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Sex for One

Sex for One

Titel: Sex for One Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betty Dodson
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andeu-tungsweise, sondern mit dem ganzen Körper und voller
    Liebe und Akzeptanz.
    Als wir anschließend im Kreis saßen, um zu reden,
    nannte John, der Priester, das Erlebnis erhebend und
    meinte, meine sexuelle Wärme habe ansteckend gewirkt.
    Rick staunte über den Unterschied zwischen den Masturba-tionsspielen seiner Kindheit und unserem Ritual, bei dem
    das Ziel gemeinsames Akzeptieren der Selbstliebe war. Er
    meinte, er habe seinen eigenen Körper niemals zärtlich
    berühren können, weil er Angst hatte, seine Männlichkeit
    zu lieben. Roger wies daraufhin, daß Männer die Angst vor
    den Geschlechtsgenossen gewöhnlich mit Wut und Aggres-sion kompensieren. Gemeinsame Orgasmen und Umar-mungen stellten einen Bruch mit der gesellschaftlichen
    Konditionierung dar. Hank, der einzige, der keinen Orgas-mus gehabt hatte, sagte, mich zu beobachten habe ihn
    inspiriert, die Selbstliebe zu üben. »Wir alle werden bessere
    Liebhaber, wenn wir uns selbst lieben«, gab ich ihm zurück.
    Bei den nächsten Gruppen gab es keine spontanen Umar-mungen, aber ich machte ein Gruppenmassageritual, bei
    dem die Männer endlich einander berührten. Ich fand das
    noch erregender als bei den Frauen. Irgendwie schien es
    natürlicher, wenn Frauen einander liebkosten und berühr-ten. Beim Anblick der Gruppe nackter Ehemänner und
    Väter, die einander massierten, weinte ich fast vor Freude.
    Ihre sanften Berührungen strömten soviel Gemeinsamkeit
    aus.
    Die Arbeit mit Männern ermöglichte mir, meine eigenen
    Stereotype über das andere Geschlecht in Frage zu stellen.
    In einer Gruppe machten wir zum Beispiel Kampfsport-übungen zum Aufwärmen. Ich zeigte den Männern die
    »Pferd«-Position, bei der man mit gespreizten Beinen und
    gebeugten Knien steht und aus der Hüfte heraus boxt. Ich
    war baff, als ein Drittel der Gruppe dazu nicht imstande
    war. Meine dumme Annahme, alle Männer könnten boxen,
    war wie weggeblasen. Doch ich machte gern diese Körper-übungen mit ihnen, weil sie konditioniert waren, über ihre
    Grenzen hinauszugehen. Frauen hören gewöhnlich genau
    in dem Moment auf, wenn es anstrengend wird, doch Männer
    gehen über diese Grenze hinaus. Sie regten mich an,
    meine eigenen Grenzen zu erweitern.
    Völlig neu für mich war, daß ich mich benahm wie ein
    Feldwebel. Männer wissen, wie man auf Befehle reagiert.
    Wenn ich absolut auf Disziplin bestand, freuten sie sich. Ich
    hatte mich daran gewöhnt, in den Frauengruppen niemals
    eine direkte Anweisung zu geben, weil die meisten darauf
    mit passivem Widerstand reagierten. Die Männer brauchte
    ich nicht zu überreden oder sanft zu den nächsten Aktivitä-ten zu drängen. Ich sagte einfach, was ich wollte, und sie
    machten es. Männer lernen durch Mannschaftssport, das
    Militär und die hierarchische Struktur der Geschäftswelt
    andere Regeln.
    Ich glaubte ehrlich, ich verdiente einen Orden für meine
    Masturbationskurse, doch gesellschaftlich wurde ich oft wie
    ein obszöner Witz belacht. Wenn die Leute über Sex lachen,
    verbergen sie damit ihre Verlegenheit, und so lachte ich
    immer mit. Aber manchmal erkannte ich auch, wie meine
    Arbeit geschätzt wurde. Von einer Gruppe von Sexualthera-peuten bekam ich viel Lob. Eine Therapeutin, die sich mit
    männlicher Masturbation beschäftigte, meinte, ich sei eine
    Innovatorin von hohem Rang auf dem Gebiet der Masturba-tion. Ich lachte und erwiderte, es sei eine Ehre, von der ich
    mich alljährlich zurückziehen wolle. Als diese erfolgreichen
    Männer mir bescheinigten, ich leiste erstaunlich gute Basis-arbeit, bedankte ich mich. Ich wußte, das war das höchste
    Lob, das Akademiker zollen können.
    In dieser Gruppe entwickelte sich eine lebhafte Diskus-sion über die Beschneidung. Mehrere Ärzte meinten, sie sei
    aus hygienischen Gründen wichtig, doch einer fand es
    falsch, diese routinemäßig vorzunehmen, weil die Entfer-nung der Vorhaut den Penis unempfindlicher mache. Die
    Hälfte stimmte mit ihm überein, die andere war gegenteili-ger Ansicht, nämlich, daß die Beschneidung den Penis
    empfindlicher mache. Ich freute mich, persönliche Meinun-gen zu einem Thema zu hören, das so selten diskutiert wird.
    Ich glaube, der Schmerz der Beschneidung hinterläßt seine

    Spuren bei einem kleinen Baby, und wenn ich einen Sohn
    hätte, würde ich ihn nicht beschneiden lassen.
    Mehrere Männer sprachen darüber, wie sie sich selbst
    beibrachten, bei der Masturbation eine vorzeitige Ejakula-tion zu verhindern, um den Verkehr

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