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Sex Im Busch 1-3 Sammelband

Sex Im Busch 1-3 Sammelband

Titel: Sex Im Busch 1-3 Sammelband Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rhino Valentino
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durfte und träumen von der fernen Welt seiner Heimat, die ihm so wundervoll märchenhaft und zugleich so vertraut erschien. Grenzenlose Angst und abgrundtiefe Erschöpfung katapultierten seinen verwirrten Geist in ein betörendes Reich der trügerischen Geborgenheit.
    Nichtdestotrotz brauten sich in der Wirklichkeit dunkle Wolken zusammen und machten sich bereit, ihm ihren dunklen Schrecken zu offenbaren.

Kapitel 10: IM SCHWARZEN REICH DER KANNIBALEN
    Barnabas Treubart erwachte mit dem ersten Menschenschrei. Wo frühmorgens üblicherweise Hähne krähen, schrie im Buschdorf der Kannibalen ein Gepeinigter vor Schmerzen laut auf.
    Es war der Muluglu-Krieger. Die Menschenfresser hatten ihm von außen den Arm zwischen die Gitterstäbe hindurch gezogen und ihm etwas angetan. Barnabas rieb sich die müden Augen, die sich davor fürchteten zu sehen, was es zu sehen gab.
    Sie ließen von dem Muluglu ab, hielten etwas in der Hand und begutachteten es. Dann schlenderten sie davon. Einer steckte es in den Mund und kaute darauf herum.
    Der Muluglu flüchtete kreischend in die Mitte des Käfigs, so als könnten sie ihm hier nichts mehr Schlimmes zufügen. Er wand sich vor Schmerzen auf dem Boden. Einer seiner Finger war abgeschnitten: der rechte Zeigefinger. In roten, pulsierenden Spritzern pumpte das Blut aus dem kleinen Stumpf heraus und befleckte die Erde.
    Sie haben von ihm probiert
, dachte Barnabas angewidert und erschüttert.
Als wäre er irgendein Gemüse oder eine Frucht! Der arme Kerl
.
    Wenn der Missionar gewusst hätte, was ihm bald blühte mit ansehen zu müssen, so hätte er mit einem einzigen Sprung das Käfiggitter erklommen, halb wahnsinnig vor Furcht und Entsetzen. So aber kroch er zu dem bedauernswerten, weinenden Muluglu und versuchte ihn zu trösten. Trotz der Fesseln gelang es ihm, aus den Tiefen seines Tropenanzugs ein Taschentuch hervor zu klauben. Notdürftig versuchte er, die klaffende Wunde des Fingerstumpfes abzubinden, um dem Blutfluss Herr zu werden. Verstohlen sah er sich um. Nur ein einziger schläfriger Kannibale saß draußen vor dem Käfig. Er hatte eine gefährlich blitzende Machete aus Eisen am Gürtel des Lendenschurzes hängen. Von seinem Umfeld bemerkte er anscheinend nichts. Zu sicher war der wuchtige Käfig, zu fest saßen die eingetrockneten Lianen, die die Gitter zusammenhielten... Und darüber hinaus war das Dorf der Kannibalen zu bevölkert, als dass auch nur der Gedanke an Flucht für die Eingesperrten lohnenswert gewesen wäre.
    Der alte Mann im Käfig, der einen so leblosen Eindruck gemacht hatte, gab nun zaghafte Lebenszeichen von sich. Er kicherte vor sich hin, als wäre er völlig irre.
    „Wenn du ihnen schmeckst, schlachten sie dich zuerst!“ versprach er, ohne jemanden anzusehen. Er fixierte mit seelenlosem Blick die Unendlichkeit.
    „Gibt es eine Möglichkeit, von hier herauszukommen?“ fragte Barnabas gedämpft und angespannt.
    Eine lange Weile machte es den Anschein, als sei der Alte eingenickt oder geistig vollends weggetreten. Dann sprach er: „Nicht als Ganzes mehr, mein Sohn, nicht am Stück... Nur in einzelnen Portionen! Gefressen, verdaut und wieder ausgeschissen!“
    Der Missionar spuckte auf den Boden. „Es ist nicht die Zeit, um Angst zu schüren!“ erwiderte er leicht verärgert. „Fällt dir nichts Besseres ein? Wie lange bist du überhaupt schon hier?“
    Der Alte lachte kurz und leise auf. Es klang wie das Gackern eines durchgedrehten Huhns. „So lange, dass ich ihren gesamten Speiseplan kenne!“ sagte er beinahe prahlerisch, als wolle er sich seines Wissens rühmen, selbst in dieser schlimmen und ausweglosen Situation. „Sie mögen junges Fleisch, kein altes!“ Er deutete auf den Muluglu-Krieger, der seinen abgeschnittenen Finger beweinte. „Der wird lecker sein! Du hingegen...“ Er drehte seinen knorrigen Schädel Barnabas zu und schätzte dessen körperliche Rundungen ein. „Du bist nicht mehr der Jüngste, aber dick. Fett mögen sie! Es ist Geschmacksträger und brutzelt schön auf dem Grill!“ Er stieß ein meckerndes, verrücktes Lachen aus.
    „Dann bist du wohl absolut ungenießbar für sie?“ mutmaßte Barnabas verdrossen beim Anblick des mageren Alten.
    „Zumindest haben sie mich bisher verschont“, antwortete dieser. „Ich muss wohl dran glauben, sobald nichts Frischeres mehr da ist. Deshalb drücke ich ihnen immer die Daumen für ihr Jagdglück! Solange ich meine Daumen noch habe...“ Er wollte wieder lachen, erlitt dabei aber

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