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Sevenheart-3

Sevenheart-3

Titel: Sevenheart-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora_Jackson
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doch ich brachte es nicht über das Herz. Ich hätte mich verwandeln und wegfliegen können, aber ich konnte sie nicht alleine lassen.
    War es fair, Nekiras Leben für das Leben Tanderas zu geben? War es richtig gewesen, mit einer Kette, die Unsterblichkeit verlieh, zum Palast dessen zu fliegen, der damit das ganze Königreich vernichten würde?
    Die Antwort lautete Nein.
     
     
    Während der zwei Tage als geschändete Gefangene, die wir brauchten, um die Eiswüste zu erreichen, aß, trank, schlaf und redete ich nicht einmal.
    Ich passte auf Nekira auf und war bereit, jeden dieser drei Zauberer zu töten, wenn sie ihr etwas antaten. Der Anhänger sorgte schon von selbst dafür, dass ich auch so genug Kraft hatte, um ohne die menschlichen Bedürfnisse auszukommen.
    Zwei Tage lang gingen wir durch die Hölle und machten uns auf das bereit, was uns am Ende unserer Reise erwarten würde.
    Diese Widerlinge hatten mir zwar meine Tasche und meinen Bogen abgenommen, jedoch hatten sie es noch nicht gewagt, mich näher zu untersuchen, sodass ich noch meinen Dolch, mein Messer und natürlich die Kette besaß.
    Ich wusste nicht, wie es weitergehen sollte. Ich wusste nicht, wie ich die Kette vor Skar beschützen konnte. Ich wusste auch nicht, ob dieser Alptraum überhaupt ein Ende nehmen würde.
    Nekira machte nach einiger Zeit auf sich aufmerksam. Ich sah sie stumm an und folgte ihrem Blick. Staunend sah ich mich um.
    Die gewaltigen Berge der Eiswüste erhoben sich unter uns wie gefährliche Wächter aus weißem Marmor. Die Luft hier war eisig und der Wind heulte verräterisch. Doch die gruselige Stille und Einsamkeit ließ uns erahnen, dass wir wahrscheinlich wirklich am Ende der Welt angelangt waren.
    Skars Eispalast war so gut versteckt, dass wir ihn selbst aus der Höhe nicht erkannten. Ohne einen logischen Anhaltspunkt flogen die Wesen irgendwann niedriger, bis sie uns zwischen den weißen Riesen hindurch trugen. 
    Die Eiswüste schien selbst von unten endlos zu sein. Die weiße Farbe machte mich fast wahnsinnig. Ich hatte schon lange eine Orientierung verloren und hoffte nur noch, bald am Ziel angelangt zu sein.
    Nach einiger Zeit landeten die Tiere auf dem Schnee. Wir stiegen von ihnen herab und gingen zu Fuß weiter, bis wir zu einem kleinen Tor gelangten. Einer der Zauberer öffnete es durch Magie.
    Plötzlich erschienen die riesigen Mauern des Palastes wie aus dem Nichts vor uns. Zusammen mit den drei Zauberern begaben wir uns in das Gebäude. Nekiras Wache, ein kleiner, verstümmelter Zauberer, schob sie unsanft voran. Sie stolperte, doch irgendwie schaffte sie es, nicht hinzufallen.
    „Stolpere hier nicht so rum, Schmutzblut. Beweg dich!“
    Er rammte ihr den Stumpf seines Speeres in den Rücken und trieb sie weiter.
    Der Palast war zu meinem Erstaunen nichts Besonderes.
    Ratten krochen überall den Boden entlang, es war verwahrlost und stank genauso wie diese verdammten Ungeheuer. Nicht einmal irgendwelche Rüstungen oder Bilder schmückten die langen Gänge.
    Mit jeder weiteren Minute, in der wir durch das Gebäude schlenderten, wurde ich nervöser. Trotz der Kälte, die hier herrschte, rannte mir Schweiß über die Stirn und brannte in den Wunden, die ich davongetragen hatte.
    Ich wollte den Schmutz und den Ekel ausspucken, doch mein Mund selbst war viel zu trocken.
    Der kleine, verkrüppelte Zauberer schubste uns in einen leeren Saal, während die anderen beiden in eine andere Richtung gingen. Sie hatten ihren Teil erfüllt.
    Der Zauberer hielt unsere Sachen in der Hand und legte sie auf eine lange Tafel. Nekira und mich wies er an, uns auf zwei Stühle zu setzen.
    Er grinste uns höhnisch an.
    „Ihr werdet alle nacheinander hierher kommen“, begann er, „ihr werdet auf die dunkle Seite wechseln und dem Herrn dienen, ihr Missgeburten!“
    Der Zauberer sah vor allem mich an. Ich hielt seinem Blick stand.
    „Lieber sterben würde ich!“
    Seine Faust traf mein Gesicht, sodass mir schwindelig wurde.
    „Das reicht!“
    Ich schrak zusammen. Die Stimme gehörte einem hochgewachsenen Mann, der die Türen hereinkam.
    „Mein Herr...“
    Der Zauberer verbeugte sich vor ihm und trat beiseite, damit er uns besser sehen konnte.
    Skar begegnete meinem Blick.
    Gänsehaut zog sich über meinen ganzen Körper. Ich drohte keine Luft mehr zu bekommen. Allein Skars Aura war so kalt und mächtig, dass mich die nackte Angst ergriff.
    „Hattet ihr Erfolg, Geffen?“
    Der Zauberer trat näher zu uns, blieb aber in Anwesenheit

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