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Sex - die 10 Todsünden

Titel: Sex - die 10 Todsünden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beatrice Oswalt & Wagner Kolle
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vorgehabt, schon jetzt miteinander zu schlafen. So kann ein Mann sein Gesicht wahren, er muss nichts erklären und nichts beweisen, und irgendwann kommt der Ständer schon von ganz alleine wieder. »Machen wir doch mal eine kleine Pause. Ich hole unseren Wein ans Bett«, kündigte ich ihm an. Als ich wiederkam, saß er gemütlich an die Wand angelehnt und begann, mir eine lustige Geschichte aus seiner Vergangenheit zu erzählen. Ich stieß mit ihm an, schmiegte mich an ihn und zeigte ihm, dass alles in Ordnung war. Später gab ich ihm eine Zahnbürste, und wir legten uns schlafen. Ich drehte ihm den Rücken zu und drückte meinen Po an sein Becken. Und da ging es mit einem Mal weiter. Sein Ständer wuchs wieder, Ekkehard legte sich auf mich und drang in mich ein. Ich war erleichtert. Wir begannen uns zu bewegen, uns zu küssen, uns anzufassen. Wir fanden in einen gemeinsamen Rhythmus hinein. Und dann – kam er. Er stöhnte kurz, entspannte sich und blieb auf mir liegen. Seinen Schwanz ließ er in mir drin. Ich war überrascht. Es waren doch erst drei oder vier Minuten vergangen, oder? Das war doch kein richtiger Sex! Das war noch nicht einmal ein Vorspiel. Na ja, andererseits hatte es auch wieder etwas, dass er jetzt so ganz bei mir blieb. Ich merkte, wie sein Sperma langsam aus mir herauslief, und fand das schön und hingebungsvoll. Ekkehard begann tiefer zu atmen und schien wirklich einzuschlafen. Sein Schwanz wurde kleiner und rutschte irgendwann von selbst aus mir heraus. Als mein Bein zu kribbeln anfing, bewegte ich mich, und er drehte sich zur Seite. »Daran können wir ja noch arbeiten«, dachte ich mir und versuchte auch einzuschlafen.
    Ich habe in all den Wochen keinen Orgasmus erlebt
    Von da an besuchte mich Ekkehard mehrmals in der Woche. Es war ein schöner Sommer, und wir saßen immer noch lange auf dem Balkon und unterhielten uns. Er zog mich dann oft zu sich heran, sodass wir ganz eng beieinander saßen. Ich roch seinen Atem, sein Parfüm, ich spürte seinen Ständer und war immer wieder aufs Neue erregt. Aber im Bett kamen wir nicht weiter. Es war zwar nie mehr ein Problem für ihn, in mich einzudringen. Aber es ging mir zu schnell. Immer nach ein paar Mal Hin- und Herbewegen war das Vergnügen schon wieder vorbei, und er schlief ein. Ich hatte in all den Wochen noch keinen Orgasmus erlebt. Was sollte ich nur machen?
    Eines Abends fragte ich ihn, ob wir mal etwas Neues ausprobieren könnten. Er murmelte irgendwas, was ein »Ja«, aber auch ein »Nein« sein konnte. Ich erklärte ihm, dass ich als Frau ein bisschen länger brauche, um zum Orgasmus zu kommen, und schlug ihm vor, meinen Vibrator zu Hilfe zu nehmen. Also, begeistert hat er nicht geschaut. »So was hab ich noch nie gemacht«, brummte er, »ich weiß nicht, ob ich das kann.« Ich hab ihm dann den Vibrator in die Hand gegeben und seine Hand ein bisschen geführt. Aber er sah so unglücklich dabei aus, dass er mir richtig leidtat und ich zu ihm meinte, das sei doch nur ein Vorschlag gewesen. Erleichtert legte er den Kunstpenis weg, drang in mich ein – und ein paar Minuten später waren wir wieder fertig.
    Tja, und das war auch schon die ganze Geschichte. Nach diesem missglückten Abend schrieb er mir in einer E-Mail, dass er für ein paar Tage seine Eltern besuchen werde, auch um über einiges nachzudenken, dass ich mir aber keine Sorgen machen solle. Eine Woche später, während der er tatsächlich kein einziges Mal angerufen hat, kam eine neue E-Mail: Er wolle mir nicht etwas vorgaukeln, was nicht da sei. Er habe die langen Gespräche auf dem Balkon und die sexuellen Ausflüge sehr genossen. Aber er habe das Gefühl, ich würde mehr von ihm wollen, womöglich einen neuen Partner in ihm sehen, was er aber nicht sein könne. Deswegen würde er sich schlecht vorkommen, meinen Hoffnungen auch nur eine Minute länger weiteren Nährboden zu geben.
    So eine schöne, formvollendete Absage! Weswegen er sich nun aber wirklich von mir getrennt hat, weiß ich bis heute nicht. Vielleicht wirkte ich mit meinem Liebeskummer tatsächlich zu bedürftig? Vielleicht war ich zu emotional, wenn ich ihn manchmal voller Glück anschaute? Vielleicht habe ich mir auch ein falsches Bild von ihm, meinem George Clooney, gemacht? Vielleicht aber hatte auch er anfangs etwas anderes in mir gesehen, was ich nicht für ihn sein konnte? So viele Fragen. Aber je mehr Zeit verstrich, desto überzeugter wurde ich, dass Ekkehard den Vibrator wahrscheinlich als Eindringling

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