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Sex for One

Sex for One

Titel: Sex for One Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betty Dodson
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geringfügiges Vergnügen, für wieder eine
    andere ein absolutes Mysterium. Oft waren sich ein paar
    Frauen nicht klar, ob sie einen Orgasmus erlebten oder
    nicht. Entweder hatten sie keine Ahnung, was sie erwarten
    konnten, oder unrealistische romantische Vorstellungen.
    Manche entdeckten, daß sie mehrere kleine Orgasmen hat-ten. Sie hatten gedacht, ein Orgasmus sei jedesmal ein
    ungeheuer überwältigendes Erlebnis, wie es in der eroti-schen Literatur immer beschrieben wird. Die meisten
    Frauen kamen auf die eine oder andere Weise zum Orgas-mus, doch sie wollten mehr über die Masturbation erfah-ren. Manche hatten schöne Orgasmen durch Oralsex, aber
    nicht beim Verkehr. Andere kamen nur beim Verkehr, aber
    nicht allein; andere wiederum nur allein und nie mit einem
    Partner. Alle Frauen aber waren sich darin einig, daß sich
    alle Orgasmen deutlich voneinander unterschieden.

    Nach den Gesprächen gingen wir zum praktischen Teil
    über. Ich begann mit einer spöttischen Imitation der an-
    ständigen weiblichen Rolle. Ich warf mich in eine weibliche
    Pose und machte mich so klein wie möglich. Das war eine
    gute Übung, denn als Modedesignerin hatte ich die »Weib-lichkeit« bis zum Äußersten getrieben. Alle lachten dann,
    weil sie sich selbst wiedererkannten. Dann übten wir, ge-rade zu stehen, und betrachteten unsere Haltung im Spie-gel. Wenn wir hoch aufgerichtet gingen, Brust raus, Hintern
    rein, Klitoris nach vorn, veränderte sich nicht nur unsere
    Haltung, sondern auch unsere Einstellung.
    Eine lustige und lehrreiche Übung hieß »sexuelle Begeg-nung«, bei der die »normalen« Rollen vertauscht wurden
    und die Frau oben lag. Wir taten so, als dringe die Klitoris in
    die andere ein, und wir brauchten nur zu stoßen. Ich stellte
    den Küchenwecker auf drei Minuten - ein wenig länger als
    Kinseys nationaler Durchschnitt. Wenn die Vögelei begann,
    machte ich auch mit und kommentierte die Technik der
    anderen. »Halt die Arme gerade, sonst zerdrückst du deine
    Geliebte. Du bist zu hoch, deine Klitoris ist gerade herausge-rutscht. Weiterbewegen, sonst hält deine Erektion nicht.
    Nicht so schnell, sonst kommst du zu früh. Und vergiß nicht,
    zwischen all den heißen Küssen süße Worte ins Ohr deiner
    Liebsten zu flüstern.«
    Ich beobachtete den Küchenwecker und koordinierte
    meinen gespielten Orgasmus mit dem Klingeln. Die letzten
    zehn Sekunden stieß ich heftig auf und ab. Dann fiel ich auf
    meine vorgestellte Geliebte herab und murmelte: »War es
    schön für dich?«, worauf ich laut zu schnarchen begann.
    Das war stets der größte Lacherfolg.
    Keuchend und erschöpft meinten alle: »Wie schaffen
    Männer das bloß?« Sie klagten über steife Arme, Kreuz-schmerzen und steife Hüftgelenke. Die meisten Frauen wa-ren lange vor dem Klingeln abgerutscht. Danach hatten wir
    mehr Mitgefühl mit den Männern, und die Frauen zeigten
    mehr Interesse für andere Stellungen beim Liebesakt.
    Manche Frauen berichteten von Schmerzen, wenn Män-ner tief in sie eindrangen, doch anderen gefiel das. In
    meiner Jugend hatte ich das harte Stoßen mit Leidenschaft
    verwechselt und war hinterher immer innen wund. Ich
    erklärte, ein gefühlvoller Liebhaber würde nie heftig. Ich
    schätzte zwar einen kräftigen Pick, wenn sich zwei gleich-rangige Energien trafen, doch auch das langsame, intensive
    Vögeln.

Ein weiteres Problem waren fehlende Gleitfähigkeit und
    die Schmerzen bei trockenem Verkehr. Einige Frauen fühl-ten sich minderwertig, wenn sie trotz Erregung nicht feucht
    wurden. Ich hatte unterschiedliche Erfahrungen gemacht.
    Ich wurde manchmal feucht, wenn ich nicht einmal an Sex
    dachte. Dann wieder war ich trocken, obwohl ich erregt
    war. Ich empfahl meinen Gruppen Massageöl. Ich fand alle
    Öle sinnlich und war nie verlegen, sie auch zu benutzen.
    »Genitale Schau und Vortrag« war bei jedem Workshop
    ein Höhepunkt. Ich kann mich nur an wenige Frauen erin-nern, die nicht an der Show teilnahmen. Doch alle sahen zu,
    wenn die vaginale Blume einer jeden Frau ins Scheinwer-ferlicht gerückt wurde. Ich machte immer den Anfang und
    setzte mich vor meinen Make-up-Spiegel. Mit beiden Hän-den spreizte ich meine Möse und stellte meine süßen klei-nen Läppchen aus, die mich immer an die vergangenen
    Ängste vor Deformierung erinnerten. Nach Jahren der Er-fahrung mit weiblichen Genitalien hatte ich viele innere
    Schamlippen gesehen, die länger und größer als meine
    waren. Und ich hatte aus meinem Gehänge ein

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