Sex for One
solches
Problem gemacht, daß ich mich nun fast entschuldigte, weil
sie so klein waren.
Die meisten Frauen haben eine bildliche Vorstellung vom
Penis, und so zog ich die Analogie zwischen diesem und der
Klitoris. Ich zog die Haut (Vorhaut) herab, um die Eichel zu
zeigen, wies auf den kleinen Schaft und erklärte, daß so-wohl die Eierstöcke wie auch die Hoden mandelförmige
Drüsen von etwa gleicher Größe seien. Irgend jemand sagte
immer: »Oh, das ist ja wie ein kleiner Penis«, und ich
antwortete: »Oder der Penis ist eine übergroße Klitoris.«
Wir besprachen dabei unsere Sorgen wegen Damm-schnittnarben nach Geburten, verschieden großen inneren
Schamlippen, kleinen Warzen, die seltsam wirkten, Klitori-des, die man für zu klein hielt, und dem gefürchteten vagi-nalen Ausfluß. Wir sprachen über genitale Hygiene und wie
man regelmäßig duscht, ohne es zum zwanghaften Bedürf-nis werden zu lassen.
Da die meisten Frauen klaren oder weißen Ausfluß ab-sondern, betrachte ich das als normal. Ich habe niemals
irgendwelche Sprays oder Waschmittel benutzt, nur Essig
oder Wasser. Gewöhnlich ist die Säuberung der äußeren
Genitalien und der vaginalen Öffnung ausreichend. Vor
dem Liebesakt stecke ich immer einen Finger hinein, um zu
riechen und zu schmecken, damit ich mich sicherer fühle.
Nachdem ich Vegetarierin geworden war, schmeckte ich
süßer, was auch auf meine vegetarischen Liebhaber zutraf.
Wenn die Gruppen sich mit den Genitalien befaßten,
prüften wir auch die Muskeln innerhalb der Vagina, indem
wir einen Finger hineinsteckten und drückten. Die meisten
Frauen kennen das Pressen von der Geburt her. Diese
Übung ist das Gegenteil davon. Man kann diese Muskeln
auch anspannen, als wollte man den Urinstrahl unterbre-chen. Das Anspannen und Lösen dieser Muskeln verschafft
in jedem Fall ein angenehmes sexuelles Gefühl, das durch
Übung stärker wird. Manche konnten auch den Muskel
beobachten, der die Klitoris bewegt.
Auch massierten wir selbst den Anus um den Schließ-muskel mit Öl, ehe wir eindrangen. Wenn man bei dieser
Übung atmet, entspannt man sich noch weiter und vergißt
die negativen Gefühle über das Arschloch. Ist man erst
entspannt, erlebt man angenehme Gefühle. Der arme Anus
ist der letzte Körperteil, der jemals Liebe bekommt, und ich
nenne meinen immer sehr eindeutig »meine kleine Rosen-knospe«. Anale Erotik kann ein wunderbarer Bestandteil
einer sexuellen Beziehung werden.
Bei der Diskussion über Empfängnisverhütung waren wir
uns einig, daß jede Methode ihre Nachteile hat. Die meisten
jungen Frauen nahmen die Pille. Ich persönlich halte das
Pessar für das beste, doch diese Methode bedarf vieler
Erfahrung. Man muß eine sehr positive Einstellung zu sei-nem Körper haben, um es erfolgreich benutzen zu können.
Anstatt mitten im Liebesspiel aufzuspringen, um es einzu-führen, setzte ich meins immer schon beim Duschen vorher
ein. Ich hatte auch keine Probleme, wenn ich es trug, ohne
daß etwas »passierte«. Zuerst hatte ich gedacht, ein Pessar
würde die Spontaneität beeinträchtigen, doch bald kehrte
sich das ins Gegenteil, und ich wurde schon beim Gedanken
an Sex erregt. Ich prüfte immer mit dem Finger, ob es auch
richtig saß, und wusch dann das spermatötende Mittel um
die Vagina ab. Nach etwa einer Stunde kehren natürlicher
Geruch und Geschmack meiner Vagina zurück. Mit einiger
Erfahrung dauert die ganze Prozedur nur ein paar Minuten.
Man hat übrigens herausgefunden, daß bestimmte Spermi-zide den AIDS-Virus abtöten.
Viele Frauen erlebten ihre erste Massage in unseren
Gruppen. Die Sinnlichkeit und Entspannung einer Massage
turnen fast jeden an. Wir teilten uns dazu in zwei Gruppen
auf. In jeder wurde eine Frau von den anderen fünf oder
sechs der Gruppe massiert. Die Masseusen lösten sich ab,
damit jede alle Körperteile berührte. Es war ein schöner
Anblick, wenn eine Frau in der Mitte lag und Energie von
einem Dutzend Hände erhielt, die sie alle zugleich berühr-ten. Eine Orgie der Sinnlichkeit! Alle hatten Gelegenheit,
Lust zu geben und zu empfangen, und erlebten alle mögli-chen guten Empfindungen, ohne sexuell reagieren zu müs-sen. Frauen wie Männer leiden oft unter Leistungsangst,
und die Massage gibt jedem die Möglichkeit, einfach zu
entspannen, abzuschalten und nur zu fühlen. Paaren, die
schon jahrelang zusammen sind, empfehle ich immer die
Kombination aus Massage und Masturbation. Anstelle
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