Sex - die 10 Todsünden
Alter.
Wenn Sie in fortgeschrittenem Alter sind, sollten Sie – egal ob Frau oder Mann – dabei nicht immer daran denken, was Sie nicht mehr haben, etwa die jugendliche Fitness oder die straffe Haut. Konzentrieren Sie sich vielmehr darauf, was Sie der Jugend voraushaben, nämlich Erfahrung mit Ihrer eigenen Sexualität. Ältere Menschen wissen meist genau, was sie wollen und was nicht. Und sie haben Erfahrung mit Partnern, wissen also auch gut, was der andere wollen könnte und was nicht. Übrigens: Der Vorteil in der Anfangsphase einer Beziehung ist, dass Verliebte eine rosarote Brille tragen, denn sie befinden sich in einer Hormonsituation, in der sie unbewusst Dinge ausblenden, die ihnen nicht gefallen, und sich auf das konzentrieren, was sie anmacht und begeistert. Sie ticken so und Ihr Partner ebenfalls. Insofern müssen Sie sich wegen körperlicher Unvollkommenheiten ohnehin keine Sorgen machen.
Wenn Freunde oder Familie Ihnen von Ihrem neuen Glück abraten, dann ist das für Sie verletzend, und nicht immer sind die Empfehlungen wohlmeinend. Versuchen Sie genau zu unterscheiden zwischen unbefriedigten Neidern und Neiderinnen einerseits und andererseits den Menschen, die tatsächlich besorgt um Sie sind. Auf die erste Gruppe gibt es eine wirksame Reaktion: Schüren Sie den Neid bis zum Überdruss, indem Sie immer wieder in grellen Farben Ihren Genuss beschreiben. Das wird die missgünstigen Menschen lehren, überhaupt nicht mehr auf das Thema einzugehen. Mit der zweiten Gruppe sollten Sie sich ernsthaft auseinandersetzen und deutlich machen, dass Sie Ihre Beziehung, so lange es geht, genießen wollen, dies aber nicht bedeutet, dass Sie sich von Ihren Lieben abwenden. Denken Sie zum Beispiel an den Film »Angst essen Seele auf« von Rainer Werner Fassbinder aus dem Jahr 1974. Da verliebt sich eine verwitwete ältere Putzfrau in einen etwa 20 Jahre jüngeren Marokkaner. Die beiden machen ihre Beziehung öffentlich und stehen zueinander. Durch ihre Konsequenz beginnt die anfängliche Feindseligkeit von außen zu weichen. Leider endet der Film dann weniger glücklich. Aber der erste Teil kann Ihnen zeigen, was auch dieses Buch sagen soll: »Es ist Ihr Leben, ganz allein Ihr Leben.« Niemand wird Sie später entschädigen, wenn Sie heute darauf verzichten, es auszukosten. Wagen Sie es, sich selbst zu vertrauen, und machen Sie Ihre eigenen Erfahrungen. Und lassen Sie sich nicht – auch wenn es oft schwer ist – von Vorurteilen leiten.
Sünde 9 - Eifersucht
Wer seinem Partner auf Schritt und Tritt
nachspioniert
, dessen Terminkalender misstrauisch beäugt und ihn wegen jedes Lächelns, das er für andere Menschen übrig hat, der Untreue bezichtigt, begeht die Todsünde der besitzergreifenden Eifersucht. Da die
Untaten
in vollem Bewusstsein begangen werden, darf
keine Vergebung
erwartet werden.
»Da war doch was, ich kenn dich doch«
Düsseldorf: Sabine (32) kommt nicht mehr klar mit Thorstens Beschuldigungen (34).
Ich selbst weiß schon auch, wie sich Eifersucht anfühlt. Aber das, was mein Freund mit mir macht, ist nicht mehr zu ertragen. Er misstraut mir auf Schritt und Tritt. Er macht mir eine Szene nach der anderen. Dabei hat er es eigentlich gar nicht nötig. In meinen Augen ist er der schönste Mann der ganzen Welt. Aber seine furchtbare Eifersucht hat dazu geführt, dass ich ihm dann tatsächlich einmal einen Grund dafür gegeben habe.
Wie durch Magie erwachten wir und vögelten wieder
Thorsten rief mich eines Tages an, als seine Beziehung zu Ende gegangen war. Wir kannten uns flüchtig, ich war solo. Und ich hatte keine Lust mehr, nach einem Mann zu suchen. Zu aufwendig: Zuerst verliebt man sich, macht sich große Hoffnungen, und dann wartet doch wieder die nächste Enttäuschung. Da wollte ich lieber alleine sein und mich ganz auf meine Arbeit konzentrieren. Ich bin nämlich Pharmareferentin und entschlossen, meine Arbeit sehr, sehr gut zu machen. Deshalb habe ich es zuerst abgelehnt, mich mit Thorsten zu verabreden. Aber er ließ nicht locker und meldete sich immer wieder, bis ich nachgab und wir einfach eine Kleinigkeit zusammen essen wollten.
Es tat so gut, endlich mal wieder mit jemandem zu reden. Ich vergaß meine Arbeit, meinen Vorsatz, und Thorsten gefiel mir immer besser. Dabei hatte ich an dem Abend, als wir uns zum Essen trafen, nicht einmal etwas getrunken. Beim Sprechen rückten wir immer näher aneinander heran, wir berührten uns gegenseitig, wenn wir dem anderen etwas erzählten,
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