Sevenheart-2
Königin!“
William legte plötzlich eine Hand an meinen Nacken, beugte sich vor und gab mir einen süßen, sinnlichen Kuss.
Und nur, weil er mich mit aller Leidenschaft küsste, die er besaß und fast ganz Tandera dabei zusah, erwiderten meine Lippen diesen Kuss.
Die Menge seufzte leise, als sich Williams Lippen von meinen lösten. Sofort ertönte laute Musik, die Situation entspannte sich, die Akrobaten fingen wieder an zu tanzen und die Leute gaben sich dem köstlichen Essen hin.
Mit zittrigen Beinen ließ ich mich von William zum Tisch des Königs führen, wo wir beide platz nahmen.
Diesmal gab es keine Tafel; nur viele, kleine, runde Tische, die im ganzen Saal verteilt und nach Gesellschaft sortiert waren.
Ich setzte mich auf den Stuhl, legte die Hände auf den Schoß und erblickte sofort den blauen Diamanten, der meinen Finger schmückte.
Es ging gegen meine Vorstellungen, dass ich von nun an die Verlobte des Kronprinzen war und den Ring der Königin Jade an meinem Finger trug.
Als Glenna mich entdeckte, konnte sie es nicht lassen und stand auf, um mich kräftig zu umarmen.
„Ich freue mich so für dich“, flüsterte sie in mein Ohr und verschwand wieder.
Das führte dazu, dass ich mich noch schlechter fühlte. Ich kam mir vor wie in einem Traum, irgendwie konnte ich das alles nicht richtig begreifen.
Gegenüber von uns nahmen Williams Eltern platz. Sie lächelten uns aufrichtig zu. Rihannon hatte sogar Tränen in den Augen.
Sie hob ihren Pokal und sah mich dabei an.
„Auf eine wunderbare Königin“, sagte sie.
Lord Sean, Glenna, Sin, William und der König taten es ihr nach und hoben ebenfalls ihren Pokal. Ich nickte ihnen dankbar zu, unfähig etwas zu sagen.
William nahm meine Hand unter dem Tisch in seine und drückte sie zärtlich.
Ich sah ihn an und merkte gleichzeitig, dass das Feuer in seinen Augen brannte. Man konnte sehen, dass er am heutigen Abend der glücklichste Mensch der Welt war.
Nachdem der König uns noch einmal beglückwünscht hatte, äußerte ich den Wunsch bei William, früher gehen zu können. Wir entschuldigten uns bei den Gästen. William hatte zum Glück Verständnis dafür, dass ich nun etwas Ruhe brauchte.
Als wir endlich den Salon verlassen hatten, konnte ich nichts daran hindern, dass ich lautstark ausatmete.
„Ist dir nicht gut?“
Ich schüttelte schnell den Kopf.
„Das Kleid kämpft nur gerade mit mir“, log ich.
Er lächelte mich an und strich mit den Fingern sanft über mein Kinn.
„Ich liebe dich, Gebbie“
Am liebsten wäre ich auf der Stelle in Tränen ausgebrochen. Will meinte es wirklich ernst. Er liebte mich wirklich über alles.
Ich zwang mich zu einem Lächeln. Plötzlich öffneten sich die Türen des Salons und wir drehten uns um. Zu meiner Erleichterung kam Oss auf uns zu.
„Mylady! Ich hatte schon gedacht, Ihr wärt alleine aus dem Raum geflohen“
Er warf einen Blick auf Will.
„Tut mir leid, Euere Hoheit. Ich habe nicht bemerkt, dass ihr zusammen hinaus seid“
„Ist schon okay, Oss. Da du gerade hier bist, kannst du mich zu meinem Zimmer begleiten. Ich bin ohnehin schon müde und möchte gerne ins Bett gehen“
Ich hatte die perfekte Möglichkeit gefunden, endlich alleine in mein Zimmer zu kommen. Und wenn ich das nicht schaffte, würde ich durchdrehen.
Oss nickte.
„Wenn es Euerem Verlobten nichts ausmacht, Mylady“
Ich gesellte mich schon mal auf Oss’ Seite. Will nickte.
„Natürlich nicht. Schlaft gut, Gabriella“
„Danke“
Und dann drehten Oss und ich uns um und machten uns auf den Weg zu meinem Zimmer. Ich konnte es kaum erwarten, alleine zu sein.
Dort angekommen, hielt mir Oss plötzlich seine riesige Hand hin.
„Ich möchte Euch noch einmal persönlich gratulieren, Mylady. Vielleicht werde ich bald nicht mehr Euer Leibwächter sein und dann werdet Ihr als Königin regieren“
Er machte eine Pause und sah mich traurig an.
„Weißt du, dann werde ich dich und dein Temperament wahrscheinlich vermissen“
Der noch so harte Oss wurde ganz weich, denn er besaß ein warmes Herz. Die Tatsache, dass er mich das erste Mal duzte und ihm dabei sogar Tränen in die Augen kamen, brachte mich dazu, ihn fest zu umarmen. Es hätte nicht viel gefehlt und ich hätte mit ihm geweint.
„Ach, Oss! Was redest du da für einen Unsinn? Wenn du das möchtest, kannst du für immer mein Leibwächter bleiben!“
Der Mann von der Statur eines Schrankes fuhr mir liebevoll durchs Haar.
„Es wäre mir eine Ehre, der
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