Sex for One
Handtuch ruhte. Und genau wie ich
gefürchtet hatte, erlebte ich sofortige Ekstase! Ich war ge-bannt von Angst vor so viel Lust. Man konnte diese Ma-schine sogar stärker einstellen. Jetzt konnte ich unglaubli-che Orgasmen zaubern, und Mack war stundenlang zu
gebrauchen, ohne heiß zu werden.
Zurückblickend sehe ich, daß ich öfter nahe daran war,
mich in meinen Vibrator zu verlieben. Ich löste jedoch
dieses Problem, indem ich mehrere kaufte und an Freun-dinnen verlieh. Später kaufte ich sie immer kistenweise für
meine Bodysex-Gruppen, bis ich eines Tages feststellen
mußte, daß Big Mack nicht mehr hergestellt wurde. Ich
glaubte schon, die Regierung hätte eingegriffen, um unsere
Orgasmen zu beschränken, aber die Göttinnen sorgten für
uns, und ein neues Gerät kam auf den Markt. Es war
schlanker und schmaler und hatte einen Motor, der wie eine
Katze schnurrte.
Wann immer ich nach Hause kam, wartete mein neuer
elektrischer Vibrator namens »Pandora« treu auf mich, um
mir endlose Stunden der Lust zu schenken. Pandora hatte
nie Kopfschmerzen oder war zu müde, und sie beklagte sich
nie, wenn ich mit Menschen »fremdging«. Die Nachteile
waren offenkundig: Nur Lust und keine Unterhaltung, und
außerdem ergriff sie nie die Initiative. Aber ich liebte mei-nen Vibrator um seiner selbst willen, mein wunderbares
Spielzeug.
Da ich weiterhin Orgasmen mit Männern hatte, ebbte
meine Angst allmählich ab, vibratorsüchtig zu werden. Ich
machte mir auch keine Sorgen mehr, daß ich meine Klitoris
abnutzen und zur Einsiedlerin werden könnte. Nichts da-von geschah, und ich war viel menschenscheuer, wenn ich
verliebt war. In jenen Tagen verwandelte sich Lust oft in
Schmerz, wenn ich von meinen Liebhabern abhängig
wurde. Von einem Vibrator wurde ich nie abhängig. Meine
Erfahrung mit Suchtverhalten hat mich gelehrt, daß
Schmerz und Frustration sich verfestigen. Es ist wie bei den
Mäusen im Labyrinth des Wissenschaftlers: Diejenigen, die
auf Schmerz konditioniert sind, verfolgen immer den glei-chen Weg, während die, die auf Spaß konditioniert sind,
neue Wege suchen.
Bis zum Ende der siebziger Jahre spielten sich meine
Masturbationsrituale fast ausschließlich mit dem Vibrator
ab. Dann experimentierte ich wieder mit der Penetration.
Ich ölte einen Silikonpenis ein und legte ihn an die Vagi-naöffnung, während mein Vibrator an der Klitoris spielte.
Langsam und sinnlich drang ich in mich ein, rieb mich an
ihm, spannte und löste meine Beckenbodenmuskeln. Kurz
ehe ich kam, hielt ich den Penis mit beiden Beinen fest.
Beide Hände lagen um den Vibrator, während ich im Takt
die Backen anspannte und löste.
Ich mag die kleinen Orgasmen, die ich in meinen viertel-stündigen Sexpausen bekomme. Sie wecken meinen Körper
und bauen Spannung ab. Das andere Ende der Skala mar-kieren Zweistundenrituale mit mehreren köstlichen Orgas-men: Anstieg, Verzögerung, das Tanzen am Rand, solange
es geht. Dann spiele ich alle Bewegungen, Atemmuster und
erotischen Gedanken meines Repertoires durch. Das ist die
totale Hingabe an den Hedonismus. Ich habe dabei gelacht,
geweint und gestöhnt. Nach drei oder mehr Orgasmen
werde ich so high, daß ich einfach erregt bleibe und auf
immer neue Wellen der Sinnlichkeit schwimme. Ich bebe
und zittere und kümmere mich um keinen Höhepunkt
mehr, weil ich über den Orgasmus hinaus in einen Zustand
von Ekstase gelangt bin, der an die zehn Minuten dauern
kann. Allmählich werden die Lustkrämpfe schwächer, und
ich kehre schließlich wie nach einem kosmischen Flug auf
die Erde zurück.
Diese hochelektrischen Ekstasen sind Geschmackssache.
Ich liebe vibrierende, elektrische Orgasmen, aber manche
Frauen ziehen die penisförmigen, batteriegetriebenen Vi-bratoren vor. Vibratoren sind für die Masturbation so per-fekt, daß man vergißt, wie gut man mit ihnen auch massie-ren kann. Die Vibration regt den Kreislauf in dem jeweiligen
Körperteil an, was sehr gesund und gut ist. Doch man darf
sie, wie alle anderen elektrischen Geräte, nie mit Wasser in
Berührung bringen.
Wenn eine Frau zum ersten Mal mit einem Vibrator
spielt, erlebt sie vielleicht die unterschiedlichsten Reaktio-nen. Eine Freundin berichtete, daß sie beim ersten Mal mit
ihrem Vibrator den intensivsten Orgasmus ihres Lebens
erlebte, doch er war vorbei, ehe sie es richtig merkte. Eine
andere meinte, ihre Orgasmen seien ganz leicht und dauer-ten nur eine Sekunde. Und wieder eine
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