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Sevenheart-2

Sevenheart-2

Titel: Sevenheart-2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora_Jackson
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denn ich hatte kein Zeitgefühl mehr. Ich merkte nur, dass auch meine Kräfte allmählich schwanden. Irgendwann musste ich ohnehin eine Pause machen, denn die Gestalt eines Tieres konnte ich nicht allzu lange annehmen. Die Gefahr war zu groß, dass ich mich nicht mehr zurückverwandeln konnte. Dann vergaß ich, dass ich ein Mensch war.
    Irgendwann, in einer sternklaren, kalten Nacht, ließ ich mich auf dem Ast eines Baumes nieder. Ich sammelte meine Willenskraft und verwandelte mich wieder in meine Menschengestalt zurück. Es forderte zwar fast meine verbliebene Kraft. Jedoch war ich als Mensch dann so schwach, dass ich mich nicht auf dem Ast festhalten konnte und mit meinen Sachen von dem Baum herunterfiel.
    Ich war so erschöpft, dass ich einige Zeit regungslos auf dem gefrorenen Waldboden liegenblieb.
    Erst, als ich meine Beine vor Kälte nicht mehr spürte, brachte ich meinen Körper dazu, sich aufzurichten. Ich hatte großes Glück, dass mich zu dem Zeitpunkt keiner vorgefunden hatte, denn ich wäre nicht mehr im Stande gewesen, mich zu wehren.
    Mit zittrigen Armen und Beinen richtete ich mich mühevoll auf und lehnte mich mit dem Rücken an den Baumstamm. Dann schloss ich die Augen und atmete tief durch. Ich machte sicher, dass ich alle meine Waffen und meine Tasche noch besaß, zog meine Beine an meinen Körper und wickelte den Umhang um meine nackten Knie.
    Nun war ich alleine auf mich gestellt. Es gab keinen, der mir hier helfen konnte und das war auch gut so, denn so konnte nicht noch jemand meinetwegen sterben.
    Jedes Mal, wenn ich daran dachte, wurde ich von Wut und Trauer erfüllt. Es war mir noch immer unbegreiflich, dass Enroe wegen mir sterben musste. Meine einzig wahre Freundin. Ich hasste mich dafür abgrundtief.
    Während ich noch länger so kraftlos, müde und hungrig auf dem Waldboden saß, wurde mir bewusst, dass ich in diesem Zustand auch nicht mehr lange leben würde. Selbst wenn ich jetzt noch die Kraft besessen hätte, um mein Brot rauszuholen und etwas davon zu essen, so wäre ich trotzdem erfroren.
    Ich steckte die Hände unter mein Hemd, um sie etwas aufzuwärmen und spürte den Anhänger von Ciaran an meiner Brust.
    In meiner verzweifelten Situation umklammerte ich den Stein mit einer Hand und schloss kraftlos die Augen. Genauso, wie es schon im Schloss passiert war, leuchtete der Stein hell auf und wurde warm.
    Eine plötzliche Wärme strömte in jede Faser meines halb erfrorenen Körpers und erwärmte mich. Als die Magie selbst meine Zehenspitzen erreichte, erlosch der Stein wieder.
    Ich öffnete die Augen auf einmal.
    Der Stein hatte nicht nur meinen Körper erwärmt, sondern hatte mir auch Kraft gegeben und etwas von meinem Hunger und meiner Müdigkeit gestillt.
    Ich stand auf und kletterte mit neu geschöpfter Kraft auf den Baum. Auf einem breiten Ast ließ ich mich nieder und holte das Brot aus meiner Tasche.
    Auf dem Baum fühlte ich mich nicht nur sicherer, sondern ich konnte so auch den Wald im Überblick behalten. Es war nicht mehr so kalt wie auf dem gefrorenen Boden. Abgesehen davon konnte ich mich hier hinlegen, um etwas zu schlafen.
    Ich holte mein Messer raus und schnitt damit eine kleine Scheibe des Brotes ab. In wenigen Minuten hatte ich das Stück verschlungen. Es schmeckte zwar nicht sonderlich gut, doch um jetzt Jagen zu gehen, fühlte ich mich trotz der Magie der Kette nicht stark genug.
    Das restliche Brot packte ich wieder in die Tasche, trank ein Schluck von dem Wasser und hing sie mir wieder um die Schulter, um sie nicht zu verlieren. Ich wickelte meinen warmen Umhang um meinen Körper und legte mich auf die Äste, um etwas zu schlafen.
    Ich dachte an Enroe. Sie hatte sich geopfert, damit ich fliehen konnte. Hatte sie es vielleicht sogar absichtlich gemacht, um mir eine Möglichkeit zum Fliehen zu geben?
    Ich dachte an ihre letzten Worte. Sie sagte, ich sollte Ciaran verzeihen und mit ihm Tandera retten. Was hatte sie damit gemeint? Wie sollte ich Tandera retten, wenn ich nach Hause floh? Wusste sie etwas, was ich nicht wusste?
    An William oder Ciaran versuchte ich erst gar nicht zu denken. Ich musste mich auf meinen Weg nach Hause konzentrieren. Und ich wusste, dass ich es schaffen würde. Diesmal sicher. Diesmal würde ich nach Hause kommen, koste es mich, was es wolle.
    Ich schloss meine Augen und nahm mir vor, bei Anbruch des Tages in das nächste Dorf zu laufen und mich dort nach einem Weg zu den Inseln zu erkundigen.
    Als die Sonne an diesem kühlen, klaren

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