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Sex - die 10 Todsünden

Titel: Sex - die 10 Todsünden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beatrice Oswalt & Wagner Kolle
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bei lustvollen körperlichen Aktionen im Bett gezeigt und diese Tatsache viel diskutiert. Und hier noch ein paar weitere Beispiele für sexuelle Wünsche im Alter aus Film und Fernsehen: Kommissarin Bella Block knutscht immer wieder mit ihrem auch schon älteren Freund herum, mit Händchenhalten ist es hier nicht getan. Wer Soaps mag, kommt diesbezüglich auch auf seine Kosten, in der Dauerserie »Marienhof« suchte eine der älteren Protagonistinnen, nämlich Inge Busch, nach einem Partner, und auch hier war richtige sexuelle Leidenschaft am Werke. Und im internationalen Film gibt es das ebenfalls, etwa in »Reach for Me« (2008), »Away from Her« (An ihrer Seite, 2006), »It’s Complicated« (Wenn Liebe so einfach wäre, 2009). Das frühere Vorurteil vom asexuellen Alter mag offenbar kein Drehbuchautor mehr bedienen.
    Damit ist allerdings nicht gemeint, dass nun zwangsläufig jeder Mensch ab einem gewissen Alter Sex haben muss. Denn das Verlangen hängt natürlich immer von vielen verschiedenen Faktoren ab.
    Liierte haben mehr Sex als Singles
    Generell ist für sexuelle Aktivitäten im Alter die Tatsache wichtig, ob eine Beziehung besteht oder nicht. Dies beschreibt der Schweizer Psychologe Thomas Bucher in seinem Buch »Altern und Gesundheit«. Er hat eine Fragebogenstudie durchgeführt, an der 641 Männer und 857 Frauen im Alter zwischen 45 und 91 teilnahmen: Liierte Personen haben mehr Sex als Singles, das ist schon in jüngeren Jahren so und verstärkt sich im Alter. Bei Männern über 65 haben knapp 40 Prozent von denen, die keinen festen Partner haben, regelmäßig Geschlechtsverkehr, aber fast 70 Prozent der Männer, die in einer Beziehung leben. Bei den Frauen ist dieser Unterschied noch gravierender: Nur etwa 5 Prozent der Frauen über 65 ohne Partner haben regelmäßigen Sex, aber 70 Prozent der Frauen mit einem Partner.
    Allerdings ist die Partnerschaft kein Garant für gelebte Sexualität. Bucher stellte nämlich auch fest: Bis zum 60. Lebensjahr verringert eher eine lange Partnerschaftsdauer die sexuelle Aktivität als das eigentliche Alter. Ein wesentlicher Grund ist oft eine emotional zerrüttete Beziehung, die natürlich auch noch in späteren Jahren zutage treten kann. Eine 77-jährige Frau, die von der Psychologin Dr. Kirsten von Sydow interviewt wurde, sagte zum Beispiel: »Wenn da nicht so viel zwischen uns gewesen wäre, das abstoßend war, ich wäre sexbereit. Wenn ich den richtigen Partner hätte, der nicht so egoistisch wär, dann wollt ich selbst die (sexuellen) Anlagen noch heben können. Aber nicht so. Ein Mensch kann nicht immer geben, geben, geben, und der andere nehmen, nehmen, nehmen.« Sie war von ihrem Partner enttäuscht und wollte deswegen auch im Bett nichts mehr von ihm wissen.
    Mit dem Älterwerden brauchen wir stärkere, länger andauernde Reize
    Wenn man über Sex im Alter nachdenkt, sind auch die körperlichen Veränderungen zu berücksichtigen. Bei Männern lässt mit der Zeit die Potenz nach, weil schleichend geringere Mengen des Männlichkeitshormons Testosteron gebildet werden. Ab dem 65. Lebensjahr kann dies zu spürbaren Veränderungen führen. So dauert es länger, bis eine Erektion zustande kommt, sie ist weniger hart, und manchmal fehlt sie ganz. Auch wird eine stärkere Stimulation notwendig. Außerdem nimmt die Spermienproduktion ab. Und die häufig auftretende gutartige Vergrößerung der Prostata kann darüber hinaus Probleme beim Ejakulieren mit sich bringen.
    Auch bei der Frau stellen sich Veränderungen ein. In den Wechseljahren, die etwa mit dem 50. Lebensjahr beginnen, verringert sich die Östrogenproduktion um 90 Prozent. Dieser Vorgang wird bei einem guten Drittel der Frauen von Beschwerden begleitet, zu der auch die Trockenheit der Scheide gehört. Zehn Jahre später schrumpfen dann durch den dauerhaft tiefen Östrogenspiegel die weiblichen Organe, wie Eierstöcke und Gebärmutter, aber auch die Scheide. Für den Sex ist vor allem relevant, dass die Vaginalschleimhäute dünner und trockener werden. Gynäkologen weisen allerdings darauf hin, dass mit einer dort aufgetragenen östrogenhaltigen Creme die Veränderungen an der Scheide aufgefangen werden können. Außerdem sind sie nicht sicher, ob Feuchtigkeitsmangel beim Geschlechtsverkehr nicht vor allem andere Ursachen hat, so zum Beispiel eine mangelnde Stimulation. Denn mit dem Älterwerden brauchen Frauen genau wie auch Männer stärkere und länger andauernde Reize. Wie der Psychologe Bucher

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