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Sex for One

Sex for One

Titel: Sex for One Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betty Dodson
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daß ich ein Jahrzehnt lang nicht über die
    Bedeutung des positiven sexuellen Denkens bei Männern
    nachdachte. Ich nahm einfach an, daß die meisten Männer
    mit ihren Schwänzen zufrieden seien, besonders wenn man
    an all die damit verbundenen Privilegien dachte. Doch das
    war falsch. Negative Gefühle gegenüber Körper und Genita-lien beschränken sich nicht auf Frauen. Die sexuelle Unter-drückung betrifft beide Geschlechter.
    Wenn ein Mann gern masturbiert und Spaß an seinem
    Sexualleben hat, ist er mit seinem Penis zufrieden. Doch für
    den Mann, der unter Impotenz leidet, ist der Penis eine
    ständige Quelle der Enttäuschung. Für einen monogamen
    Ehemann oder einen religiösen Zölibatär kann er eine per-manente Versuchung darstellen. Zeichen für extremen Pe-nishaß sind Kastrationsphantasien. Kastrationsängste ent-springen vermutlich der Unterdrückung der männlichen
    Masturbation. Der kleine Junge, der fröhlich mit seinem
    Schwänzchen spielt, wird traumatisiert, wenn die Mutter
    ihm befiehlt aufzuhören, weil sie ihn sonst abschneidet.
    Als Blake noch verheiratet war und seine Antidepressiva
    schluckte, war sein Penis für ihn die ständige Erinnerung an
    seine sexuelle Frustration. Er liebte seine Frau, doch sein
    Herz sehnte sich nach sexuellen Abenteuern. Nicht einmal
    an der Masturbation hatte er Spaß, aus Angst, erwischt zu
    werden. Einmal wurde er so wütend, daß er sich vorstellte,
    seinen Penis auf die Fensterbank zu legen und das Fenster
    zuzuschlagen. Diese Kastrationsphantasie erlebte er mehr
    als einmal.
    Nachdem Blake geschieden war und ein paar Affären
    hinter sich hatte, veränderte sich die Beziehung zu seinem
    Schwanz erheblich. Tagelang lief er mit ihm in der Hand
    herum, endlich frei, zu masturbieren, wann immer er Lust
    hatte. Vor kurzem, im Alter von Dreiundsechzig, fotogra-fierte er seinen voll erigierten Penis und schickte das Bild
    einer seiner Freundinnen. Darunter hatte er geschrieben:
    »Ich denk' an dich.«
    Ich glaube, viele heterosexuelle Männer sehen ihren Pe-nis als etwas Selbstverständliches an, es sei denn, dieser ist
    sehr klein oder sehr groß. Der Mann mit dem kleinen will
    einen großen, es sei denn, er lernt, ein guter Liebhaber zu
    werden. Dann spielt die Größe keine Rolle. Der Mann mit
    dem Riesenschwanz beeindruckt andere Männer, doch
    Frauen kann er damit erschrecken.
    Mit Ausnahme von wenigen Männern und Frauen, die
    große Schwänze mögen, sind die meisten mit einem mittel-großen Penis zufrieden. Ich habe keine Ahnung, was als
    normal gilt, doch ich vermute, zwischen zwölf und sech-zehn Zentimeter in erigiertem Zustand. Das heißt nicht, daß
    ein Mann mit einem kleineren Penis nun ein schlechter
    Liebhaber ist. Es geht nicht um die Größe des Fisches, denn
    das Meer bewegt sich.
    Einige Penisse biegen sich nach oben, andere mehr nach
    rechts oder links. Ich habe einen gesehen, der sich nach
    unten bog. Doch keine dieser Eigenheiten beeinträchtigte
    den Sex.
    Dicke und Länge des Schwanzes variieren bei Männern
    ebenso stark wie die Größe der Klitoris bei Frauen. Er kann
    kurz oder lang, dick oder dünn sein. Form, Größe und Farbe
    der Eichel variieren ebenfalls stark. Penisse können oben
    zugespitzt, verbreitert oder abgeflacht sein.
    Genau wie bei Mösen gibt es den klassisch-symmetri-schen Penis, den barocken mit komplexen Falten und
    Adern, und den skandinavisch-modernen mit geraden Li-nien. Sie haben viele Farben: beige, pfirsichfarben, schoko-lade, lavendel und rosa.
    Es ist vielleicht nur der Traum einer Frau, aber ich glaube
    fest, wenn alle Männer wirklich ihre Penisse anbeteten,
    wären alle Gewehre und Raketen überflüssig. Schön, wenn
    dieses Land von Leuten mit einer positiven Einstellung zu
    ihren Genitalien regiert würde.

    7. Kapitel

    Die Bodysex-Gruppen

    Nach drei Jahren mit Selbsterfahrungsgruppen hatte ich
    die Nase voll von Frauenproblemen und gesellschaftlicher
    Ungerechtigkeit. Auch mein romantisches Selbstbild als
    Künstlerin im Elfenbeinturm war ich leid. Anstatt mich mit
    der Lösung ästhetischer Probleme abzumühen, die ich mir
    selbst geschaffen hatte, wollte ich gesellschaftliche Pro-bleme lösen, die es bereits gab. Sex war ein Hauptthema der
    Feministinnen, das uns entweder versklaven oder befreien
    konnte. Meine Künstlerseele wollte feministische Rhetorik
    durch feministische erotische Bilder ersetzen. Ich beschloß,
    körperliche und sexuelle Selbsterfahrungsgruppen für
    Frauen zu

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