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Sex for One

Sex for One

Titel: Sex for One Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betty Dodson
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außerhalb der Kontrollmöglichkeit von Homo-sexuellen. Ein Schwuler müsse jung, schön, gut gebaut und
    erfahren sein. Ich erwiderte lachend, daß heterosexuelle
    Frauen das genau wüßten. Michael wollte im nächsten
    Leben Lesbierin werden.
    Philipp, ein Bisexueller, konnte sich nicht vorstellen, sich
    zwischen schwul und »normal« entscheiden zu müssen.
    Doch unsere männerfeindliche Gesellschaft mache es
    schwer, sich offen zur Bisexualität zu bekennen. Er scheue
    sich, vor »normalen« Männern über seine bisexuellen Er-fahrungen zu sprechen, weil sein männliches Image darun-ter leide. Er fand, daß die Bisexualität Weiblichkeit nicht
    weniger begehrenswert mache, sondern, im Gegenteil,
    noch mehr. Die Lieblingsphantasie der meisten hetero-sexuellen Männer waren zwei Frauen beim Liebesakt. Phi-lipp konnte sich keine von seinen Freundinnen vorstellen,
    die ihn gern beim Verkehr mit einem Mann beobachten
    würde, ebensowenig einen seiner schwulen Freunde, die
    ihn mit einer Frau sehen wollten. Ich sagte, wir würden nun
    einander beobachten.
    Beim Herumreichen der Fläschchen mit dem Mandel-Massageöl und der Papierhandtücher wies ich auf die Vi-bratoren hin, die überall im Raum eingestöpselt waren.
    »Ich möchte, daß ihr alle mindestens fünf Minuten einen
    Vibrator benutzt, damit ihr erfahrt, wie sich das anfühlt. Ich
    möchte nicht, daß das elektronische Sexzeitalter an euch
    vorbeigeht.«
    Diese Gruppenmasturbation wurde sehr erotisch. Ich sah
    erstklassige »Handarbeit«. Es gab lange, sinnliche, mel-kende Streichelbewegungen, delikates Kitzeln der Eichel,
    beidhändige Drehungen und das übliche schnelle Auf und
    Ab an den glänzenden, harten Schwänzen. Ich sah, wie
    mehrere Männer die Hoden mit der einen Hand hielten,
    während sie mit der anderen onanierten. Dann schloß ich
    die Augen und konzentrierte mich auf das gute Gefühl in
    meiner Klitoris. Neben mir summte ein weiterer Vibrator.
    Irgendwann hörte ich verschiedene Orgasmen aufwallen,
    und dann kam ich auch. Ich blickte gerade rechtzeitig auf,
    als George, der letzte Schwanz in Aktion, Sperma auf seinen
    Bauch spritzte, während er zugleich laut aufstöhnte. Die
    meisten Männer kamen auf ihrem Körper und wischten die
    kleine Spermapfütze mit einem Papierhandtuch ab. Die
    Ejakulationen flogen nicht durch den Raum, wie einige
    meiner Freundinnen sich vorgestellt hatten. Frauen erwie-sen sich als ebenso neugierig wie Männer, und ich bekam
    viele Anfragen, ob ich nicht falsche Spiegel zum Beobachten
    installieren könne. Es war eine heiße Phantasie für beide
    Geschlechter.
    Der anschließende Austausch war sehr bewegend. Meh-rere heterosexuelle Männer gaben an, das beste an der
    Gruppe sei gewesen, daß sie ihre Angst vor Schwulen über-wunden hätten. Ein Schwuler, Allan, sagte, er bewege sich
    vorwiegend unter Gleichgesinnten, und so habe es ihm
    gutgetan, Kontakt mit Ehemännern und Vätern zu bekom-men. Gerald, der seine sexuellen Vorlieben nie preisgab,
    sagte: »Schlimm, daß Schwule und Heteros nie miteinander
    kommunizieren. Beide Seiten behalten so ihre fixen Ideen,
    die gar nicht stimmen.« Als Peter klagte, er müsse im
    Schwulenghetto leben, sagte John, er verbringe sein ganzes
    Leben im Mittelklasse-Eheghetto. Alle waren sich einig, daß
    das Zuhören und offenes Reden sie zu leibhaftigen Men-schen machten und von oberflächlichen Etikettierungen
    befreiten.
    Ich leitete ein Dutzend Männergruppen, und die Erfah-rung befreite mich von meiner alten Überzeugung, daß
    Männer es in Sachen Sex besser haben. Nach meinen ge-wohnten Klischees und Verallgemeinerungen genossen
    Männer durch ihre Sozialisation größere sexuelle Freiheit.
    Ich dachte, sie könnten immer leicht zum Orgasmus kom-men, auch bei wahllosem Sex. Und ich beneidete sie, sich
    niemals Sorgen über biologische Tatsachen wie die Periode
    oder Schwangerschaften machen zu müssen. Doch in Wirk-lichkeit sind nicht alle Männer selbstsichere Zuchtböcke,
    die es immer schaffen. Viele Männer waren schüchtern und
    unsicher, besonders wenn es um Partnersex ging. Sicher,
    manche Teenager und unreife Männer scheren sich einen
    Dreck darum, ob eine Frau schwanger wird, doch ich er-fuhr, daß viele Männer sich für die Empfängnisverhütung
    sehr verantwortlich fühlen. Ich entdeckte auch, daß die
    leichten Orgasmen vorwiegend vorzeitige Ejakulationen
    sind, kleine Schluckaufs, die nicht sonderlich befriedigen.
    Die Forschung hat sich bislang um den

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