Sex im Urlaub!
können. Lisa war entsetzt!
Toby war zweiter Vorsitzender des örtlichen Fußballvereins. Der erste Vorsitzende, ein guter Freund der beiden, war mit dem Motorrad verunglückt und hatte sich so schwer verletzt, dass er nun für die Organisation und Durchführung des großen Jubiläumsturniers anlässlich des fünfzigjährigen Bestehens des Vereins komplett ausfiel.
Und so hatte ihr Ehemann, zunächst nur in Andeutungen und Nebensätzen, schließlich aber immer eindeutiger und bestimmter erklärt, es sei sowieso eine Schnapsidee gewesen, so kurz vor der Feier in Urlaub zu fliegen und erst an dem Turnierwochenende nach Hause zurückzukehren.
Zuerst war sie einfach nur enttäuscht und traurig gewesen.
Gerade die Tatsache, dass er kurz vor dieser für ihn wichtigen Sache mit ihr hatte wegfahren wollen, gerade das hatte sie als Beweis dafür angesehen, dass ihm auch noch nach zehn Jahren Ehe noch liebte, dass sie ihm mehr bedeutete als seine Fußballkumpels.
Die beiden hatten jung geheiratet. Zarte einundzwanzig war sie gewesen, als sie ihrem Tobias, mit dem sie schon in der Oberstufe zusammengekommen war, das Jawort gegeben hatte.
In den kommenden Jahren wurde ihre Beziehung immer inniger. In der letzten Zeit hatte ihr anfangs reges Sexualleben allerdings einen deutlichen Dämpfer erlitten. Toby wollte beruflich weiterkommen, er arbeitete viel und war oft erschöpft und abgelenkt. Auch Lisas Kinderwunsch war er immer mit der Begründung ausgewichen, erst "karrieremäßig alles in die Reihe" bringen zu wollen. Und so war der Sex inzwischen zu einer recht leidenschaftslosen Pflichtübung an manchen Wochenenden verkommen. Wohlgemerkt nur an manchen!
Sie hatte sich gesagt, das sei normal.
Sie hatte Verständnis, sie unterstützte ihn, wo sie nur konnte.
Sie hatte sich so gefreut, als sie nach einigem gemeinsamen Überlegen den Urlaub gebucht hatten.
Und jetzt das!
Schließlich hatte sie trotzig erklärt, dass sie den Urlaub dann eben allein antreten werde. Und zu ihrem grenzenlosen Erstaunen war Toby sofort einverstanden gewesen.
„Prima, Schatz. Du erholst dich schön und lässt die Beine baumeln. Ich kann mich dann ganz auf die Vorbereitungen zum großen Fest konzentrieren. Wenn du wieder zurück bist, dann lassen wir es auf der Fete ordentlich krachen."
Lisa wusste genau, dass mit ordentlich krachen lassen ein sinnloses Besäufnis mit seinen Kumpels gemeint war.
Aber sie schluckte ihren Ärger hinunter, in den letzten Tagen hatte sie davon mehr als genug gehabt. So beließ sie es bei einem knappen "Dann sind wir uns ja einig" und begann, die Tage bis zu ihrem Abflug zu zählen.
Dass sie hochgradig enttäuscht und verärgert war, bemerkte Toby in den folgenden Tagen noch nicht einmal. Er kehrte unbekümmert zu seinem normalen alltäglichen Umgang mit ihr zurück.
Als Lisa schon auf gepackten Koffern saß, hatte er sich in der Nacht vor ihrem Abflug noch einmal auf sie gewälzt und sie hatten mechanisch gevögelt. Bevor er zur Seite rollte, hatte er ihr einen Kuss auf die Wange gedrückt und mit stolzem Grinsen erklärt: "Damit du mich in deinem Urlaub auch nicht vergisst."
Lisa hatte in der Dunkelheit in ihr Kissen gebissen und gar nicht gewusst, ob sie heulen, losbrüllen oder lachen sollte.
Wie konnte er sich ihrer nur so sicher sein?
Wie konnte er nach einem so lausigen Fick nur solche Sprüche klopfen? Sie lag in jener Nacht noch sehr lange wach...
Mit einem dicken Historienwälzer machte Lisa es sich auf ihrer Liege unter dem bunten Schirm bequem. Noch war sie allein an dem einsamen Strand, den man über einige wenige Stufen vom Hotel aus erreichen konnte und der in einer kleinen Felsenbucht gelegen war.
Mal sehen, wer sich heute hier blicken lassen würde.
Nach einer Woche war ihr Ärger zwar noch nicht verraucht, aber sie musste immer seltener daran denken, ja sie vergaß schlicht und einfach, sich zu ärgern. Das beobachtete sie an sich selbst, und sie wusste: Nach ihrer Rückkehr würde sich Einiges ändern müssen. Es würde eine Menge langer und unangenehmer Gespräche geben. Aber bis dahin konnte sie sowieso nichts ändern und daher hatte sie beschlossen, es sich einfach nur gut gehen zu lassen.
Sie lebte förmlich auf.
Die Sonne, die Bewegung in der Atlantikluft, die Ruhe und das gute Essen in dem etwas abseits gelegenen, ebenso kleinen wie feinen Hotel, all das tat ihr ausgesprochen gut.
Sie hatte die Sonne schon immer gut vertragen und eine gesunde, aber nicht zu kräftige Bräune
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