern fielen. Dann führte sie mich vor den Spiegel.
Wieder einmal musste ich das Ergebnis bewundern.
Es war zwar weder Sunny noch Enroe gewesen, die mich geschminkt hatten, doch schon alleine das Kleid saß perfekt.
Die goldene Farbe des Kleides zog sofort den Blick auf sich. Es strahlte und glänzte wie ein Juwel. Das Kleid selbst war hauteng und ging erst ab der Hüfte weit auseinander. Es war trägerlos und betonte meine Brüste.
Meine Augen waren schwarz geschminkt und meine Lippen waren blass und schimmerten gold.
Ich warf einen Blick auf Moriath, die neben mir stand. Bis jetzt war mir nicht aufgefallen, dass sie selbst ein schönes Kleid trug.
Ich lächelte sie an.
„Du wirst auch an der Feier teilnehmen?“
Sie nickte und sah an sich herab.
Ihr Kleid war etwas schlichter gehalten und betonte ihre üppigen Rundungen. Sie erinnerte mich an ein süßes Bonbon. Fehlte nur noch die Schleife.
„Denkst du, ich bin hübsch genug?“, fragte sie schüchtern.
Einen Augenblick verspürte ich den Drang, sie fest in den Arm zu nehmen.
„Du bist sehr hübsch, Moriath“
Ich fühlte mich ihr gegenüber schlecht, da ich so herausgeputzt wurde. Sie gaben mir das Gefühl, etwas Besseres zu sein und das gefiel mir nicht.
„Darf ich dich schminken?“, fragte ich plötzlich.
Moriath sah mich unschlüssig an.
„Du willst mich schminken?“
„Wenn du es mir erlaubst“
Nach einem skeptischen Blick bejahte sie schließlich.
„Danke“, murmelte sie.
Und dann tat ich das, was sie auch immer mit mir machte. Ich ließ sie auf dem Hocker platz nehmen und begann sie zu schminken. Als ich fertig war, war ich wirklich stolz auf mein Ergebnis.
„Jetzt siehst du noch hübscher aus“
Sie sah sich im Spiegel an und drückte mich fest an sich. Anscheinend wusste sie gar nicht, was sie sagen sollte, deshalb verabschiedete sie sich
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