Sevenheart-3
von Skar immer noch leicht gebeugt.
„Oh ,ja, mein Herr. Großartigen Erfolg. Und... auch Verluste“
Skar begegnete wieder seinem Blick.
„Verluste?“
„Nicht vi...viele“, stammelte er.
Der Mann trat schnell vor ihn. Er sah neben Skar so erbärmlich und hässlich aus, dass es kaum zu glauben war, er sei ein Mensch.
Er zeigte auf uns.
„Wir haben diese Mädchen mitgebracht, mein Herr. Sie haben sich uns widersetzt und mit Waffen gekämpft“
Der Mann ging auf mich zu und zerrte mich am Arm vor.
„ Die da“, sagte er und schob mich in Skars Richtung, „ist eine Hexe. Sie ist stark. Wohlmöglich können wir sie gebrauchen, mein Herr“
Mein Herz setzte kurz aus, als Skar mir wieder in die Augen sah.
Das Smaragdgrüne in seinen faszinierenden Augen schien das ganze Grün der Welt zu beinhalten. Das ganze Leben im grotesken Gegensatz zu seinem kalten Körper.
Skar nickte seinem Zauberer zu, der daraufhin aus dem Raum verschwand und mich und Nekira mit ihm alleine ließ.
Ich fühlte mich wie in einem Traum. In einem wahr gewordenen Alptraum. Es war schon das dritte Mal in dieser Welt, dass ich in einen falschen Film geraten war. Schon wieder wurde ich dorthin gebracht, wo ich eigentlich nicht hinwollte.
Skar sah mich lange an. Zu lange.
Ich wurde nervös, ich bekam Angst, jedoch ließ ich mir nichts anmerken. Vor allem die Angst um den Anhänger, der sich in meine Brust zu bohren schien, brachte mich fast um den Verstand.
Bitte. Bitte schöpfe kein Verdacht, betete ich stumm.
Die wachsamen Augen des Tyrannen wanderten meinen Körper entlang. Eine gefühlte Ewigkeit herrschte eine unangenehme Stille im Saal.
„Wer bist du, Hexe? Sprich.“
Seine klare, tiefe Stimme bohrte sich wie tausend Messerstiche in meinen Körper. Sie ließ mich erschaudern.
Ich sah auf den Boden und versuchte krampfhaft nachzudenken. Meine Notlüge Clodagh wäre wohl keine gute Idee.
Ich sah Skar an und dachte dabei an meinen Vater, an Clodagh, an die sechs Zauberer und Ciaran. Sie hatten mir viel beigebracht und nun war der Zeitpunkt gekommen, das anzuwenden.
„Ich bin Niemand. Nur ein normales Mädchen, das mit seinem Vater in einem Wald lebt“, antwortete ich mit einer überraschenden Sicherheit.
Ich merkte, dass Nekira mich ansah und ich wusste, dass sie mich für übergeschnappt hielt.
Überzeugt hielt ich Skars Blick stand. Aus irgendeinem Grund wusste ich, dass ich ausnahmsweise einmal das Richtige tat.
Skar trat zu mir, was meine Nervosität nicht milderte.
„Sag mir eins, Mädchen“, begann er mit seiner tiefen Stimme, „habt ihr aufgegeben? Ist es so? Seid ihr euer erbärmliches Spiel gegen mich endlich leid?“
Ich sammelte mich und hielt dem Blick des Magiers stand. Selbst gefangen in Fesseln und beinahe am Ende aller mentalen und körperlichen Kräfte, brachte mich nichts davon ab, meinen Mut zu behalten. Ich lächelte ihn höhnisch an.
Skar sah verachtend auf mich herab.
Obwohl ich dem gefährlichsten Zauberer von Tandera die Stirn bot, fand ich, dass ich meine Sache gut machte. Denn das einzige, was ich versuchte, war, Nekiras und mein Leben zu retten.
Ich spürte plötzlich eine höhere Gewalt um mich herum und einen starken Schmerz in meinem Kopf, der mir bekannt vorkam. So wie es schon Clodagh und Ciaran versucht hatten, wollte Skar nun in meinen Geist eindringen. Doch irgendwie schaffte ich es, ihm standzuhalten. Er durfte meine Gedanken nicht lesen. Er durfte nicht wissen, dass ich Ciaran oder Clodagh kannte.
Skar ging auf einmal noch näher auf mich zu.
Er legte plötzlich seine kalte, anmutige Hand an mein Kinn. Ich riss mich zusammen, mich nicht zu bewegen oder zu zucken.
Er hob mein Kinn an und zwang mich, ihm in die Augen zu sehen.
„Wer hat dich die Magie gelehrt? Antworte mir!“
Ich schluckte.
Nun war es schon das zweite Mal, dass ich schwieg. Skar ließ von mir ab.
„Mach mir nichts vor!“
Ich zuckte nun zusammen.
„Du hast dunkle Magie in dir! Schwarze Magie, die es dir möglich macht, deine Gedanken vor mir zu verbergen!“
Er schlug mit einer Hand auf die Tafel neben sich, sodass Nekira einen unverständlichen Laut von sich gab.
„Von WEM hast du so etwas Mächtiges gelernt!?“
Den ersten Moment musste ich selbst überlegen, doch dann erinnerte ich mich, dass es kein anderer als Ciaran war. Ciaran war auch derjenige, der schwarze Magie in sich trug. Die gleiche Magie, über die auch Skar verfügte. Denn sie hatten den gleichen Lehrer gehabt.
„Du willst
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