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Sevenheart-2

Sevenheart-2

Titel: Sevenheart-2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora_Jackson
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denn nach der Feier auf einmal verschwunden?“
    Ich versuchte, so gelassen wie möglich zu klingen.
    „William und ich haben einen Spaziergang durch den Park gemacht, weiter nichts“
    Glenna fing an, breit zu grinsen.
    „Weiter nichts?“
    „Weiter nichts“, entgegnete ich.
    Ich setzte mich zu ihr aufs Bett.
    „Was ist eigentlich mit dir und Sin?“, wechselte ich das Thema.
    Ihr Grinsen wich ihr nicht von den Lippen.
    „Ach, er ist einfach so romantisch“, begann sie, „nicht so aufdringlich wie andere Männer. Er sagte, dass er sich mit mir Zeit lassen möchte“
    Ich lächelte sie an und freute mich unglaublich darüber, dass Glenna mit ihm glücklich war. Doch plötzlich wurde sie ernster und rückte näher zu mir.
    „Darf ich dich mal etwas fragen?“
    Ich zuckte mit den Schultern.
    „Sicher“
    Glennas Lächeln kam leicht wieder zurück.
    „Aber bitte gib mir eine ehrliche Antwort“
    Ich sah sie neugierig an, nickte schließlich.
    „Gab es einen Mann in deinem Leben, den du geliebt hast, bevor mein Bruder dich hierher gebracht hat?“
    Mit dieser Frage hätte ich nicht gerechnet. Außerdem irritierte mich der Ernst in ihrer Stimme, den ich bei ihr nicht gewohnt war. Einen Moment wirkte sie wirklich sehr erwachsen.
    Ich schluckte und bereute, dass ich ihr eine ehrliche Antwort schuldig war. Es dauerte einige starke Willenssekunden, bis ein leises Ja über meine Lippen kam.
    „Aber ich liebe ihn nicht mehr!“
    Ich sah auf meine Beine und versuchte, ihr nicht in die Augen zu sehen. Am liebsten hätte ich an meine eigenen Wort geglaubt, aber sobald ich daran erinnert wurden, kamen die gewohnten schmerzhafte Stiche wieder, die meinen Oberkörper durchzogen.
    „Hat er dich auch geliebt?“
    Ich sah wieder zu ihr hoch. Ihre großen, blauen Augen schienen mich zu durchbohren.
    „Nein“
    Und sofort wurde ich wieder an den Kuss erinnert.
    Glenna sah mit einer bemitleidigten Miene zu mir.
    „Woher weißt du das?“, fragte sie sanft.
    „Weil er es mir ins Gesicht gesagt hat“
    Sie tätschelte meinen Arm.
    „Der Mann hat wohl keine Augen im Kopf gehabt“, versuchte sie mich aufzuheitern.
    Ich lächelte leicht.
    „Das Gehirn fehlte wohl eher“
    Sie lachte auf.
    „Oh, Gebbie!“
    Ich zuckte mit den Schultern. Glenna schüttelte lächelnd den Kopf. Dann stand sie auf und begab sich zum Schrank. Das Thema war nun beendet.
    „Welches Kleid möchtest du später anziehen?“, fragte sie mich plötzlich.
    „Wofür?“
    Glenna wühlte immer noch in meinem Kleiderschrank.
    „Für den höfischen Tanz heute Abend. Landsherren von Nine’s Delve und Rield Keep werden auf Grund der Einladung des Königs hier eintreffen“, erläuterte sie.
    Irritiert sah ich sie an.
    „Und ich werde dort auch da sein?“
    Sie nickte heftig.
    „Dies ist eine gewaltige Veranstaltung, Gebbie. Adelige von Tandera und angrenzenden Ländereien werden teilnehmen. Es ist Tradition, und heute werden wir sogar einen besonderen Anlass haben: Williams Vorstellung als zukünftigen König von Tandera“
    Ich schluckte leise.
    Wie konnte ich nur vergessen, dass William König sein würde? Er war nach dem verschollenen Königssohn Richards zweiter Nachfolger.
    „Werde ich mir auch einen Tischherrn aussuchen müssen?“
    Glenna schüttelte lächelnd den Kopf.
    „Das war nur an meinem Geburtstag so. Von nun an wählen die Herren wieder ihre Begleitung“
    Ich nickte leicht. Als sie meine Reaktion sah, sagte sie schnell:
    „Keine Angst, William wird dich schon aussuchen, bevor andere Männer auf den Gedanken kommen“
    Ich lächelte, gab jedoch keinen Kommentar ab.
    Glenna ging zu der Badewanne im hinteren Teil des Raumes und füllte sie mit warmen Wasser aus schweren Bottichen, die heute morgen von einer Kammerzofe erhitzt wurden.
    „Du kannst dich schon einmal waschen. Moriath wird nachher kommen, um dir beim Ankleiden zu helfen“
    Sie drückte mich kurz.
    „Wir sehen uns heute Abend“
    „Danke für alles, Glenna“
    Sie lächelte mir zum Abschied noch zu.
    „Du kannst mir später noch danken“, sagte sie und ging durch den Vorhang.
    Ich vergewisserte mich, dass Oss sich aus meinem Zimmer begab, streifte mein Kleid ab und stieg in die warme Badewanne. Mein Messer legte ich auf den Boden und hängte ein großes Laken über die dünne Stellwand, welche die Wanne etwas vom Zimmer abgrenzen sollte. Dann tauchte ich unter und genoss die entspannende Auszeit.
    Als ich fertig war, stieg ich aus der Wanne und wrang meine Haare

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