Sex Im Busch 1-3 Sammelband
meinem fernen Land ganz Anderes gewöhnt. Ich mag die Hitze.“
Das ungleiche und doch so verliebte Paar lag schweigend auf der Schlafmatte. Ihr Atem ging im Gleichtakt.
Zum wiederholten Male sah Muluglai zum Spalt des Fensters zwischen der hölzernen Wand und dem Schilfgrasvorhang. Ein Schrei ertönte irgendwo dort draußen.
Seltsam… Wie eine Eule!
dachte Barnabas verwundert.
Oder… wie ein Mensch, der einen Vogel imitiert
.
Muluglai wirkte unruhig. Nach dem Sex hatte sie eine Weile still dagelegen. Je mehr Zeit verstrich, desto wacher und rastloser schien sie zu werden.
„Ist irgendwas?“ fragte Barnabas. „Du machst den Eindruck, als hättest du noch etwas vor.“
Muluglai lächelte etwas niedergeschlagen. Noch immer waren ihr die Spuren der Bockpartie anzusehen, eine Mischung aus Erhitzung und Müdigkeit. „Ich… muss nochmal raus“, sagte sie.
„Ich verstehe. Du musst austreten.“
„Nicht das. Es ist… etwas Ernsteres.“ Die letzten Worte sprach sie kaum hörbar aus, fast wie ein Flüstern.
Barnabas winkelte die Ellenbogen an und hob seinen Oberkörper. „Gibt es etwas, das ich wissen sollte?“ wollte er wissen.
Was jetzt noch?
pochte es in seinem Gehirn.
Nach dem Voodoo-Wahnsinn mit dieser verdammten Ziege kann mich nichts mehr schrecken
.
„Ich muss nur… einige Verpflichtungen erfüllen.“ Sie wich seinem Blick aus. Das weckte seinen Argwohn. Er vertraute ihr ganz und gar. Aber war sie womöglich in ernsthaften Schwierigkeiten, von denen er nichts wusste?
„Was meinst du damit?“ fragte er und bemühte sich, seiner Stimme einen möglichst gleichmütigen, ruhigen Klang zu geben.
Muluglai seufzte, wie wenn eine schwere Last auf ihrer Seele ruhte.
„Sag schon, mein Liebling“, raunte er. „Du kannst mir alles erzählen. Wir sollten uns doch vertrauen, oder? Das ist das erste Gebot für eine Ehe.“
Sie starrte eine Weile vor sich hin. Dann gab sie sich einen Ruck, drehte sich zu ihm und wollte wissen: „Wirst du mir auch nicht böse sein, wenn ich es dir sage?“
Barnabas setzte sich ganz auf. Langsam formte er seine Beine zum Schneidersitz und antwortete: „Schieß los, Muluglai!“
Sie erschrak. „N… nein!“ stotterte sie. „Ich meine nichts Schreckliches wie Schießen! Was denkst du von mir? Ich…“
Er lächelte und machte eine beschwichtigende Handbewegung. „Das ist doch nur so eine Redensart aus meinem Land“, sagte er.
Sie wiegte besänftigt ihren schönen Kopf und sagte dann wie aus der Pistole geschossen: „Ich muss einhundertzweiundsechzig jungen Muluglu-Krieger das geben, was ich ihnen versprochen habe!“
Barnabas glaubte, nach hinten umzukippen. Urplötzlich fühlte er sich, als säße ihm seine eigene Seele auf der Schulter und begutachte ihn von außen. „Wie bitte?“ flüsterte er völlig aufgelöst.
„Es ist nicht so, wie du denkst!“ beteuerte Muluglai. „Nichts… Schmutziges.“
„Was hast du ihnen versprochen?“ fragte er mit belegter Stimme. Momentan spürte er sein fortgeschrittenes Alter deutlich. Überdeutlich.
„Nur einen Kuss!“ war ihre schüchterne Antwort. „Jedem einen Zungenkuss, nicht mehr und nicht weniger.“
Er schwieg. Deshalb fuhr sie fort: „Du musst verstehen, ich habe es ihnen versprochen! Es ist ihre Belohnung dafür, dass sie mit mir gegen die Kannibalen losgezogen sind, um dich und die anderen zu retten! Sie haben mir sozusagen jeder einen Kredit auf den Kuss gegeben. Ich sollte ihn nach deiner Befreiung und dem Sieg über die Kannibalen einlösen. Es war Eile geboten und keine Zeit, ihnen die Küsse vorab zu geben.“
Langsam kam Licht ins Dunkel. „Die jungen Muluglus sind dir also gefolgt und haben dich als Anführerin anerkannt, weil du jedem von den einhundertzweiundsechzig Kriegern einen Zungenkuss versprochen hast?“ fasste Barnabas zusammen, um auch wirklich alles von diesen wahnwitzigen Umständen richtig zu verstehen.
Muluglai nickte. „Es waren ursprünglich einhundertachtzig junge Männer, als wir aufgebrochen sind“, sagte sie. „Ihnen allen habe ich es versprochen. Nicht alle haben überlebt.“
Barnabas versuchte die Informationen zu verdauen. Eine Weile herrschte Stille in der Buschhütte.
„Ihr habt mir und meinem Träger Oke das Leben gerettet“, gab er schließlich zu. „Ich habe kein Recht, Kritik zu üben. Wenn die Krieger dir aufgrund deines Versprechens gefolgt sind, dann war es ein gutes Versprechen.“
„Du bist mir also nicht böse?“
„Wie könnte ich dir
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